"Klaren Plan aufgezeigt": Schommers neuer Trainer des MSV
Tabellenschlusslicht MSV Duisburg hat die Trainerfrage beantwortet: Ab sofort steht Boris Schommers an der Seitenlinie. Der 44-Jährige tritt die Nachfolge des vor drei Wochen freigestellten Torsten Ziegner an und unterschrieb einen Vertrag bis zum Ende der Saison, der sich bei Klassenerhalt um eine weitere Spielzeit verlängert. Interimscoach Engin Vural kehrt derweil in die U19 zurück.
Starke Bilanz beim 1. FC Düren
Für Schommers ist es die Rückkehr in die 3. Liga, nachdem er zwischen September 2019 und September 2020 den 1. FC Kaiserslautern trainierte und in 40 Spielen durchschnittlich 1,6 Punkte pro Partie holte. Seit November 2022 stand der 44-Jährige bei Viertligist 1. FC Düren an der Linie – und das überaus erfolgreich. Von 32 Partien konnten 17 siegreich gestaltet werden, hinzukommen sieben Unentschieden. Das ergibt einen Punkteschnitt von 1,81. In der laufenden Saison holte Schommers mit Düren 20 Punkte aus zehn Spielen, was den zweiten Tabellenplatz in der Regionalliga West bedeutet – punktgleich mit Spitzenreiter Fortuna Köln. In der vergangenen Saison hatte er den Klub aus der Nähe von Aachen zunächst vor dem Abstieg in die Oberliga gerettet. Da sein Vertrag beim 1. FC Düren noch bis 2025 lief, dürfte eine Ablösesumme geflossen sein.
Nun freut sich der gebürtige Leverkusener auf seine neue Aufgabe beim MSV: "Schon beim ersten Kontakt war klar: auf diesen großen und traditionsreichen Verein, mit diesen Fans, will ich mich einlassen. Und die dann folgenden gemeinsamen Gespräche haben mich bestärkt: Das war offen, das war ehrlich, hier wird gemeinsam angepackt, da will ich dabei sein." Das Ziel: "Wir wollen jetzt kurzfristig mit harter Arbeit wieder über den Strich und dann weiter den Weg in eine gute und erfolgreiche Zukunft bereiten."
"Der richtige Mann"
Erfahrung als Trainer bringt Schommers auch aus seiner Zeit beim 1. FC Nürnberg mit, wo er unter Michael Köllner zwischen 2017 und 2019 zunächst Co-Trainer war und 2018 in die Bundesliga aufstieg. Nach dem Aus von Köllner im Februar 2019 betreute der 44-Jährige die Mannschaft bis zum Saisonende alleinverantwortlich. Begonnen hatte die Trainerkarriere Schommers' einst beim 1. FC Köln, wo er bei der U17 und der U19 auf der Bank saß.
Wie Präsident Ingo Wald betont, habe Schommers in den Gesprächen mit den Verantwortlichen "einen klaren Plan aufgezeigt, wie wir den Kampf um den Klassenerhalt erfolgreich bestreiten und den MSV langfristig in die Erfolgsspur zurückführen können". Auch deshalb zeigt Wald sich "überzeugt, dass Boris Schommers menschlich und fachlich der richtige Mann ist". Am Samstag konnten die Zebras beim 1:0 gegen Unterhaching den ersten Sieg in dieser Saison feiern. Der Erfolg habe laut Wald zwar "erst einmal für Erleichterung gesorgt", dennoch bleibe die sportliche Lage des MSV "weiter ernst und angespannt". Denn nach wie vor belegen die Zebras den letzten Tabellenplatz – bei zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer.
Vural kehrt in die U19 zurück
In den letzten vier Spielen hatte U19-Coach Engin Vural die Mannschaft interimsweise betreut (vier Punkte), nun kehrt der 38-Jährige auf seinen bisherigen Posten zurück. "Wir können Engin nicht genug dafür danken, dass er sich dem MSV in dieser so kritischen Lage zur Verfügung gestellt hat", sagt Wald. Dass er nun wieder die U19 übernimmt, stärke den MSV für die zukünftige Entwicklung. "Mit Boris Schommers für den Profibereich, der über Erfahrungen im Nachwuchsbereich verfügt, sowie Engin Vural als U19-Trainer, der nun Erfahrungen im Herrenbereich gesammelt hat, sind die Voraussetzungen für eine noch intensivere Verzahnung zwischen unserem Senioren-Team und dem Nachwuchsleistungszentrum ideal."
Schommers wird bei einer Pressekonferenz am Montagnachmittag offiziell vorgestellt. Sein Debüt feiert der 44-Jährige bereits am Mittwochabend beim Landespokalspiel gegen Fünftligist KFC Uerdingen. Danach hat er viel Zeit, um mit seiner neuen Mannschaft zu arbeiten, denn weil das Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken am kommenden Sonntag verlegt worden ist, findet das erste Ligaspiel erst am 21. Oktober statt. Gegner in der Schauinsland-Reisen-Arena ist Arminia Bielefeld.