"Sieht nicht gut aus": VfB Lübeck in Sorge um Keeper Klewin
Bis zur zehnten Minute der Nachspielzeit sah der VfB Lübeck in Saarbrücken wie der sichere Sieger aus, ehe die Gastgeber einen Eckball direkt im Tor unterbrachten. Keeper Philipp Klewin war dabei machtlos – und wohl auch etwas benommen, nachdem er kurz zuvor mit einem Saarbrücker Spieler zusammengestoßen war. Direkt nach dem Spiel ging es ins Krankenhaus.
Verdacht auf Jochbeinbruch
Schiedsrichter Tobias Wittmann hatte die Partie gerade abgepfiffen, als Klewin zusammensackte und liegenblieb. Sofort eilten Betreuer herbei, kümmerten sich um den 30-Jährigen und forderten eine Trage an, die von den Sanitätern erst mit etwas Verzögerung auf dem Platz gebracht wurde. Während der Behandlung schien es zwischenzeitlich so, als hätte Klewin kurzzeitig das Bewusstsein verloren, war aber wieder ansprechbar, als er vom Platz gebracht wurde. "Das sieht nicht gut aus, in der Kabine herrschte eben gedrückte Stimmung", sagte Trainer Lukas Pfeiffer auf der Pressekonferenz nach der Partie und berichtete, dass Klewin in ein Krankenhaus gebracht worden sei. "Wir müssen jetzt die Daumen drücken."
Laut den "Lübecker Nachrichten" besteht der Verdacht auf Gehirnerschütterung und Jochbeinbruch. Zugezogen hatte sich Klewin die Verletzung in der dritten Minute der Nachspielzeit, als er mit Saarbrückens Boné Uaferro zusammengestoßen war. Für knapp zwei Minuten wurde er anschließend behandelt, konnte aber weitermachen. Gleichwohl wirkte er etwas benommen, verhinderte aber zunächst noch den Ausgleich, ehe er bei der direkt verwandelten Ecke ohne Chance war. Sollte Klewin länger ausfallen, wäre das ein herber Rückschlag für den Aufsteiger, gehörte der Keeper, der in Saarbrücken im wahrsten Sinne des Wortes Kopf und Kragen riskiert hatte, in der bisherigen Saison doch zu den Leistungsträgern. Immerhin: Noch am Dienstagabend konnte Klewin das Krankenhaus wieder verlassen, wie er bei "instagram" mitteilte. Für Donnerstag sind nun genauere Untersuchungen geplant.
Pfeiffer mit Lob für sein Team
Mit Blick auf das Spiel sprach Pfeiffer seiner Mannschaft trotz der verpassten drei Punkte derweil ein Lob aus: "Wir können stolz darauf sein, wie wir aufgetreten sind und wie wir verteidigt haben. Darauf können wir aufbauen." Der Gegentreffer in der zehnten Minute der Nachspielzeit sei natürlich "maximal unglücklich", gleichzeitig hielt er anerkennend fest: "Wenn der Gegner dir dann zu dem Zeitpunkt eine Ecke direkt reinlegt, dann muss man auch einfach mal den Hut davor ziehen." Zuvor sah Pfeiffer seinen Plan über weite Teile "sehr gut aufgegangen". Das frühe Tor durch Löhden nach nur elf Minuten habe seinem Team natürlich in die Karten gespielt. "Wir waren sehr griffig, vor allen Dingen hinten in und um die Box herum. Dass dann trotzdem mal ein paar knifflige Szenen zustande kommen, ist klar. Da brauchst du auch ein bisschen Matchglück."
Das hatten die Lübecker – allerdings nur bis zur zehnten Minute der Nachspielzeit. Durch das sechste sieglose Spiel in Folge bleiben die Marzipanstädter im unteren Mittelfeld hängen, stehen aber weiterhin nur bei zwei Niederlagen. Für Pfeiffer jedoch nur ein schwacher Trost: "Wir können uns auf die Schulter klopfen, dass wir schwer zu schlagen sind, aber wir würden trotzdem auch gerne mal wieder gewinnen." Die nächste Chance dazu – es wäre erst der zweite Sieg in dieser Saison – besteht am Sonntag gegen die U23 des SC Freiburg, die fünf der letzten sechs Spiele verloren hat. Dann womöglich ohne Klewin.