HFC immer tiefer in der Krise: Fans stellen Spieler zur Rede

Fünf Spiele ohne Sieg und in der Tabelle auf den vorletzten Platz abgerutscht: Der Hallesche FC steckt immer tiefer in der Krise, kassierte beim 1:4 gegen Preußen Münster bereits die sechste Niederlage im zehnten Spiel und die Gegentore 20 bis 23. Nach der Partie stellten die Fans die Mannschaft zur Rede.

Unterredung im Innenraum

Sie waren nicht zu überhören, die Pfiffe von den Rängen nach Spielende. Bereits zur Pause hatten zahlreiche Fans ihren Unmut auf diese Weise kundgetan. Als die Mannschaft dann vor den Fanblock kam, sprangen vereinzelt Anhänger über einen Zaun in den Innenraum und stellten die Spieler dort friedlich und besonnen zur Rede. Nach knapp einer Minute war die Unterredung auch schon wieder beendet, Applaus brandete auf. "Sie haben gesagt, dass sie hinter uns stehen und sehen, dass wir kämpfen", berichtete Kapitän Jonas Nietfeld im Nachgang bei "MagentaSport". Für die Pfiffe hatte er derweil "vollstes Verständnis", denn in der ersten Halbzeit sei es einfach "viel zu wenig" gewesen. "Münster hat uns immer wieder vor Probleme gestellt und war viel griffiger." Zwar kam auch Halle über Baumann zweimal zu guten Gelegenheiten, war insgesamt aber deutlich unterlegen, was auch durch die drei Gegentore deutlich wurde.

Auch Trainer Sreto Ristic war mit dem Auftritt während der ersten 45 Minuten überhaupt nicht zufrieden und sprach gar von der "schlechtesten Halbzeit" unter seiner Regie. "Wir sind katastrophal ins Spiel reingekommen und hatten überhaupt keinen Zugriff." Nach dem Seitenwechsel steigerten sich die Saalestädter zwar, bekamen den Ball in Person von Aljaz Casar aber nur einmal über die Linie (53.), ehe Münster kurz vor Schluss das 4:1 machte. "Insgesamt war es nicht die Reaktion, die wir uns vorgenommen haben", bemängelte Ristic.

Kämpferischer Nietfeld spricht Klartext

Und als wäre die erneute Pleite nicht schon ärgerlich genug gewesen, sind die Saalestädter auch noch auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Zwar beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer nur einen Punkt, jedoch gibt die Anzahl von 23 Gegentoren zu denken – kein Team kassierte mehr. "Nach zehn Spielen ist eine klare Tendenz zu erkennen", sagte Ristic. Welche, das beantwortete er direkt selbst: "Es geht gegen den Abstieg, da brauchen wir nicht drum herumreden." Der 47-Jährige stellte seine Spieler, aber auch das Umfeld, auf "harte Wochen und Monate" ein und forderte: "Wir müssen den Kampf annehmen. Nur darum geht es."

Nietfeld zeigte sich überzeugt davon, dass das Team den Abstiegskampf bestehen werde: "Wir haben uns in den letzten Jahren immer wieder aus solchen Phasen rausgekämpft. Das werden wir jetzt wieder schaffen." Und dennoch ist klar: "Wir müssen langsam anfangen, Punkte zusammen – das ist das einzige Argument, durch das wir die Fans auf unsere Seite ziehen können." Lange hadern gelte nicht. "Wir müssen uns an unserer eigenen Courage hochziehen und einen Gang mehr auf den Platz bringen." Weil das Auswärtsspiel in Freiburg am nächsten Samstag verlegt wurde, geht es erst in zwei Wochen gegen Regensburg weiter. Bis dahin will Ristic die bisher schwache Saison "körperlich und geistig sacken lassen" – und dann einen Weg aus der Krise finden.

   

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