1:0! Sandhausen gewinnt Topspiel gegen Dynamo Dresden

Zum Auftakt des 2. Spieltages konnte der SV Sandhausen bei über 30 Grad am Freitagabend mit 1:0 gegen Dynamo Dresden gewinnen. Für den Zweitliga-Absteiger ist es nach dem Remis zum Auftakt der erste dreifache Punktgewinn, während Dynamo nach dem Auftaktsieg einen ersten Dämpfer hinnehmen muss. Das Tor des Tages erzielte Abu-Bekir El-Zein.

El-Zein nutzt starken Rehnen-Abschlag

Dem schwachen 0:0 zum Start in Lübeck setzte der SV Sandhausen ein Coup im Pokal entgegen, wo Hannover 96 im Elfmeterschießen besiegt werden konnte. Diese Energie sollte auch auf den ersten Heimauftritt in der 3. Liga übertragen werden, zu dem Dynamo Dresden erwartet wurde. Die Dresdner indes hatten in der vergangenen Woche spielfrei, konnten aber am 1. Spieltag beim 3:1-Sieg gegen Arminia Bielefeld überzeugen. Nun wartete direkt der nächste Absteiger. SGD-Trainer Markus Anfang stellte dafür dieselbe Startformation auf. Beim SVS brachte Trainer Danny Galm im Vergleich zum Pokal El-Zein für den angeschlagenen Routinier Hennings.

Den besseren Start ins Spiel erwischten derweil die Hausherren, die in der 5. Spielminute zu einer ersten Halbchance kamen. Ein Freistoß von Mühling wurde lang und länger, ehe SGD-Schlussmann Drljaca die Kugel per Hechtsprung entschärfte. Doch auch Dynamo brauchte nicht lange, um in der Partie anzukommen. Nach einer von der SVS-Hintermannschaft unzureichend geklärten Hereingabe kam Hauptmann am Sechzehner zu einem ersten Abschluss, der in letzter Sekunde noch geblockt werden konnte (11.). Deutlich zwingender blieb der SVS. Nach einer Hereingabe von Stolze von der rechten Seite konnte Ehlers in höchster Not retten (15.). Nichts mehr zu retten gab es nach 18 Minuten: Nach einem starken Abschlag von Rehnen zog El-Zein von links in die Mitte und zog trocken ab. Womöglich geblendet von der tiefen Sonne reagierte Drljaca sehr spät, sodass die Kugel unten links zum 1:0 für die Gastgeber einschlug.

Die Dresdner mussten sich nun erst einmal schütteln. Hierbei half die Trinkpause, die bei 31 Grad bitter nötig war. Nach ebendieser übernahm die SGD das Kommando mehr und mehr. In der 27. Minute kam Kutschke dann im Duell mit Ex-Dresdner Knipping zu Fall. Zu wenig für einen Strafstoß. Drei Minuten später setzte sich Hauptmann sehenswert im Zentrum durch, wo er für den mitgelaufenen Park ablegte, dessen Distanzschuss im prall gefüllten Auswärtsblock landete. Auch in der Folge blieben die Gäste tonangebend – aber wenig zwingend. Meißner versuchte sich auch nochmal, doch immer wieder waren Sandhäuser Beine im Weg (36.). Anschließend lief die Partie der Pause entgegen. Somit nahm der SVS die knappe Führung mit in die Kabine.

Dresdens Zimmerschied fehlen Zentimeter

Bei nun untergehender Sonne setzten beide Übungsleiter auf dasselbe Personal wie vor dem Seitenwechsel. Wie auch schon im ersten Durchgang erwischten die Hausherren den besseren Start. In der 52. Minute ließ der SVS dann gar das 2:0 liegen: Nach einem Fehler der Dresdner schaltete Stolze schnell und bediente Diekmeier, der überlegt in den Rückraum legte, wo Ehlich angerauscht kam, statt des Abschlusses, der vermutlich brandgefährlich geworden wäre, aber die Kugel verstoppte. Den Dresdner fehlten in dieser Phase die Mittel. Geholfen hätte ein Strafstoß, den Zimmerschied nach ein etwas theatralisches Fallen aber – wohl zurecht – nicht zugesprochen bekam (59.).

Zum Stundenmarker brachten beide Coaches dann erstmals frische Kräfte ins Spiel. Während Maciejewski bei den Gastgebern für Torschütze El-Zein kam, tauschte Anfang bei Dresden gleich dreifach: Schäffler, Meier und Lemmer kamen neu. Schäffler stand auch gleich im Fokus, als er die Kugel nach einem Fehler der Hausherren ergatterte, sein Schuss allerdings geblockt wurde (63.). Sandhausen agierte nun körperlich, was eine Verwarnung für Ben Balla (63.) und Joker Maciejewski zur Folge hatte (66.). Die Dresdner bekamen so wieder Überwasser – und kamen dem Ausgleich plötzlich nahe. Nach einer Ecke in der 69. Spielminute rutschte das Spielgerät bis an den zweiten Pfosten zu Zimmerschied durch, dessen Aufsetzer auf dem Tordach landete. Hier fehlten lediglich Zentimeter.

SVS-Coach Galm reagierte auf das zu kippen drohendes Spiel und brachte Burcu und Evina (71.). Generell nutzten die Hausherren fortan jede Gelegenheit, um das Spielgeschehen zu entschleunigen. Jeder Angriff der Gäste wurde nun rustikal unterbunden. Dies tat auch Evina in der 86. Minute, wofür er entsprechend verwarnt wurde. Hektisch wurde es in der letzten Minute, als auch Schäffler im SVS-Strafraum fiel, aber erneut kein Pfiff ertönte. Es war der letzte Aufreger. Am Ende brachte der SVS das knappe 1:0 über die Zeit, sodass der erste Sieg der Saison stand, der für die Momentaufnahme als Spitzenreiter reicht. Für Dresden gab es hingegen nach dem starken Start einen ersten Dämpfer. Weiter geht es für den SVS in der Englischen Woche am Mittwoch bei Erzgebirge Aue. Dresden empfängt dienstags Mannheim.

 

   

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