RWE zwischen Stolz und Frust: "Am Ende ist Fußball brutal"

Es war ein großer Kampf, den Rot-Weiss Essen dem Hamburger SV am Sonntagnachmittag abverlangte. Am Ende reichte es für den Drittligisten aber nicht zum Weiterkommen im DFB-Pokal. Durch einen Gegentreffer spät in der Verlängerung unterlag RWE mit 3:4. Der Stolz auf die Leistung war da. Aber eben auch der Ärger über das wiederholt unglückliche Verhalten vor den Gegentreffern.

"Das sieht dann blöd aus"

"Wir haben bis zur letzten Minute alles gegeben, sind drei Mal zurückgekommen. Es war Wahnsinn, was wir gemacht haben. Es ist bitter, dass es am Ende nicht reicht", brachte Keeper Jakob Golz bei "Sky" seinen Stolz, aber auch die Enttäuschung auf den Punkt. Beim entscheidenden Treffer durch Laszlo Benes in der 117. Minute machte der 24-Jährige, geboren in Hamburg und beim HSV ausgebildet, nicht die beste Figur. "Ich rutsche komplett weg. Das sieht dann blöd aus und dann geht er leider rein."

Es passte auch irgendwie in ins Bild, das RWE vor den Gegentreffern abgab. Dem 0:1 durch Bakery Jatta ging ein Fehler von Jose-Enrique Rios Alonso voraus (37.). Beim zweiten Treffer des HSV-Offensivspielers nach 54 war es ebenfalls ein Ballverlust, der zum Verhängnis wurde. "Das erste und zweite Tor haben wir uns selbst reingeschenkt", ärgerte sich auch RWE-Coach Christoph Dabrowski. "Das ist maximal ärgerlich, das müssen wir abstellen." Seine Spieler hätten gezeigt, dass sie "leidenschaftlich" seien und auch in der Lage, Tore zu schießen. "Aber wie schon in Halle haben wir dem Gegner die Tore geschenkt. Das müssen wir minimieren, dann werden wir auch erfolgreich sein. Am Ende ist Fußball brutal", so der 45-Jährige. Kapitän Felix Bastians stimmte beim "RevierSport" zu: "Die Fehler werden dann gegen so eine Mannschaft bestraft. Da müssen wir noch viel lernen."

"Wir können stolz sein"

Aber die Moral war am Sonntag da – trotz der Geschenke an den Gast gab der Außenseiter nicht auf. Torben Müsel (42.) und Moussa Doumbouya (56.) hatten nach den Gegentoren immer eine schnelle Antwort parat. Nach dem 2:3 durch Robert Glatzel (66.) sorgte Lucas Brumme mit seinem Treffer für das 3:3 und damit die Verlängerung (83.). "Ich bin nicht enttäuscht über die Leistung. Wir können stolz sein, haben dem HSV alles abverlangt", so der Coach, dessen Matchplan voll aufging. Mit Ausnahme der Fehler und eines "Eier-Tor" (Dabrowski) in der Verlängerung. Mit dem Mix aus Stolz und Frust geht es nun am kommenden Sonntag ins Heimspiel gegen Erzgebirge Aue. Dann soll und muss die Fehler-Quote wesentlich niedriger sein.

   

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