Ulm zwischen Stolz und Ärger: "Keine Ecke und damit kein Tor"

Beim SSV Ulm herrschten nach dem 1:1 beim MSV Duisburg am Freitagabend gemischte Gefühle. Da war zum einen Stolz auf die eigene Leistung, aber zum anderen auch Ärger, weil das 1:0 nicht hätte fallen dürfen und mehr drin gewesen wäre.
"Klares Foul" vor 0:1
Knapp eine halbe Stunde war am Freitagabend gespielt, als Sebastian Mai nach einer Ecke das 1:0 für die Zebras einköpfte. Allerdings hätte es aus Sicht von Ulms Coach Thomas Wörle erst gar nicht zu der Ecke kommen dürfen, da Geyer zuvor von Esswein gefoult worden sei. "Bei "MagentaSport" sprach der Übungsleiter des Aufsteigers von einem "klaren Foul, weil er den Ball gar nicht spielt" und fügte an: "Damit keine Ecke und damit fällt kein Tor. Das ist der Fußball."
Und der sorgte dafür, dass die Gäste nur zehn Zeigerumdrehungen später von einer Unaufmerksamkeit der Duisburger Hintermannschaft profitierten und durch Allgeier zum Ausgleich kamen. Für mehr reichte es jedoch nicht, was bei Wörle für Frust sorgte: "Wir hatten in der zweiten Halbzeit die Kontrolle, waren mutig und entschlossen und haben den Druck immer mehr erhöht." Daher hätte sein Team "gewinnen müssen", wie der 41-Jährige befand. "So ist es ein Punkt, der sich wie eine Niederlage anfühlt. Wir hätten aber gerne drei Zähler gehabt, weil es aufgrund der Vielzahl an Chancen möglich gewesen wäre."
Wörle lobt "brutale Energieleistung"
Doch in den Ärger über den verpassten Sieg mischte sich auch jede Menge Stolz. "Es war das dritte Spiel binnen weniger Tage, und wir haben eine brutale Energieleistung auf den Platz gebracht", lobte Wörle. "Wir sind drangeblieben und haben nicht nachgelassen. Das hat mir sehr gut gefallen. Wir wissen, was wir können." Wie der Aufsteiger und Drittliga-Neuling einen gestandenen Verein wie den MSV Duisburg in die Schranken gewiesen hat, war durchaus beeindruckend.
Mit fünf Punkten aus vier Spielen liegen die Spatzen als Tabellenzehnter zudem voll im Soll – und vor Klubs wie den Zebras oder Waldhof Mannheim. In den nächsten Wochen gelte es nun, "ein bisschen was draufzupacken", wie Wörle sagte. Damit solche Gegentore wie gegen Duisburg – auch, wenn die Entstehung strittig war – nicht fallen. Zudem forderte der Ulmer Coach "mehr Cleverness" – nicht zuletzt auch vor dem eigenen Tor. Die nächste Chance dazu bietet das Heimspiel gegen Mitaufsteiger VfB Lübeck am kommenden Samstag. Vielleicht klappt es dann mit dem zweiten Sieg.