Guter Start und gute Stimmung: "Einzigartiges Gefühl" in Aue

Der Start in die neue Saison ist dem FC Erzgebirge Aue geglückt. Erneut durften die Veilchen über einen späten Treffer zum Sieg jubeln. Was Cheftrainer Pavel Dotchev umso mehr freute, war die Tatsache, wie seine Mannschaft beide Tore mit großem Elan herausspielte. Im Erzgebirge wächst wieder etwas zusammen.
"Dann entsteht so etwas"
Ein Stromausfall im Erzgebirgsstadion hätte beinahe dafür gesorgt, dass Sean Seitz bei seinem Traumtor in der 4. Spielminute beinahe auf bewegte Bilder verzichten musste. Doch der 21-Jährige hatte Glück. Zu sehen war anschließend, wie der Linksaußen beherzt durch die Abwehr des SV Sandhausen dribbelte und die Kugel mit einem wuchtigen Schuss im langen Eck versenkte. Und nicht weniger schön war der zweite Treffer der Veilchen, bei dem Joshua Schwirten am Ende einer One-Touch-Kette zur Stelle war (86.). Dass dazwischen auch der SVS traf, war am Ende des Tages eine Randnotiz.
"Die Spieler vermitteln mir das Gefühl, dass sie sich mögen und gerne miteinander spielen. Dann entsteht so etwas", bekräftigte Cheftrainer Pavel Dotchev in der Pressekonferenz nach Spielschluss, dass ihm die Art und Weise der beiden traumhaften Tore imponierte. Nach zwei Jahren, in denen bei den Veilchen überwiegend Tristesse herrschte, scheint im Erzgebirge nun früh in der Saison wieder etwas zu entstehen. Dabei sorgte sich Dotchev gerade vor Spielbeginn über das Kräfteverhältnis zwischen Aue und Sandhausen, schließlich waren die Veilchen am Sonntag noch in Essen am Ball, während der SVS schon freitags spielte.
Schwirtens doppelte Premiere
"Wir hatten ein kleines Handicap, aber darauf will ich nicht weiter eingehen", deutete der 57-Jährige seinen Unmut über die Ansetzung an. Am Ende verrauchte der Ärger wohl auch, weil Aue den zweiten Heimsieg in Folge einfuhr. Mit sieben Punkten aus drei Spielen startet der FCE insgesamt sehr erfolgreich in die neue Saison. Aber Pavel Dotchev wäre wohl nicht der Rekordtrainer der 3. Liga, wenn er nicht direkt zur Vorsicht gegenüber der Spielklasse mahnte. Bei "MagentaSport" hielt er fest: "Wir sind gut gestartet, keine Frage. Aber wir haben jetzt am Samstag das nächste Spiel, dann geht es zu 1860. Es kann schnell in beide Richtungen gehen."
Nach durchwachsenen Jahren braucht das Erzgebirge erst einmal Punkte, fand Dotchev. Entsprechend forderte der 57-Jährige weiterhin Demut und Bodenständigkeit von seinem Team. Das scheint in der ganzen Mannschaft anzukommen. Und Siegtorschütze Schwirten? Am vergangenen Samstag wäre der 21-Jährige beinahe noch als sechster Spieler eingewechselt worden, der FCE entging einem Wechselfehler knapp. Dieses Mal glänzte Schwirten. "Es ist ein einzigartiges Gefühl", beschrieb der offensive Mittelfeldspieler die Eindrücke, die er bei seinem Profidebüt und Premierentreffer sammelte. Nervös sei er nicht gewesen, als er das Siegtor auf dem Fuß hatte: "Wir haben mit einem Kontakt alle ausgespielt. Ich hab einfach versucht, schnell abzuschließen." Das war dem 21-Jährigen gelungen.