"Wahrscheinlichkeit sehr gering": SGD ohne Hauptmann in Lübeck?
Beim VfB Lübeck peilt Dynamo Dresden am Samstag den vierten Sieg in Folge an, muss dabei jedoch aller Voraussicht nach auf Niklas Hauptmann verzichten.
"Mehr als ein großes Fragezeichen"
Der 27-Jährige hatte am Dienstag im Training einen Schlag auf das linke Knie bekommen, direkt danach aber zunächst Entwarnung gegeben: "Ich denke, es ist nichts Wildes." In der Tat konnte Hauptmann in den letzten Tagen auch wieder mittrainieren, musste die Einheit am Donnerstag jedoch erneut abbrechen. Offenbar waren die Nachwirkungen doch zu groß. Wie Trainer Markus Anfang im Rahmen der Pressekonferenz am Mittag berichtete, stehe hinter dem Einsatz des Mittelfeldspielers, der bislang in allen Partien zur Startelf gehörte und an drei Toren direkt beteiligt war, ein "mehr als großes Fragezeichen". Die Wahrscheinlichkeit, dass er mitfährt, stufte der 49-Jährige als "sehr gering" ein. Sollte Hauptmann tatsächlich ausfallen – und so das Duell mit seinem Bruder Marius verpassen – würden Anfang zufolge "einige Spieler" als Ersatz in Frage kommen. Unter anderem nannte der Dynamo-Coach Tom Zimmerschied, der bislang als Linksaußen agierte.
Neben der Frage, wer Hauptmann ersetzten könnte, muss Anfang sich auch mit der U23-Regel beschäftigen. Denn da neben Kevin Ehlers (Knie-Verletzung) nun auch Paul Lehmann mit einer Verletzung am Knie ausfällt, verbleiben nur noch fünf U23-Akteure, von denen einer Reservekeeper Eric Hermann ist. Heißt: Die übrigen vier – Dennis Borkowski, Jonas Oehmichen, Tom Berger und der erst 18-jährige Tony Menzel – müssen vorerst immer im Kader stehen. Für manch anderen Akteur bleibt somit erstmal nur die Tribüne, zudem fallen auch Lucas Cueto (Adduktorenbeschwerden) und Kyrylo Melichenko (Trainingsrückstand nach Kreuzbandriss) aus. Und Kyu-Hyun Park weilt mit Südkoreas U23 bei den Asian Games in China.
Anfang freut sich auf stimmungsvolle Kulisse
Mit dem Aufsteiger wartet derweil ein "schweres Spiel" auf Dynamo, hat Anfang eine hohe Meinung von den Norddeutschen. "Sie können sowohl lange Bälle spielen, als auch sich hinten rauskombinieren. Sie werden versuchen, alles wegzuverteidigen und dann immer wieder nach vorn Nadelstiche setzen. Für uns zählt aber, dass wir unser Spiel durchbringen und dem Gegner entsprechend gegenübertreten, dann sind wir immer in der Lage, Spiele zu gewinnen."
Die Stimmung an der Lohmühle könnte durchaus hitzig werden, wie Anfang aus seiner Zeit als Kieler Trainer berichtete. "Als wir dort im Pokal gespielt haben (2:0 im April 2017, d. Red.), ging es richtig zur Sache." Für den 49-Jährigen aber kein Problem – im Gegenteil: "Ich mag enge und stimmungsvolle Stadien. Wir sollten es positiv sehen, zumal wir uns mit Stimmung auskennen", spielte er auf die stets sehr gut besuchten Heimspiele der Schwarz-Gelben an. Auch am Samstag werden rund 2.000 Fans aus Dresden an die Lohmühle reisen. "Emotionen gehören dazu, solange sie nicht unterhalb der Gürtellinie sind. Wir sollten uns davon aber nicht beeinflussen lassen, sondern einen kühlen Kopf bewahren und unser Spiel durchbringen." Damit am Ende der vierte Sieg in Folge zu Buche steht.