RWE gegen HSV: "Wollen natürlich keinen roten Teppich ausrollen"
Trotz ansprechender Leistung ging Rot-Weiss Essen zum Saisonauftakt beim Halleschen FC leer aus. Jetzt folgt die 1. Runde im DFB-Pokal, wo der Hamburger SV am Sonntag (13 Uhr) zu Gast an der Hafenstraße sein wird. Im eigenen Stadion muss Cheftrainer Christoph Dabrowski wohl niemanden motivieren – weder Mannschaft, noch Fans.
"Absolutes Highlight und K.O.-Spiel"
"Die Fans haben maximal Bock auf dieses Spiel", sagte Christoph Dabrowski bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Kürzlich war der RWE-Coach bei einem Ultratreffen anlässlich eines Fanclub-Jubiläums, doch die Gewissheit für eine positive Stimmung an der Hafenstraße dürfte der 45-Jährige schon vorher gehabt haben. In der 1. Runde des DFB-Pokals bekommen es die Rot-Weissen immerhin mit dem ehemaligen Bundesliga-Dino vom Hamburger SV vor. "Horst Hrubesch, der sich ja bestens hier auskennt, wird den Hamburgern schon was erzählt haben", schmunzelte Dabrowski über die Konstellation.
Die RWE-Fans werden die Hafenstraße zum Hexenkessel machen. Die nötigen Impulse soll die Mannschaft auf dem Rasen liefern. "Das ist für mich kein Bonusspiel, sondern ein absolutes Highlight und K.O.-Spiel", will sich Dabrowski dem Wettkampf mit dem höherklassigen Favoriten stellen. "Wir wollen natürlich keinen roten Teppich an der Hafenstraße ausrollen. Wir haben einen guten Plan in der Tasche, den wir auf den Platz bringen müssen."
Weiterkommen wäre lukrativ
Dazu stehen Dabrowski aber mehrere Spieler nicht zur Verfügung. Ekin Celebi (Leistenprobleme), Nils Kaiser (Innenbandanriss), Aaron Manu (Achillessehnenreizung) und Sandro Plechaty (Knieprobleme) waren bekannt – und mit Cedric Harenbrock (muskuläre Probleme) kommt ein weiterer Akteur hinzu. "Es ist kein Geheimnis, dass wir einen kleinen Kader haben", merkte Dabrowski auf kritische Nachfragen zur Kaderbreite an. "Wenn ein paar Jungs ausfallen, dann laufen wir schon Gefahr auf einen kleinen Engpass. Aber bislang haben wir das ganz gut aufgefangen."
Der Kader sei, wie er ist. "Damit kommen wir klar, damit müssen wir auch klar kommen", so Dabrowski. Dass die Essener nach weiteren Verstärkungen trotzdem Ausschau halten, sei genauso klar. Allerdings fehlen die finanziellen Mittel – die bei einem Weiterkommen im Pokal vielleicht besser aussehen. Immerhin würde es 430.000 Euro geben. "Aus Sicht des Vereins weiß ich natürlich, dass so ein Weiterkommen extrem lukrativ ist. Vielleicht könnte ich als Trainer auch noch den ein oder anderen Wunsch äußern", fand auch Dabrowski. Doch in den Köpfen der Spieler sei das eher kein Gedanke. "Aus Spielersicht spielt es eine Rolle, so eine Sensation zu schaffen und eine Prämie mit nach Hause zu nehmen", lächelte Dabrowski. So wäre es die klassische Win-Win-Situation für alle Beteiligten, wenn die Überraschung im Pokal gelingen sollte.