"Brauchen uns nicht zu verstecken": HFC geht mutig ins Pokalspiel
Der Saisonstart ist geglückt, nun will der Hallesche FC im DFB-Pokal für eine Überraschung sorgen. Im Duell gegen Zweitligist Greuther Fürth (Samstag, 18 Uhr) sind die Saalestädter zwar Außenseiter, gehen aber dennoch mutig in die Partie – und dürfen sich erneut auf ein volles Haus freuen.
"Haben uns das hart erarbeitet"
Wenn beim HFC einer weiß, wie der DFB-Pokal funktioniert, dann Trainer Sreto Ristic. Als Spieler des VfB Stuttgart durfte er den Pokal 1997 in die Höhe strecken – auch, wenn er vorher nicht zum Einsatz gekommen war. In den Jahren danach sammelte Ristic aber insgesamt 16 Pokalpartien – und will diese Erfahrung nun an seine Spieler weitergeben. "Wir wollen einen richtigen Pokalfight abliefern und die Begeisterung vom Platz auf die Ränge tragen", sagte der HFC-Coach bei der Pressekonferenz am Donnerstag.
Zwar gehe der HFC als Underdog in die Partie und treffe auf einen "richtig guten Gegner" sowie eine "Top-Mannschaft" der 2. Bundesliga, "dennoch glauben wir an unsere Chance, die von Minute zu Minute größer werden kann", bekräftigte Ristic: "Wir brauchen uns nicht zu verstecken, denn wir können gegen jede Mannschaft bestehen. Daher werden wir an uns glauben und Gas geben." Allein schon deswegen, weil der HFC in der letzten Saison "viel leiden" musste, um den Einzug in den Pokal zu schaffen. "Wir haben uns das hart erarbeitet und wollen die Partie genießen."
Fürth als gebranntes Kind
Zumindest von den Statistiken her ist die Spielvereinigung ein durchaus dankbarer Gegner, war in den letzten fünf Jahren doch viermal in der ersten Runde Schluss. Im vergangenen Jahr etwa scheiterte Fürth an Fünftligist Stuttgarter Kickers. Laut Ristic sei die Situation damals – nach dem Abstieg aus der Bundesliga – aber nicht mit der aktuellen Lage zu vergleichen. "Sie haben sich enorm entwickelt und verfügen über eine hohe Stabilität."
Entsprechend habe sich der 49-Jährige auch nicht damit beschäftigt, ob Fürth den HFC möglicherweise unterschätzen könnte. Vielmehr legte er den Fokus während der Trainingswoche auf die eigenen Stärken. "Wir wollen es im Kollektiv verteidigen. Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, Fußball zu spielen. Das kam gegen Essen etwas zu kurz." Im Duell mit dem Zweitligisten will Halle nun eine Schippe drauflegen. An der Motivation dürfte es nicht scheitern, die Spieler würden brennen, so Ristic.
Rund 11.000 Zuschauer erwartet
Niklas Kreuzer bestätigte das: "Wir haben uns die Partie verdient." Der Sieg gegen Essen habe Selbstvertrauen gegeben, entsprechend gehe die Mannschaft "mit einem guten Gefühl" in das Pokalspiel. "Zwar sind wir der Underdog, aber es wird einen Sieger geben. Wir werden alles dafür tun, dass wir das sind. Die Qualität dafür haben wir", zeigte sich Kreuzer selbstbewusst. Dass das Stadion mit rund 11.000 Zuschauern wieder bestens gefüllt sein wird, "gibt uns einen Push. Wir sind stolz darauf, vor so einem Publikum spielen zu dürfen".
Ebenfalls auf der Tribüne sitzen werden die verletzten Nico Hug (Syndesmoseband-Verletzung), Meris Skenderovic (Muskel-Sehnen-Verletzung) und Timur Gayret (Bandscheibenprobleme). Fraglich ist noch der Einsatz von Besar Halimi (nach Leistenverletzung). Ristic zufolge gebe es "mehrere Optionen", um die Ausfälle zu kompensieren. Elfmeterschießen sei unterdessen nicht trainiert worden. Wenn der HFC an die Leistung aus dem Spiel gegen Essen anknüpfen kann, scheint es durchaus möglich, dass es am Samstagabend ohnehin nicht so lange gehen wird.