Nach Arminia-Spiel: Vollath beklagt Hass-Kommentare im Netz

Mit dem 1:2 gegen Arminia Bielefeld musste die SpVgg Unterhaching am Freitagabend die erste Niederlage in dieser Saison hinnehmen. Das störte Keeper René Vollath nach dem Spiel aber nicht so sehr, wie die Hass-Kommentare gegen seine Familie im Internet. Vorausgegangen war ein Tritt des Torhüters gegen Arminia-Kapitän Fabian Klos.

Schlimme Kommentare gegen Vollath

Eigentlich war Vollath nach dem Spiel gar nicht als Interview-Gast bei "MagentaSport" vorgesehen, dennoch bat der 33-Jährige darum, etwas sagen zu können. Dabei ging es ihm aber nicht um das Sportliche und die erste Saison-Niederlage, sondern um Hass im Netz. Wie der Torhüter schilderte, habe ihm seine Frau nach Spielende mit "Tränen in den Augen" berichtet, dass es "unfassbar viele Hass-Kommentare" und "unfassbar viele Beleidigungen" gegen seine Familie im Internet gegeben habe.

Unter Babybauch-Fotos in den sozialen Netzwerken seien Kommentare wie "Ich hoffe, ihr habt einen Autounfall" und "Ich hoffe, ihr sterbt" gepostet worden. "Bei aller Emotion, das hat hier Null verloren und ist komplett unnötig", schimpfte Vollath. "Sie könne mich beleidigen, aber wenn es gegen die Familie geht, ist das über der Grenze und ein absolutes No-Go. Das geht über das Ziel hinaus."

Vollath traf Klos im Unterleib

Doch wie kam es überhaupt zu den Kommentaren? Vorausgegangen war eine Szene in der 37. Minute, als Vollath den heranstürmenden Arminia-Kapitän Fabian Klos mit dem ausgestreckten Bein im Unterleib traf und sich anschließend ein Tête-à-Tête mit dem Stürmer lieferte. Dafür sahen beide Kontrahenten jeweils Gelb, während die erste Szene ungeahndet blieb. Dabei hätte es Rot gegen den Haching-Keeper und einen Elfmeter für Bielefeld geben müssen.

Vollath gab im Nachgang sogar zu, dass er das Bein absichtlich herausgenommen habe: "Aber nicht, um ihn zu verletzen, sondern um mich zu schützen." Eine durchaus eigenwillige Interpretation, zumal die TV-Bilder eindeutig sind. "Er rauscht voll in mich rein, wenn ich das Bein nicht rausnehme. Das hat er vorher auch schon gemacht." Hass-Kommentare rechtfertigen Vollaths Aktion gegen Klos aber natürlich nicht.

"Karma hat zurückgeschlagen"

Bielefelds Spielführer wollte sich gegenüber der "Telekom" nicht konkret zu der Szene äußern, sondern sagte nur: "Für mich ist es eine klare Sache. Aber Karma hat zurückgeschlagen." Was der Arminia-Kapitän damit meinte: In der 89. Minute leitete Vollath mit einem Fehlpass den Siegtreffer für Arminia ein. "Da wir 2:1 gewonnen haben, kann ich damit richtig gut leben." Ob es Rot gewesen sei, "dürft ihr jetzt analysieren. Ich muss duschen und habe noch eine ganz lange Busfahrt vor mir."

Eine nachträgliche Sperre gegen Vollath wäre zwar theoretisch möglich, ist aber sehr unwahrscheinlich. Und so wird die Szene wohl kein Nachspiel haben. Ob die Vollaths gegen die Verfasser der Hass-Kommentare Anzeige erstatten werden, ist nicht bekannt. Dem Keeper zufolge habe seine Frau sämtliche Kommentare gelöscht, zudem wurde die Kommentar-Spalte bei Instagram gänzlich deaktiviert.

   

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