Die Joker stechen sofort! Aue dreht Ostderby gegen Halle

Im ersten Sonntagsspiel des 6. Spieltages hat Erzgebirge Aue das Ostderby gegen den Halleschen FC mit 3:1 gewonnen und bleibt damit an Tabellenführer Dynamo Dresden dran. Dabei war Halle zunächst in Führung gegangen, doch Aue drehte die Partie im zweiten Durchgang über Meuer und Schwirten, die direkt nach ihrer Einwechslung trafen. Den Schlusspunkt setzte Bär in der sechsten Minute der Nachspielzeit.

Männel patzt, Baumann trifft zur Führung

Mit elf Punkten aus fünf Spielen war Erzgebirge Aue stark in die Saison gestartet, entsprechend sah Trainer Pavel Dotchev gegenüber dem 2:1 bei 1860 München vor zwei Wochen auch keinen Anlass, groß umzustellen und tauschte mit Nkansah anstelle von Barylla lediglich einmal. Auch HFC-Coach Sreto Ristic wechselte nach dem 4:1-Erfolg gegen Sandhausen auf einer Position und brachte Hug für Halangk. Der zuletzt erkrankte Kapitän Nietfeld war ebenfalls dabei, er wurde rechtzeitig fit.

Nachdem Aue in der Anfangsphase vor 13.654 Zuschauern zunächst den Ton angab, dabei aber noch die letzte Präzision vermissen ließ, hatte Halle nach neun Minuten die erste Chance der Partie: Baumann zog aus der Distanz ab und verfehlte das Gehäuse nur knapp. Kurz danach setzte Gayret einen Kopfball knapp über den Kasten (11.), ehe Baumann kurzzeitig behandelt werden musste, nachdem er im Anschluss an einen Duell mit Aue-Keeper Männel unglücklich auf dem Rücken aufgekommen war – es ging für ihn aber weiter. Zu weiteren nennenswerten Gelegenheiten kam es auf beiden Seiten anschließend zunächst nicht, umso überraschender daher, dass Halle nach 25 Minuten in Führung ging. Nach einem ungenauen Abschlag von Männel kam Wolf an den Ball und leitete diesen auf Baumann weiter, der frei vor Männel die Nerven hielt und unten links zum 1:0 des HFC verwandelte.

Den Veilchen setzte der Gegentreffer merklich zu, standen sie zuvor doch defensiv gut. Entsprechend brauchten die Sachsen einige Minuten, um sich zu sammeln, hatten nach 37 Minuten dann aber die große Chance auf den Ausgleich: Seitz brachte einen Freistoß nach einem Foulspiel von Wolf, der dafür Gelb sah, gefährlich rein, sodass Müller im Hallenser Tor eingreifen und parieren musste. Auch in Minute 45 kam der FCE nochmal zu einer Chance, Nkansah setzte einen Kopfball im Anschluss an eine Ecke aber über das Tor, sodass sich an der Führung der Saalestädter bis zur Pause nichts mehr änderte und es mit vereinzelten Pfiffen einiger Auer Fans in die Kabinen ging.

Aue dreht Partie dank der Joker, Bär macht alles klar

Zurück auf dem Platz, stand Halle nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff vor dem 2:0, als sich Baumann gegen Vukancic durchsetzte und nur noch Männel vor sich hatte, doch der Aue-Keeper verkürzte den Winkel und wehrte den Schuss zur Ecke ab. Kurz danach gab es beim HFC einen kurzen Schockmoment, nachdem Baumgart im Anschluss an einen Zweikampf mit Seitz liegengeblieben war und am Sprunggelenk behandelt werden musste, für den ehemaligen Auer ging es aber weiter. Auf der anderen Seite blieb auch Sijaric nach 56 Minuten auf dem Platz, obwohl er zweimal innerhalb weniger Sekunden foulte, aber nur für das erste Vergehen Gelb sah.

Weil bei den Veilchen im Spiel nach vorne weiterhin nichts ging, wechselte Dotchev in Minute 61 gleich dreifach: Sijaric, Seitz und Tashchy verließen den Platz, für sie kamen Meuer, Stefaniak und Thiel. Ein Maßnahme, die sich auf Anhieb auszahlte: Nur Sekunden nach seiner Einwechslung brachte Stefaniak eine Ecke in den Rückraum, wo Meuer mit einem seiner ersten Ballkontakte per Direktabnahme zum Ausgleich verwandelte. Die Partie wurde danach intensiver und ruppiger, die Foulspiele häuften sich. In dieser Phase wechselte Halle erstmals: Berko kam für Wolf (67.). Bei Aue war indes deutlich mehr Zug drin als noch in der ersten Halbzeit, und mit Thiel hätte nach 68 Minuten beinahe auch der dritte Joker gezündet. Allerdings schloss er zu unpräzise ab und stellte Müller vor keine Probleme. Mit Beginn der Schlussphase war das Tempo auf beiden Seiten dann wieder raus, sodass Aue nochmal doppelt wechselte: Schwirten und Burger kamen für Schikora und Vukancic (77.) – und auch dieser Tausch schlug sofort ein: Schwirten zog nach 79 Minuten aus über 20 Metern einfach mal ab, nachdem Baumgart das Spielgerät genau vor seine Füße geklärt hatte, und brachte den Ball unhaltbar für Müller links im Kasten unter – Spiel gedreht.

Ristic reagierte und bracht mit Bolyki und Hasenhüttl zwei neue Stürmer für die letzten Minuten, in denen Halle nochmal den Druck erhöhte, aber Glück hatte, dass Thiel in Minute 90 die Entscheidung verpasste. In der fünften Minute der Nachspielzeit forderte der HFC dann Elfmeter, nachdem Hasenhüttl gegen Stefaniak zu Fall gekommen war, doch die Partie lief weiter. Nur Sekunden später ergab sich Nietfeld die Riesenchance auf den Ausgleich, scheiterte jedoch am stark parierenden Männel. Im direkten Gegenzug machte Bär nach einem Konter gegen komplett aufgerückte Hallenser dann alles klar (90.+6). Durch den zweiten Sieg in Folge bleibt Aue Tabellenzweiter und an Spitzenreiter Dynamo Dresden dran, wo die weiterhin ungeschlagenen Veilchen am Sonntag in einer Woche zum absoluten Topspiel gastieren. Halle verliert nach dem Coup gegen Sandhausen vor zwei Wochen direkt wieder, bleibt auswärts punktlos und rutscht auf Rang 14 ab. Die Saalestädter empfangen nächsten Samstag den TSV 1860.

   

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