"Ein bisschen angefressen": Frust nach Hachings erster Pleite

Bis zur 89. Minute waren die Zeichen noch auf Punkteteilung, doch am Ende passierte es: Die SpVgg Unterhaching musste beim 1:2 gegen Arminia Bielefeld die erste Niederlage der Spielzeit einstecken. Dass dies so spät passierte, frustete die Beteiligten nach Abpfiff merklich – gerade weil eine Feel-Good-Story so nebensächlich wurde. 

Stiefler-Treffer bleibt unbelohnt

Neben der fatalen 89. Minute sollte die Minute 67 eigentlich den Freitagabend bestimmen: Nicht einmal 30 Sekunden war der eingewechselte Manuel Stiefler, der nach langer Verletzung zu seinem zweiten Einsatz kam, auf dem Feld, als er per Kopf auf 1:1 stellte. Dem Jubel waren keine Grenzen gesetzt. Im Interview mit "MagentaSport" sprach der 35-Jährige im Anschluss von einer "Vorgeschichte", die diesen Gefühlsausbruch begründete. So sei er "seit dem Cottbus-Spiel schwer verletzt und drei Monate ausgefallen. Deswegen war ich überglücklich über das 1:1." Eine Zehenverletzung hatte den Routinier seit der gewonnen Relegation ausgebremst.

All dies konnte aber nur kurzzeitig vergessen werden, da ja noch die folgenträchtige vorletzte reguläre Minute folgen sollte. Nach einem Fehlpass von Keeper René Vollath brach Bielefelds Putaro durch und stellte kurz vor Schluss auf 1:2 aus Hachinger Sicht. Einen Vorwurf wollte Trainer Marc Unterberger seinem Schlussmann dennoch nicht machen. "Fehler können passieren", beschwichtigte er. So sei dies ein "Learning für die nächsten Spiele", wo der Ball in ähnlicher Situation lieber "weggeschlagen" werden sollte.

"Extrem ärgerlich"

Doch diese Einsicht brachte am Freitagabend wenig. Am Ende stand die erste Pleite des Aufsteigers in dieser Spielzeit, die sich vor den Partien der Konkurrenz auf dem 5. Platz wiederfinden. "Als Fußballer will man ja jedes Spiel gewinnen. Wenn man dann kurz vor Schluss 1:2 verliert, ist das extrem ärgerlich. Ich bin auch ein bisschen angefressen", gab Stiefler an, dessen Treffer so deutlich in den Hintergrund rückte. Die Pleite habe sich Haching nämlich "selbst eingebrockt", merkte der Routinier an. Er selbst gab dabei alles – was ihm auch anzusehen war. Nach einem Zusammenprall mit Gäste-Keeper Kersken sah die Nase überaus lädiert aus. "Das sieht schlimmer aus, als es zum Glück ist", gab der Mittelfeldmann allerdings selbst Entwarnung.

Viel mehr störte da die nervige Niederlage. So sei das Spiel nach der Bielefelder Führung "schwierig" gewesen, weswegen der Ausgleich umso schöner war. "Wir müssen dann zumindest den Punkt mitnehmen. Deswegen ist das jetzt sehr ärgerlich für uns", bilanzierte Stiefler. Ob die erste Pleite verdient war, vermochte Trainer Unterberger indes nicht einzuordnen. "Wenn man so spät hintenraus den Gegentreffer bekommt, weiß ich nicht, ob das in Ordnung geht oder nicht. Fakt ist, dass wir gerade in der ersten Halbzeit im Ballbesitz viel zu wenig gemacht haben", analysierte er. Eine Tugend, die in den ersten sechs Spielen beinahe in Bravour gezeigt wurde. Eine neue Chance, daran anzuknüpfen gibt es nun bei Dortmund II in der kommenden Woche – damit die Freude der Hachinger längerfristig hält.

   

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