MSV will den Sieg erzwingen: "Ob gutes oder schlechtes Spiel ist egal"
Gelingt dem MSV Duisburg im zehnten Anlauf der erste Sieg? Die Zebras sind am Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching auf ein Erfolgserlebnis angewiesen, um nicht abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz zu verharren. Die Art und Weise ist für Cheftrainer Engin Vural zweitrangig. Hauptsache, der MSV trifft wieder ins Tor und feiert einen Dreier.
"Wir brauchen das Erfolgserlebnis"
Auf bereits fünf Punkte ist der Abstand für den MSV Duisburg zum rettenden Ufer angewachsen. Um den Anschluss zu den Nicht-Abstiegsplätzen nicht frühzeitig zu verlieren, muss ein Sieg für die Zebras her. Cheftrainer Engin Vural ist sich der Verantwortung bewusst, kann auf dasselbe Personal wie in der Vorwoche bauen – auch Kapitän Sebastian Mai kehrt zusätzlich zurück. Wie wird der 38-Jährige taktisch in die Partie gehen? "Gegen Viktoria Köln wollten wir sicherstellen, dass wir in der letzten Linie Mann-gegen-Mann spielen. Zurück zur Viererkette gegen Münster war eine gute Entscheidung, weil sich die Mannschaft wohlgefühlt hat. Darum geht es für mich. Der Mannschaft etwas vereinfachen, damit wir gegen den Ball immer guten Zugriff haben", so Vural.
Der Grundgedanke in der Systematik bleibt am Gegner orientiert. Aber auch die eigenen Stärken, wie sie gegen Münster gezeigt wurden, spielen in die Überlegung des Fußballlehrers ein. Die Verwertung von Chancen muss gesteigert werden. "Ganz anderen Mannschaften ist es auch schon passiert, dass sie das Tor nicht getroffen haben. Das Wichtigste ist, ruhig zu bleiben und einfach zu bleiben. Wir brauchen das Erfolgserlebnis", konzentrierte sich Vural auf das Wesentliche. Und das kann schon die richtige Fußhaltung in der richtigen Situation sein: "An der Leichtigkeit in der Entscheidungsfindung können wir arbeiten." Das erste Tor unter der Regie des 38-Jährigen dürfte wichtig werden, auch bezüglich Vurals Zukunft an der Seitenlinie.
"Resonanz der Zuschauer war überwältigend"
Der Spielverlauf wird für Vural zur Nebensache werden. "Letztendlich ist es egal, ob wir ein gutes oder ein schlechtes Spiel machen. Es geht einfach nur darum, dass wir die drei Punkte einfahren", legte der Cheftrainer die oberste Prämisse fest. Dafür will Vural die bestmögliche Elf auf den Platz stellen – und gab bei Härtefallentscheidungen zu: "Ich kenne die Mannschaft auch noch nicht so gut. Nicht jede Entscheidung ist zu 100 Prozent fair. Jedes Training gibt uns die Chance, noch fairere Entscheidungen zu treffen." Festhalten konnte Vural, dass sich jeder Spieler im Training äußerst engagiert zeige.
Nach drei Spielen mit nur drei Gegentoren, aber noch keinem eigenen Treffer, will der MSV-Coach die passende Balance finden. "Ob wir die Effektivität oder die Häufigkeit der Abschlüsse steigern, um ein Tor zu erzielen, ist völlig egal. Eine Methode nehmen wir", versprach der 38-Jährige. "Aber wir wollen das Ding vorne nicht machen, indem wir hinten den Laden offen lassen." Möglicherweise kann die Unterstützung der Fans den Bann brechen. Vor Anpfiff kündigten die kreativen MSV-Zuschauer eine Aktion für die Mannschaft an. "Die Resonanz der Zuschauer nach Spielschluss letzte Woche war überwältigend. Sie haben gespürt, was sie von der Mannschaft verlangt haben. Diesen Schritt haben wir gemacht, das erwarten wir wieder", so Vural. Damit vor 10.000 Zuschauern der erste Saisonsieg gelingt.