Bielefeld in Verl unter Druck: Kniat kündigt Reaktion an
Durch das 2:6-Debakel gegen den 1. FC Saarbrücken hatte Arminia Bielefeld vieles von dem, was durch den Last-Minute-Erfolg in Unterhaching aufgebaut worden war, zunichte gemacht. Entsprechend groß ist der Druck vor dem Nachbarschaftsduell beim SC Verl am Dienstagabend. Trainer Mitch Kniat kündigt eine Reaktion an.
Fans "werden wieder alles abreißen"
Auch wenn es nach der Klatsche am Freitagabend kaum etwas gab, das Hoffnung machte: "Unser Vorteil ist, dass wir am Dienstag sofort wieder spielen können", sagte Kniat bei der Pressekonferenz am Montag. "Das macht die Niederlage nicht vergessen, aber wir können direkt ein anderes Gesicht zeigen uns wieder ein positives Gefühl holen." Und ein solches brauchen die Ostwestfalen nach der desaströsen zweiten Halbzeit mit fünf Gegentoren nun unbedingt, um nicht in eine weiter anhaltende Negativspirale zu geraten.
Von seinem Team ist der 38-Jährige weiterhin vollends überzeugt: "Was den Charakter dieser Mannschaft ausmacht, ist, dass nicht die Schuld woanders gesucht wird, sondern sich jeder an die eigene Nase fasst." Es bringe nichts, eine Woche traurig zu sein. "Wir müssen morgen wieder voll da sein und können einiges wiedergutmachen." Auch Kniat habe sich nach der Partie kritisch hinterfragt, den Kopf aber direkt wieder nach oben genommen. Die Partie sei nun angehakt, betonte der 38-Jährige und zeigte sich davon überzeugt, "dass wir eine Reaktion zeigen werden!" Während Leo Oppermann (Fingerverletzung) ausfällt und der Einsatz von Manuel Wintzheimer (Handverletzung) noch fraglich ist, werden 1.700 Fans mitreisen. "Ich glaube, es wird ein Heimspiel. Wir werden da wieder alles abreißen", so Arminias Coach.
Wiedersehen mit dem Ex-Klub
Für Kniat ist es die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Zwischen Februar 2022 und Juni 2023 hatte der 38-Jährige an der Poststraße das Sagen, ehe er im Sommer zu Arminia wechselte. "Natürlich ist das ein besonderes Spiel für mich, alles andere wäre gelogen. Ich bin Verl absolut dankbar und habe mich dort immer sehr wohl gefühlt!" In Bielefeld sei der Druck im Vergleich größer, "aber ich wusste, dass die Herausforderung in Bielefeld groß wird. Ich bin aber nach wie vor überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war." Allzu hochhängen wollte er das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub jedoch nicht: "Es ist Spiel, wo es drei Punkte zu holen gibt, und die wollen wir natürlich einfahren."
Kurios: Am Dienstag wird Kniat zum ersten Mal überhaupt bei einem Pflichtspiel in der Sportclub-Arena zugegen sein, denn während seiner Zeit beim SCV befand sich die Spielstätte gerade im Umbau. Viele Spieler kennt der Arminia-Coach noch von früher. "Ich hoffe, dass das ein Vorteil für uns sein wird." Ob Kniat diesen nutzen und seine Mannschaft zu drei Punkten coachen kann? Im Falle einer Niederlage würde Verl am DSC vorbeiziehen und diesen unter den Strich befördern. Auch für Kniat könnte es dann allmählich enger werden, wenngleich Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel ihm zuletzt das Vertrauen ausgesprochen hatte. "Das wünscht man sich als Trainer", sagte Kniat dazu. "Das Vertrauen spüre ich auch. Es war abgesprochen, dass wir durch dick und dünn gehen." Mit drei Punkten könnte der 38-Jährige das Vertrauen zurückzahlen.