Waldhof verpasst Derbysieg spät – Erneute Pleite für den MSV
Durch einen Gegentreffer in der 88. Minute hat Waldhof Mannheim den Derbysieg beim 1. FC Saarbrücken am Samstag spät verpasst und musste sich mit einem 1:1 zufrieden geben. Eine erneute Pleite gab es für den MSV Duisburg, der unter Interimscoach Engin Vural mit 0:2 bei Viktoria Köln unterlag und damit sieglos Letzter bleibt. Beim Duell der Zweitliga-Absteiger zwischen Regensburg und Sandhausen behielt der SVS die Oberhand (2:1), während Dortmund II durch einen Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit spät in Verl gewann (3:2). Münster und Lübeck teilten beim 1:1 die Punkte.
Saarbrücken 1:1 Mannheim: FCS mit spätem Ausgleich
Das ausverkaufte Südwest-Derby begann beinahe mit einem Paukenschlag. Keine fünf Minuten waren gespielt, da schlug Rizzuto auf der rechten Seite einen Haken, ging in den Strafraum und zog Vollspann ab. Hawryluk wehrte die Kugel mit einem starken Reflex ab, und Brünker war es dann, dessen Flugkopfball die Kiste nur knapp verfehlte (4.). Nach einem Freistoß von Abifade landete der Ball vor Civejas Füßen, der nicht lange fackelte und das Leder an den Querbalken jagte (21.). Bereits nach einer halben Stunde musste Rüdiger Rehm das erste Mal wechseln. Albenas lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen und musste den Platz verlassen. Für ihn kam Okpala (29.). Nach der kurzen Verletzungspause neutralisierten sich die Teams und boten den Zuschauern bis zur Halbzeit Rasenschach.
Auch der zweite Spielabschnitt begann ohne größere Höhepunkte. Mucksmäuschenstill wurde es dann in der 61. Minute. Mannheims Sechelmann blieb nach einem Zweikampf in der Luft kurz benommen liegen, konnte dann aber weitermachen. Trotz der lautstarken Unterstützung der eigenen Anhänger zog sich Saarbrücken immer weiter zurück und überließ dem Waldhof das Feld. Der nutzte die Überlegenheit dann und ging durch Herrmann in Führung (74.). Danach nestete sich der FCS in der Hälfte der Gäste ein und konnte kurz vor Schluss – in der 88. Minute – den Ausgleich durch Brünker bejubeln. Der hätte sich fast noch zum Matchwinner gekrönt, sein Abschluss nur eine Minute später ging aber über die Latte. So blieb es beim 1:1. Saarbrücken ist durch den Punktgewinn Sechster und Mannheim rangiert auf Platz zwölf.
Köln 2:0 Duisburg: Nächste Pleite für den MSV
In dem Nachbarschaftsduell erwischte die Viktoria den deutlich besseren Start und erspielte sich in den ersten Minuten klare Feldvorteile. In Minute 22 kam der MSV aber erstmals gefährlich vors Tor der Kölner – und wie. Ekene brachte das Spielgerät von rechts scharf direkt vor das Gehäuse, wo Köther vollkommen frei stehend den Ball nicht kontrollieren konnte und ihn über den Querbalken beförderte. In der Folgezeit kontrollierte Viktoria Ball und Gegner, ohne dabei jedoch echte Torgefahr auszustrahlen. Oft scheiterte schon der vorletzte Pass. Dementsprechend ging es torlos in die Kabinen.
Die im ersten Spielabschnitt fehlende Torgefahr brachte die Viktoria dann direkt aus der Kabine mit auf den Platz. Marseiler gewann nach einem perfekt getimten Flugball von Lorch den Luftzweikampf und konnte zum nicht unverdienten 1:0 einköpfen (52.). Im Anschluss wurde die Partie deutlich rauer – drei Verwarnungen (Mogultay, Henning und Russo) in nur sieben Minuten standen exemplarisch dafür (57./63./64.). Duisburg versuchte noch einmal durch neues Spielermaterial Gefahr zu erzeugen, hier blieb aber der Wunsch Vater des Gedanken. Die Entscheidung fiel dann in der 87. Minute, als Henning die Kugel gekonnt mit der Brust mitnahm und mit links im Tor unterbrachte. Viktoria schiebt sich durch den ersten Sieg nach vier Spielen auf Rang vier, während Duisburg auch nach sieben Spieltagen sieglos bleibt und die Rote Laterne durch die Liga trägt.
Münster 1:1 Lübeck: Remis im Duell der Aufsteiger
Beide Teams schenkten sich von Beginn an nichts, das belegten die beiden gelben Karten Preißinger (Münster) und Boland (Lübeck) nach 17. bzw. 26 Minuten. Den ersten wirklichen Aufreger gab es dann in Minute 31. Batmaz nahm eine Grodowski-Flanke von links im Strafraum an und schloss aus vielversprechender Position ab. Dabei erwischte er die Kugel allerdings nicht wie gewünscht mit dem Spann, weshalb sie knapp am Tor vorbeisegelte. Nur drei Minuten später war es Kyerewaa, dessen Abschluss mit der Pike haarscharf am linken Torpfosten vorbei ins Aus trudelte (34.). Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Breier die erste gute Chance für die Norddeutschen. Einen Chipball in den Strafraum nahm er gekonnt an und schloss ab. Schulze Niehues konnte die Kugel im letzten Moment mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenken. Danach war Halbzeit.
Lübeck kam deutlich besser aus der Kabine und in der 55. Minute zur bis dato besten Chance. Schulze Niehues ließ nach einem Tohuwabohu im Strafraum den Ball fallen, den Breier dann Richtung Tor knallte, wo Kok goldrichtig stand und für seinen bereits geschlagenen Torwart abwehrte. Münster zeigte sich nach der Großchance erwacht und übernahm nun wieder die Kontrolle. In Minute 79 trug die Überlegenheit dann Früchte, und Joker Wegkamp erzielte per Kopf aus kurzer Distanz das Tor zur Führung. Lübeck warf nun alles nach vorne, um zumindest einen Punkt zu retten und das gelang – Akono brachte in der 84. Minute per Nachschuss aus kurzer Distanz den Ausgleich. Nur zwei Minuten später wollten die Preußen ein Handspiel im Strafraum des VfB gesehen haben – Schiedsrichter Schulz winkte aber ab. Durch das Unentschieden rückt Münster auf Rang 13 vor, Lübeck bleibt unter dem Strich.
Regensburg 1:2 Sandhausen: Erste Pleite für den Jahn
Das Duell der Zweitliga-Absteiger begann zäh, und so dauerte es bis zur zwölften Spielminute, bis die Hausherren in Person von Christian Viet erstmals gefährlich vor das Tor der Sandhäuser kamen. In den Folgeminuten fanden die Gäste immer besser ins Spiel und wurden durch Ottos Kopfballtreffer nach Flanke von Weik (18.) für ihren Aufwand belohnt. Danach entwickelte der SSV deutlich mehr Druck, und immer wieder war es der wieselflinke Ganaus, der der Sandhäuser Hintermannschaft das Leben schwer machte. Seine Abschlüsse waren aber nicht von Erfolg gekrönt (23./28./31.). Kurz vor dem Pausentee hatte Jahn-Kapitän Geipl Glück. Zunächst sah er Gelb und leistete sich nur zwei Minuten ein weiteres gelb-würdiges Foul, das aber nicht angemessen sanktioniert wurde.
Die zweite Halbzeit bot wenig Aufregendes. Ein Distanzschuss von Mühling sauste knapp über das Regensburger Tor (55.). Dazu kamen die vielen Wechsel auf beiden Seiten zwischen den Minuten 60 und 70, die nicht dazu beitrugen, einen wirklichen Spielfluss zu entwickeln. Kother versuchte es noch einmal aus der Distanz, Rehnen war aber auf dem Posten (75.). Viele Ideen hatten die Hausherren in den letzten Minuten nicht. Sandhausen verwaltete die Führung überlegt und kam in der 89. Minute sogar noch zum zweiten Treffer. Meiers Hereingabe von rechts vollstreckte Hennings souverän. Viets Anschlusstreffer in der dritten Minute der Nachspielzeit kam zu spät für den SSV, der nach der ersten Niederlage auf Rang 7 fällt. Sandhausen verbessert sich durch den ersten Sieg nach zwei Spielen auf Rang 9.
Verl 2:3 Dortmund II: BVB mit Last-Minute-Sieg
Das erste Auswärtstor für die Jung-Borussen erzielte Hettwer nach einer Viertelstunde. Besong bediente den 20-Jährigen auf der rechten Seite, der dann in den Strafraum zog und Torwart Unbehaun mit einem strammen Schuss keine Chance ließ. Verl zeigte sich davon nicht geschockt und kam keine zehn Minuten später durch Wolfram zum Ausgleich. Batista Meier schlug eine gefühlvolle Flanke an den Fünfmeterraum, wo sich der Stoßstürmer des SCV dann entscheidend gegen Göbel durchsetzte (23.). Nach den Minuten der Aufregung flachte das Niveau des Spiels etwas ab.
Den ersten Aufreger im zweiten Spielabschnitt gab es in Minute 53. Besong wollte einen Ball im Strafraum erlaufen, Unbehaun kam aus seinem Kasten und war eher am Ball, was den Youngster des BVB aber nicht davon abhielt, durchzuziehen und den Torwart mit dem Fuß am Kopf zu treffen – Gelb. Verl zeigte sich davon unbeeindruckt und drehte dann das Spiel. Batista Meier wurde etwa 20 Meter vor dem Tor nicht wirklich gestört und zog einfach mal ab. Sein Schuss schlug links neben dem Pfosten ein (63.). In der 74. Minute gelang dem BVB der Ausgleich. Göbel flankte aus dem linken Halbraum an Freund und Feind vorbei ins Tor zum 2:2. Da Verl in der 86. Minute schon fünfmal gewechselt hatte, musste nach Unbehauns folgenschwerem Zusammenstoß mit Bamba mit Mittelstädt ein Feldspieler ins Tor der Gastgeber. Das nutzten die Gäste und feuerten in den letzten Minuten aus allen Lagen, und in der fünften Minute der Nachspielzeit gelang tatsächlich noch der Siegtreffer. Einen Schuss von Butler konnte Mittelstädt nicht festhalten und so kullerte die Kugel zum 3:2 über die Linie. Durch den zweiten Sieg in Folge rückt der BVB in der Tabelle auf Platz 5 vor, während Verl auf Rang 14 abrutscht.