Schulze Niehues im Interview: "Unseren Fans den Sieg schenken"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Maximilian Schulze Niehues, Ur-Gestein des SC Preußen Münster, über das erste Derby bei Arminia Bielefeld seit über acht Jahren, zwei weitere Ur-Münsteraner und ihre Rolle, den Konkurrenzkampf mit Johannes Schenk sowie seine Planungen nach der aktiven Laufbahn.

"Der restlichen Truppe die Wichtigkeit des Spiels vermittelt

liga3-online.de: Nach über acht Jahren kommt es für Preußen Münster wieder zu einem ganz besonderen Duell bei Arminia Bielefeld. Wie groß ist die Vorfreude auf das bevorstehende Derby, Herr Schulze Niehues?

Maximilian Schulze Niehues: Wir freuen uns alle riesig auf das Duell. Wenn man auf die vergangenen Jahre zurückblickt, hätten es wohl kaum jemand erwartet, dass es so schnell wieder zu einem Derby kommen könnte. Bielefeld war lange Bundesligist und wir in der Regionalliga gefangen.

Damals – wie höchstwahrscheinlich auch am Samstag (ab 14 Uhr) – standen Sie zwischen den Pfosten. Wie wichtig ist das Derby für die Adlerträger und die gesamte Region?

Auch wenn das letzte Derby schon einige Jahre zurückliegt, wissen wir, dass es eine ganz besondere Partie ist. Unsere Fans haben uns nach unserem Spiel im Landespokal am vergangenen Wochenende für das Spiel heiß gemacht. Wir wollen unseren Anhängern den Sieg schenken. Mit Simon Scherder und Marc Lorenz haben wir zudem noch zwei weitere Ur-Münsteraner in den eigenen Reihen, die der restlichen Truppe die Wichtigkeit dieses Spiels vermitteln können. Aber auch so haben wir eine charakterlich sehr gute Truppe beisammen, die alles für den Erfolg geben wird.

Wie muss Ihre Mannschaft auftreten, um den Punkt aus dem Auftaktspiel gegen Borussia Dortmund (0:0) zu vergolden?

Wir werden uns bis zur letzten Sekunde intensiv auf den Gegner vorbereiten. Wichtig ist aber vor allem, dass wir uns auf unsere eigenen Stärken konzentrieren. Dabei müssen wir als Team gut funktionieren.

Arminia Bielefeld musste nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga einen enormen Umbruch einleiten. Spielt es Ihnen in die Karten, dass das Derby schon so früh in der Saison angesetzt wurde?

Aus der Ferne maße ich es mir nicht an, zu beurteilen, auf welchem Stand die Arminia derzeit ist. Ganz im Gegenteil: Ein solcher Umbruch macht es für uns zu Beginn eigentlich nur schwieriger, das gegnerische Team zu analysieren. Umso wichtiger ist es, dass wir uns auf unsere Stärken fokussieren.

 

Nach Laufbahn als Lehrer für Sport und Geschichte?

Mit Johannes Schenk hat sich der SC Preußen Münster für diese Saison ein hoffnungsvolles Torwarttalent vom FC Bayern München ausgeliehen. Wie viel Konkurrenzkampf spüren Sie aktuell im Training?

Durch die Verpflichtung von Johannes haben wir an Qualität auf der Torhüterposition gewonnen. Wir profitieren alle davon, dass wir solch ein hohes Niveau zwischen den Pfosten bieten können. Ich habe während meiner bisherigen Karriere schon mit dem einen oder anderen guten Schlussmann zusammengearbeitet. Daher gehe ich gelassen ins Training. Schließlich ist es auch mein Ziel, mich mit jeder Einheit zu verbessern.

Was kann sich der Jungspund Schenk von Routinier Schulze Niehues abschauen?

Puh, ich finde es äußerst schwierig, über meine eigenen Stärken und Schwächen zu reden (lacht). Viel wichtiger ist es, dass ich mir sicherlich auch etwas von ihm abschauen kann. Es ist immer schön zu sehen, wie unterschiedlich Torhüter im eigenen Spiel sein können. Grundsätzlich ist es enorm wichtig, eine gute Stimmung untereinander zu pflegen. Nur dann können sich alle bei uns verbessern.

Sie feiern in rund drei Monaten Ihren 35. Geburtstag. Haben Sie sich schon überlegt, wie es nach Ihrer Laufbahn weitergehen könnte?

Auf jeden Fall. Ich bin ein Typ Mensch, dem eine gewisse Sicherheit im Leben sehr wichtig ist. Ich bin froh darüber, dass ich ein abgeschlossenes Lehramtsstudium vorweisen kann. Von daher kann ich es mir gut vorstellen, nach meiner Laufbahn an einer Schule Sport und Geschichte zu unterrichten. Bis es aber so weit ist, kann gerne noch etwas Zeit vergehen. Ich fühle mich fit und habe bislang noch kein Datum für mein Karriereende bestimmt. Da blicke ich gelassen in die Zukunft.

Können Sie sich eine Zeit, in der Preußen Münster nicht vorkommt, überhaupt vorstellen?

Ich bin in der Umgebung geboren und aufgewachsen. Schon als Kind war das Preußen-Stadion meine erste Anlaufstelle, wenn es um höherklassigen Fußball ging. Ich blicke mit Stolz auf meine Laufbahn zurück. Besonders heutzutage ist es nicht mehr selbstverständlich, dass ein Spieler so lange bei dem Verein spielt, bei dem er groß geworden ist. Preußen Münster wird immer eine wichtige Rolle in meinem Leben einnehmen.

Was haben Sie sich noch vorgenommen, bis es dann irgendwann soweit ist, dass Sie Ihre Handschuhe an den Nagel hängen?

Aus persönlicher Sicht möchte ich in möglichst vielen Spielen zwischen den Pfosten stehen und dabei verletzungsfrei bleiben. Mit dem Team ist es mein Ziel, dass wir uns in der 3. Liga etablieren. Vom Abstiegsrennen würden wir uns gerne so gut es eben geht fernhalten. In der 3. Liga ist es aber nun mal so, dass die Klubs, die nicht um den Aufstieg spielen, zwangsläufig im Abstiegskampf involviert sind.

   

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