Torwartwechsel in Rostock vor dem Spiel gegen Heidenheim
Als am Montagmittag klar war, dass es witterungsbedingt erneut keine Chance auf eine Rehabilitierung gegen den Drittletzten aus Babelsberg geben würde, begann Marc Fascher jeden Stein umzudrehen. Vier Tage blieben ihm, um sich eine Strategie vorzubereiten, wie der FC Hansa stattdessen gegen die starken Heidenheimer am Samstag um 14 Uhr im eigenen Stadion die gefühlt endlose Serie von Niederlagen brechen kann. Dass Fascher kein Mann für Durchhalteparolen ist, machte er bei der gestrigen Pressekonferenz deutlich, ebenso, wie dass bei ihm kein Spieler unnützerweise ins Kreuzfeuer gerate. Kritik sei wichtig und richtig, werde aber intern geäußert. Kritik einstecken musste nach den letzten Spielen Torhüter Kevin Müller, dessen Stammplatz wohl vorerst verloren ist. Ihn wird aller Voraussicht nach Jörg Hahnel ersetzen, der Ende letzten Jahres hinter Müller und Johannes Brinkies nur die Nummer 3 im Kampf um den Platz zwischen den Pfosten war.
Kevin Müller vor Abschied aus Rostock
Doch sportliche Gründe spielen momentan bei der Personalie Kevin Müller keine vornehmliche Rolle. Seit Tagen wird über die Zukunft des 21-jährigen Ex-U20-Nationaltorhüters spekuliert, der zwar nach dem Abstieg im Sommer 2012 alle Angebote anderer Vereine abwies, es aber seitdem vermied, seine Zukunft dem FC Hansa zu verschreiben. Müller ist begehrt, Cottbus soll an ihm als Nachfolger für den scheidenden Thorsten Kirschbaum interessiert sein, zudem gab es im Sommer Interessenten aus der Bundesliga. Wie konkret Müller mit einem Wechsel liebäugelt, zeigt das unter der Woche bekanntgewordene Interesse des FC Hansa an Stuttgarts Torhüter André Weis. Möglich, dass Marc Fascher in dieser schwierigen sportlichen Situation mehr Identifikation mit dem Verein erwartet und deshalb eher auf den routinierten Jörg Hahnel baut, der schon zum Ende der letzten Saison mit zuverlässigen Leistungen den Abstiegskampf der Rostocker nochmal spannend gestaltete. Zudem stünde bei einem Abgang Müllers mit Johannes Brinkies ein hochtalentiertes Eigengewächs zur Verfügung, dem der Sprung in die Startelf eines Drittligisten sofort gelingen dürfte. Oder eben der Stuttgarter Weis. Allerdings hat der F.C.H. im Transferpoker mit dem FC Augsburg hohe Konkurrenz aus der Bundesliga, der einen Nachfolger für Simon Jentzsch sucht.
Ersatzgeschwächte Heidenheimer
Unabhängig von der Torwartposition erwartet den FC Hansa gegen den FC Heidenheim ein schweres Spiel, spielen die hocheingeschätzten Heidenheimer schließlich noch eine Rolle im Aufstiegskampf. Andererseits spricht die Statistik für die Rostocker, denn bisher konnte man jedes der drei Spiele gegen Heidenheim mit 2:1 für sich entscheiden. Und auch die Personalsituation der Heidenheimer dürfte dem FC Hansa in die Karten spielen, unter der Woche standen zwischenzeitlich nur zwölf Feldspieler auf dem Heidenheimer Trainingsplatz. Definitiv ausfallen werden Patrick Mayer, Maurizio Scioscia und der gesperrte Marcel Titsch-Rivero. Wer ansonsten aus dem Heidenheimer Lazarett auflaufen werden kann, steht noch in den Sternen. Beim FC Hansa fehlen demgegenüber neben dem Langzeitverletzten erneut Toptorjäger Ondrej Smetana, sowie aller Voraussicht nach Leonhard Haas.