1860 vor Wiedersehen mit Köllner: "Wissen um die Brisanz dieses Spiels"

Am Samstagabend treffen sich 1860 München und der 1. FC Ingolstadt zum Krisengipfel. Doch diese Partie beinhaltet deutlich mehr als das Sportliche: Es handelt sich nicht nur um ein Oberbayern-Derby, bei dem die Löwen traditionell von einigen tausend Gästefans unterstützt werden, sondern auch um das brisante Wiedersehen mit Ex-Trainer Michael Köllner.

"Wir wissen um die Brisanz dieses Spiels"

"Ein Derby ist immer etwas Spezielles, das ist einfach so", erklärte Löwen-Coach Maurizio Jacobacci auf der Spieltagspressekonferenz. Dem Aufeinandertreffen mit seinem Vorgänger Michael Köllner wollte er im Gegensatz dazu aber keine besondere Bedeutung zuzuschieben: "Ob es gegen den Ex-Trainer von 1860 München geht, sollte eigentlich nicht im Fokus stehen."

Von der Hand zu weisen ist die Brisanz der Personalkonstellation allerdings nicht. Zu groß sind die Spuren, die Menschenfänger Köllner in seinen dreieinhalb Jahren in München hinterlassen hat. Nicht zuletzt deswegen, weil er den designierten neuen Löwen-Kapitän Yannick Deichmann im Sommer von einem Wechsel nach Ingolstadt überzeugen konnte und auch zu anderen Spielern ein enges Verhältnis pflegte. "Für den einen oder anderen ist die Konstellation natürlich schon etwas Spezielles", musste auch Jacobacci einräumen, der schließlich zugab: "Wir wissen um die Brisanz dieses Spiels."

"Ich verstehe nicht, warum wir der Favorit sein sollten"

Als ob die Personalsituation nicht schon brisant genug wäre, bekam das Aufeinandertreffen dann auch noch eine zusätzliche Extra-Note verliehen, da Köllner auf der Pressekonferenz gegen seine ehemaligen Vorgesetzten bei 1860 nachtrat und zudem den Löwen die Favoritenrolle in die Schuhe schob. Sehr zum Unverständnis von Jacobacci: "Sie spielen zu Hause, haben viel in den Kader investiert und verfügen dementsprechend über eine starke Mannschaft. Ich verstehe daher nicht, warum wir der Favorit sein sollten." Auch wenn Ingolstadt ebenso wie seine Mannschaft auf keinen guten Saisonstart zurückblicken könne, haben die Schanzer laut Jacobacci "sehr viel Qualität" im Kader: "Wir wissen, gegen wen wir spielen. Aber wir wollen die Oberhand behalten", gab der Italo-Schweizer die Marschroute vor.

Jacobacci erwarte einen Gegner, der "sehr viel physische Präsenz" an den Tag legen und seinen Jungs "über den Kampf den Schneid abkaufen" will. Da gelte es von Anfang bis zum Ende dagegen zu halten – und nicht etwa wie im letzten Spiel gegen Aue hintenraus unkonzentriert zu werden. "Der Fokus ist absolut entscheidend", schwörte Jacobacci seine Mannschaft ein. Nach drei Niederlagen in Folge wollen die Löwen in Ingolstadt unbedingt den Turnaround schaffen.

Greilinger und Schröter drohen auszufallen – Rieder vor Rückkehr

Bei der Mission Derbysieg muss Jacobacci voraussichtlich ohne zwei potentielle Stammspieler auskommen. Fabian Greilinger droht wegen eines Problems am Hüftbeuger auszufallen. Und auch Morris Schröter ist fraglich, den Rechtsaußen plagen seit Anfang der Woche Adduktorenprobleme.

Allerdings gibt es auch eine positive Nachricht: Mit Tim Rieder ist ein potentieller Leistungsträger nach seinem Innenbandriss im Knie wieder einsatzbereit. "Den muss man nicht mehr bremsen, sondern von der Leine lassen. Wir zählen voll und ganz auf ihn. Durch ihn gewinnen wir zusätzliche Qualität", schwärmte Jacobacci und deutete sogar einen möglichen Startelfeinsatz des defensiven Mittelfeldspielers an.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button