Sontheimer im Interview: "Es müsste deutlich mehr drin sein"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Patrick Sontheimer, Sommer-Zugang des 1. FC Saarbrücken, über seine Pläne während der Länderspielpause, seine Erinnerungen an die Zeit als Junioren-Nationalspieler, das bevorstehende Duell gegen das Überraschungsteam SpVgg Unterhaching und die zweite Runde des DFB-Pokals.
"Haben noch viel Luft nach oben"
liga3-online.de: Während der Länderspielpause gibt es ein wenig Zeit zum Verschnaufen. Kommt die Pause in einer guten Phase, oder Herr Sontheimer?
Patrick Sontheimer: Da die Englische Woche noch nicht allzu lange her ist, habe ich nichts gegen eine kurze Pause, um ein wenig runterzukommen. Ich werde die freien Tage nutzen, um meine Familie im Allgäu zu besuchen. Dafür habe ich einen individuellen Trainingsplan erhalten.
Sie selbst waren Junioren-Nationalspieler, durften für die deutsche U17 und U19 antreten. Welche Erinnerungen haben Sie an die Zeit mit dem Bundesadler auf der Brust?
Das waren sehr spannende Erfahrungen. Allein da Trikot der deutschen Nationalmannschaft zu tragen und die Hymne zu hören, ist etwas ganz Besonderes. Es waren schöne Momente für mich, das ganze Drum herum mitzuerleben. Die Organisation der Länderspiele und auch die Trainingsmöglichkeiten beim DFB waren auf einem anderen Level. Außerdem war es ein ganz spezielles Gefühl, sich gegen andere Nationen zu messen. Diese Erfahrungen haben mich deutlich weitergebracht.
Unter anderem haben Sie mit den Bundesliga-Profis Salih Özcan, Ridle Baku und Dennis Geiger zusammengespielt. Was würden Sie sagen, hat Ihnen für den ganz großen Sprung gefehlt?
Das ist immer schwierig zu beantworten, was letztlich der ausschlaggebende Punkt war. Im Vergleich zu Salih Özcan zum Beispiel durfte ich bei der SpVgg Greuther Fürth schon relativ früh Erfahrungen im Profibereich sammeln. Er wurde stattdessen über die zweite Mannschaft der Kölner an die Profis herangeführt. Vielleicht war genau dies der richtige Weg. Dennoch blicke ich stolz auf meine bisherige Laufbahn zurück und habe in der Zukunft auch weiterhin den Anreiz, wieder in die 2. Bundesliga zurückzukehren.
Seit einigen Monaten haben Sie eine neue Herausforderung beim FCS angenommen. Wie lautet Ihr erstes Zwischenfazit?
Mit dem jüngsten Sieg gegen die U23 von Borussia Dortmund zum Ende der Englischen Woche haben wir einen Fehlstart wohl vermieden. Dennoch bin ich mir sicher, dass durchaus mehr drin sein müsste. Wir haben noch viel Luft nach oben und wissen, woran wir arbeiten müssen. Unter anderem wollen wir vor allem im Defensivverhalten einen deutlichen Sprung nach vorne machen. Im Spiel gegen den BVB haben wir schon einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, indem wir hinten die null halten konnten. Daran wollen wir in den nächsten Begegnungen anknüpfen. Aber auch in unserem Umschaltspiel und der Bewegung mit dem Ball nach vorne sehe ich noch Verbesserungspotenzial.
"Gemeinsam mit Umfeld, Fans und Mannschaft wachsen"
Ausgerechnet gegen Ihren Ex-Klub Viktoria Köln (1:2) gab es die bislang einzige Niederlage in dieser Saison. Wie sehr ärgert Sie das?
Schon sehr. Allerdings nicht nur, weil es eine Niederlage gegen meinen Ex-Klub war. Mich ärgert es jedes Mal extrem, wenn ich den Platz mit leeren Händen verlasse. Aber sicherlich ist es für einen persönlich noch bitterer, gegen den ehemaligen Klub zu verlieren. Dennoch ziehe ich meinen Hut vor der Leistung der Kölner. Viktoria hat einen tollen Start erwischt und steht derzeit zurecht in der oberen Tabellenhälfte.
Zum Abschluss des 6. Spieltags sind Sie mit Saarbrücken am Sonntag in einer Woche (ab 19.30 Uhr) beim Aufsteiger SpVgg Unterhaching zu Gast. Wie hoch ist die Hürde bei der "Wundertüte Haching“?
Die meisten Klubs haben Unterhaching in dieser Saison wohl ein wenig unterschätzt. Dieser Fehler darf und wird uns auch nicht auch passieren. Wir sind uns alle bewusst, dass die Teams in der Liga extrem eng beieinander liegen. Jede kleine Nachlässigkeit wird direkt bestraft. Unser Ziel ist es, ein gutes Spiel zeigen und die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.
Was haben Sie sich in dieser Saison mit dem FCS für Ziele gesetzt?
Ich habe mir vorgenommen, mit dem FCS eine gute Rolle zu spielen und mich dabei bestmöglich weiterzuentwickeln. Ich bin bewusst den Schritt von Viktoria Köln nach Saarbrücken gegangen. Ich will gemeinsam mit dem Umfeld, den Fans und der Mannschaft wachsen.
Am 1. Oktober wird die zweite Runde des DFB-Pokals ausgelost. Haben Sie einen besonderen Wunsch?
Eigentlich würde ich mir in solchen Angelegenheiten immer den FC Bayern München wünschen. Da ich aber bereits mit Viktoria Köln schon einmal gegen den FCB antreten durfte, wäre jetzt auch ein Duell gegen meinen Ex-Klub SpVgg Greuther Fürth ein besonderes Erlebnis.