"Irgendwann reicht es": Geduld bei Ristic nach Pleite schwindet
Bislang konnte sich der Hallesche FC auf seine Heimspiele verlassen. Doch beim 0:2 gegen 1860 München kassierten die Saalestädter nun die erste Pleite vor heimischer Kulisse und rutschten dadurch unter den Strich. Die Geduld bei Trainer Sreto Ristic schwindet.
"Das ist einfach zu wenig"
Äußerlich versuchte Ristic an sich zu halten, als er zum Interview mit "MagentaSport" kam. Doch dass es in ihm durchaus brodelte, war im Verlauf des Gesprächs deutlich zu merken. Dabei ging es vor allem um das Defensivverhalten seiner Mannschaft auf der linken Seite. "Schröter konnte dort machen, was er wollte", schimpfte der HFC-Coach. "Erst im Sechzehner konnten wir ihn verteidigen. Das ist einfach zu wenig. Deutlich zu wenig", stellte der HFC-Coach seinen Schützlingen diesbezüglich kein gutes Zeugnis aus. "Klar, wir haben viele neue Spieler und müssen uns erst finden. Aber irgendwann reicht es. Wir müssen Leistung bringen und es auch wollen." Klare Worte des 47-Jährigen, der zudem seinen Matchplan in der ersten Halbzeit nicht umgesetzt sah.
"Wir haben uns eine Menge vorgenommen", erinnerte Ristic, sah dann jedoch eine "durchwachsene erste Halbzeit" seiner Mannschaft. "Bei einigen hat mir die Körpersprache nicht gefallen. Das war nicht das, was wir wollten." Das 0:1 nach 23 Minuten sei dann "hergeschenkt gewesen, das muss man klar sagen", spielte er auf die Tatsache an, dass ein Zuspiel von Hug auf Landgraf viel zu kurz geriet, sodass Schröter dazwischen gehen konnte und zum 1:0 verwandelte.
Ristic fordert mehr Bereitschaft
Erst nach dem Seitenwechsel habe Ristic ein "ganz anderes Gesicht" und eine "ganz andere Mannschaft" gesehen. Dass mitten in der Drangphase das 0:2 fällt – wieder war Schröter beteiligt -, sei "sehr, sehr bitter", so der HFC-Coach, der ein deutlich engagierteres Team zu Gesicht bekam, das das Tor jedoch nicht traf. "Wir müssen derzeit sehr viel machen, um Tore zu erzielen", hielt er konstatiert fest. Möglicherweise wäre es in der Schlussphase nochmal spannend geworden, hätte Deniz nach 72 Minuten aus aussichtsreicher Position verwandelt. "Ich muss den platzierter in die Ecke schießen", hielt er selbstkritisch fest. Im "Großen und Ganzen" habe der HFC in der zweiten Halbzeit aber "ein super Spiel hingelegt", befand der Offensivspieler.
In der Tabelle bringt Halle das aber nicht weiter – im Gegenteil. Weil 1860 an den Saalestädtern vorbeigezogen ist und auch Lübeck sowie Münster punkten konnten, finden sich die Rot-Weißen nun unter dem Strich wieder und sind Drittletzter. "Wir müssen jetzt die Fehler abstellen", gab Deniz die Richtung vor, während Ristic forderte, "wieder bereit sein, jeden Ball zu verteidigen, auch wenn er nicht so gefährlich aussieht". Dass es nun auswärts weitergeht, wo der HFC bislang alle Spiele verloren hat, macht nicht unbedingt Mut. Doch vielleicht reißt die Serie am kommenden Samstag beim VfB Lübeck.