"Sieht sehr, sehr blöd aus": Löwen-Ärger nach erster Pleite

Nach zwei Siegen zum Auftakt kassierte der TSV 1860 München am Dienstagabend beim 1:2 gegen den VfB Lübeck die erste Niederlage der Saison. Dabei sorgten aus Sicht der Beteiligten 15 schläfrige Minuten für die Pleite. Dass die neu zusammengestellte Mannschaft nun einen Rückschlag in der Findungsphase einstecken muss, glaubt Trainer Maurizio Jacobacci nicht.

"Das ist einfach nur Pech"

Der Start der Hausherren war wie erhofft. "Wir wollten die ersten 15 bis 20 Minuten Vollgas geben, eine hohe Intensität gehen", sagte Löwen-Coach Maurizio Jacobacci auf der Pressekonferenz. Schon nach zwei Minuten musste VfB-Schlussmann Philipp Klewin einen Schuss von Joel Zwarts an den Pfosten lenken. Nach elf Minuten ging der TSV durch Julian Guttau in Führung. Es war ein Traumstart.

Doch der Treffer tat dem Spiel der Gastgeber nicht gut, die danach sehr passiv wurden. "Das müssen wir analysieren", so der enttäuschte Jacobacci. "Wir waren zu weit von den Männern weg", sprach auch Jesper Verlaat die Versäumnisse der Mannschaft an. Die Gäste nutzten dies aus – unter kräftiger Mithilfe der Münchener. Nach einem Eckball beförderte Fabian Greilinger den Ball aus fünf Metern per Kopf ins eigene Tor, hätte es als Versuch auf das gegnerische Tor wohl kaum besser machen können (25.). "Ich habe keine Ahnung, was da passiert ist. Das sollte eigentlich nicht passieren, aber es passiert – das ist Fußball", so der Trainer. "Das 1:1 ist einfach nur Pech, er sieht den Ball spät", verteidigte Verlaat seinen Kollegen, fügte aber noch an: "Das sieht sehr, sehr blöd aus."

Kaum gute Chancen nach dem Rückstand

Und blöd ging es für die ambitionierte Mannschaft nur sechs Minuten später weiter, als Tarik Gözüsirin von der Strafraumkante aus den Ball unten links zur Gäste-Führung in die Maschen beförderte. "Sie haben uns mit den beiden Toren in Schwierigkeiten gebracht", meinte Jacobacci, der "nicht verstehen" konnte, "wieso man dann das Zepter aus der Hand gibt". Zwar übernahm sein Team im Laufe des Spiels wieder mehr die Kontrolle, konnte aber kaum gute Abschlüsse nachweisen.

Ein Schuss von Zwarts verfehlte das Ziel (34.), eine Flanke von Albion Vrenezi flog nach einer Stunde gefährlich Richtung Tor, konnte aber von Klewin pariert werden. Auch Fynn Lakenmacher fehlte die nötige Präzision (80.). "Wir waren wenig und selten effektiv in der Box. Lübeck hat tief gestanden und auf Konter gelauert. Wir hätten mehr mit Flankenbällen arbeiten müssen", fand der Trainer weitere Gründe für die Niederlage. Verlaat betonte, man dürfe die Niederlage "nicht überbewerten. Von der Einstellung her können wir uns keinen Vorwurf machen".

"Man kann auch durch Niederlagen wachsen"

Nach Erfolgen gegen Mannheim (2:0) und Duisburg (3:0) gab es nun den ersten Rückschlag. "Man kann auch durch Niederlagen wachsen", glaubt Jacobacci nicht, dass dieses Ergebnis ein nachhaltiger Dämpfer für seine Mannschaft ist. "Man muss die 15 Minuten gut analysieren, das darf uns nicht passieren, denn da hat Lübeck das Spiel gedreht – daran haben wir große Mitschuld. Man kann aus so einer Niederlage auch die Lehren ziehen." Bereits am Samstag geht es mit dem Auswärtsspiel beim SV Sandhausen weiter. Dann wird sich zeigen, ob das Team die Niederlage verarbeitet hat.

   

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