Joker Thiel sticht sofort! Aue gewinnt spät gegen Ingolstadt
Zum Abschluss des 1. Spieltages feierte Erzgebirge Aue am Sonntagabend einen späten 1:0-Erfolg gegen den FC Ingolstadt. Das Tor des Tages erzielte Maximilian Thiel in der 90. Minute, nachdem er erst zwei Zeigerumdrehungen zuvor eingewechselt worden war.
Seitz hat die Führung auf dem Fuß
Nachdem die abgelaufene Saison für beide Teams sehr ernüchternd verlaufen war, soll in der neuen Spielzeit alles besser werden. Während der FCI auf Rang 11 landete, mussten sich die Auer schlussendlich mit Rang 14 zufriedengeben. Deren Trainer Pavel Dotchev schickte mit Seitz, Pepic, Vukancic und Bär vier Neuzugänge auf den Rasen. Sein Gegenüber Michael Köllner stellte gleich sechs neue Spieler auf, wobei Fröde – wie zuvor breites bekannt gegeben – die Kapitänsbinde trug.
Vorab: Das Schietwetter der letzten Wochen machte auch vor dem mit 10.343 Zuschauern besetzten Erzgebirgsstadion nicht halt, weshalb sich den 22 Akteuren ein rutschiges Geläuf bot. Aue nahm gleich zu Beginn das Heft des Handelns in die Hand und kam durch Rosenlöcher (12.) zum ersten Abschluss, der die Kugel allerdings Richtung zweite Etage drosch. In den Folgeminuten nahm die Partie richtig Fahrt auf, und Seitz war es aufseiten der Hausherren, der in der 20. Spielminute erstmals wirklich gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchte. Aus halblinker Position zog er aus gut 22 Metern ab und zwang Funk zu einer Glanzparade. Aue spielte nun trotz der widrigen Bedingungen minütlich besser, drängte die Gäste immer mehr in deren Hälfte und zeigte einige gelungene Ballstafetten.
Erstmals so richtig laut wurde es in der 29. Minute, als Ingolstadts Kapitän Fröde Tashchy vor dem eigenen Strafraum abräumte und dafür zu Recht Gelb sah. Auch wenn einige der Zuschauer vehement einen Elfmeter forderten, das Foulspiel war klar vor dem Sechszehner. Der anschließende Freistoß brachte nichts ein. Die bis dato dickste Chance der Partie erspielte sich Aue kurz vor dem Halbzeitpfiff. Bär steckte im richtigen Moment zu Seitz durch, der Funk aus spitzem Winkel überwinden wollte. Nachdem der Torwart die Kugel nicht weit genug klären konnte, kam Malone angerauscht und bereinigte die Situation vor dem einschussbereiten Sijaric (42.). Mit dem 0:0 ging es dann in die Pause. Neben Fröde sahen auch Malone und Kopacz die gelbe Karte aufseiten der Gäste.
Lucky Punch in der 90. Minute
Mit dem Startschuss zur zweiten Halbzeit zeigten dann auch Michael Köllners Mannen, dass sie Fußball spielen können. Keidels Versuch aus der Distanz hielt Männel beispielsweise erst im Nachfassen (53.). Etwas besser machten es dann die Veilchen. Nur eine Minute später jagte Sijaric den Ball aus 22 Metern Richtung FCI-Gehäuse und Funk musste schon all sein Können aufbieten, um das Spielgerät im Flug über die Latte zu lenken. Nach dem furiosen Start in den zweiten Spielabschnitt waren beide Teams in der Folgezeit wieder mehr darum bemüht, defensiv sicherer zu stehen. Es fehlte zudem an kreativen Momenten, um den Gegner ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.
In Minute 65 wurde es erstmals richtig brenzlig für die Gastgeber. Vukancic musste Mause mit einem Zupfer am Trikot stoppen, bevor dieser frei durch gewesen wäre. Da Barylla aber noch auf gleicher Höhe mitgelaufen war, war Gelb in dieser Situation vertretbar, auch wenn die Gästebank das erwartungsgemäß anders sah. Ein paar Minuten später hielt das Stadion den Atem an. In einem Luftduell stießen Schikora und Lorenz mit den Köpfen zusammen und blieben zunächst beide liegen. Nach kurzer Behandlungspause konnten die zwei Akteure das Spiel aber fortsetzen. Ingolstadt zog sich im weiteren Verlauf immer weiter zurück, was Aue nicht nutzen konnte, da die spielerischen Mittel auf dem mittlerweile arg in Mitleidenschaft gezogenen Rasen schlicht nicht ausreichten.
Danhof versuchte es noch einmal aus der Distanz (81.), es war aber irgendwann absehbar, dass hier heute kein Tor mehr fallen würde – dachten alle bis zur 90. Minute, als der erst zwei Zeigerumdrehungen zuvor eingewechselte Thiel das Erzgebirge erbeben ließ. Ein total missglückter Fallrückzieher von seinem Teamkollegen Meuer fiel ihm genau vor die Füße, und er musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben. Funk war da machtlos. Ingolstadt prügelte die Kugel in den letzten Minuten dann wild nach vorne, ohne aber noch einmal Torgefahr zu entwickeln. Nach fünfminütiger Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Lukas Benen die Partie ab und sorgte damit für großen Jubel in Aue. Für die Veilchen war es das erste Mal in ihrer Drittliga-Historie, dass sie zum Auftakt ein Spiel gewannen. Ingolstadt wiederum konnte erstmals nicht am 1. Spieltag gewinnen.