"Gibt keine Denkverbote": MSV-Trainersuche hat begonnen
Am Ende ging beim MSV Duisburg alles ganz schnell: Noch am Freitagabend, unmittelbar nach der 2:3-Pleite gegen Verl, beschlossen Vorstand und Geschäftsführung das Aus von Trainer Torsten Ziegner, das am Samstagvormittag schließlich offiziell vermeldet wurde. Die Suche nach einem Nachfolger hat begonnen, Denkverbote soll es dabei nicht geben.
Entscheidung nicht einstimmig
Nein, überrascht gewesen von der Freistellung sei er nicht, wie Ziegner gegenüber der "WAZ" sagte. Er habe schon am Freitag das Gefühl gehabt, dass es zu Ende gehe, nachdem die Fans lautstark seinen Rauswurf gefordert hatten und Präsident Ingo Wald ein klares Bekenntnis vermieden hatte. Noch am Abend fiel dann die Entscheidung, sich von Ziegner zu trennen. "Wir haben gestern mit Vorstand und Geschäftsführung zusammengesessen und uns mehrheitlich entschlossen, den Trainer zu entlassen", berichtet Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp in der Zeitung.
Einstimmig ist die Entscheidung offensichtlich nicht ausgefallen, doch laut Präsident Ingo Wald habe sich "eine sehr klare Mehrheit" für die Trennung ausgesprochen. Zuvor seien "alle Fakten auf den Tisch" gelegt worden, es habe auch "viele Argumente" für Ziegner geben. Letztlich dürfte aber – neben dem Fehlstart (sieglos und Letzter) – vor allem die Bilanz in diesem Jahr (nur fünf Siege in 27 Spielen) und der Punkteschnitt von lediglich 1,2 den Ausschlag für die Trennung gegeben haben – zumal der Auftritt beim Spiel gegen Verl nicht wirklich Hoffnung auf Besserung machte. "Das Spiel war ein Spiegelbild von dem, was wir bisher in dieser Saison gesehen haben", so Wald.
"Denken in alle Richtungen"
Nun läuft die Suche nach einem neuen Trainer – dem sechsten (!) seit 2020. "Wir denken in alle Richtungen", sagt Heskamp. Auch Wald betont: "Es gibt keine Denkverbote." Nicht ausgeschlossen somit, dass es auf eine interne Lösung hinauslaufen könnte. U19-Trainer Engin Vural etwa verfügt über die notwendige UEFA-Pro-Lizenz. Ob der neue Cheftrainer schon am kommenden Samstag beim Spiel in Köln an der Seitenlinie stehen wird, oder ob es zunächst eine Interimslösung gibt, ist noch offen. Bis Mitte der Woche soll es weitere Entscheidungen diesbezüglich geben.