Jacobacci: "Würde mir wünschen, dass die Saison jetzt vorbei wäre"

Zwei Spiele, zwei Siege, 5:0-Tore und die Tabellenführung: Viel besser hätte der Saisonstart für 1860 München nicht laufen können. Entsprechend wünscht sich Trainer Maurizio Jacobacci, dass die Spielzeit bereits jetzt beendet wäre. Noch stehen aber 36 Partien an, darunter am Dienstag das Heimspiel gegen den VfB Lübeck.
"Leider sind wir erst am Anfang"
Die Löwen als Tabellenführer – das war vor Beginn der Saison nach einem XXL-Umbruch im Kader und einer holprigen Vorbereitung nicht erwartet worden. Trainer Maurizio Jacobacci gerät daher ins Träumen: "Natürlich würde ich mir wünschen, dass die Saison jetzt vorbei wäre", sagte der 60-Jährige bei der Pressekonferenz am Montag vor dem Hintergrund, dass die Löwen dann die seit Jahren anvisierte Rückkehr in die 2. Liga feiern könnten. "Leider sind wir erst am Anfang", ist sich Jacobacci der Realität aber bewusst, hofft jedoch, dass es so weitergeht. "Aber wir wissen auch, dass es Rückschläge geben wird." Gegen Lübeck am Dienstagabend soll es einen solchen aber noch nicht geben.
Gegen den Aufsteiger geht 1860 als Favorit in die Partie, gleichwohl warnte Jacobacci davor, die Hansestädter zu unterschätzen: "Lübeck hat ein Team, das durch den Aufstieg euphorisiert ist, kaum Wechsel hatte und viele erfahrene Spieler wie Mirko Boland oder Ulrich Taffertshofer hat." Der VfB habe seine Qualitäten und bereits gezeigt, "dass sie zurecht in der 3. Liga zu Hause sind". Viel werde davon abhängen, "wie wir auftreten. Lübeck wird versuchen, aus einer gesicherten Abwehr Konter zu fahren", schätzt der gebürtige Schweizer die Ausgangslage ein. Um zum dritten Mal in dieser Saison als Sieger vom Platz zu gehen, gelte es, "das Spiel in die richtigen Bahnen zu lenken und den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Sie werden uns alles abverlangen, aber wir werden alles tun, um die drei Punkte zu holen", versprach Jacobacci.
Jacobacci dankt den Fans
Dazu beitragen kann auch erstmals Marlon Frey, der seine Rot-Sperre aus der Vorsaison nun abgesessen hat. Ob der 27-Jährige direkt von Anfang an spielen wird, wollte der 1860-Coach aber noch nicht verraten: "Das werdet ihr morgen sehen, aber ich bin froh, dass er wieder richtig dabei ist." Jacobacci bezeichnete den Neuzugang vom MSV Duisburg als Führungsspieler, der seine Mitspieler dirigiert und korrigiert und sie unterstützt, wo er nur kann. "Marlon hat hohe Erfahrungswerte und ist ein absolut positiver Mensch." Während Kaan Kurt, der sich in Duisburg verletzt hatte, wieder fit und damit "voll einsatzfähig" ist, wird Phillipp Steinhart (Bänderverletzung) weiterhin fehlen.
Das Grünwalder Stadion ist mit 15.000 Zuschauern unterdessen erneut ausverkauft, was Jacobacci dazu nutzen, sich bei den Fans zu bedanken, zumal die Löwen auch in Duisburg von über 1.200 Fans unterstützt wurden: "Das ist nicht selbstverständlich, das gilt es zu honorieren. Gemeinsam sind wir stärker. Ein großes Dankeschön!“ 1860 sei auf die Anhänger angewiesen, "um gewisse Erfolge zu erzielen. Sie stehen wie eine Mauer hinter uns, wir hören und fühlen sie.“ Auch gegen Lübeck hofft der 60-Jährige auf bedingungslose Unterstützung, "um ein erfolgreiches Resultat zu erzielen".