Pfeiffer vermisst Überzeugung: "Müssen das anders leben"
An der Lohmühle bleibt der VfB Lübeck weiterhin sieglos. Die Norddeutschen kamen gegen den SC Freiburg II überhaupt nicht in die Partie, liefen dadurch abermals einem Rückstand hinterher. Cheftrainer Lukas Pfeiffer sucht nach Lösungen, die er im Einsatzwillen und der Leistungsbereitschaft ausmacht.
Boland spricht intensiv zur Mannschaft
Ein Sieg und sechs Unentschieden ergeben in der Gesamtrechnung zwar neun Punkte für den VfB Lübeck, doch der Aufsteiger hält sich mit dieser Bilanz nur knapp über dem Strich. Seit sieben Spielen wartet die Mannschaft von Lukas Pfeiffer auf einen Sieg, der im eigenen Stadion noch gar nicht gelungen ist. Nach Abpfiff der 0:1-Niederlage gegen den SC Freiburg II redete Mirko Boland mehrere Minuten im Mannschaftskreis intensiv auf das Team ein. Was gesagt wurde? "Das bleibt intern", erklärte der Routinier am Mikrofon von "Magenta Sport". Klar sei: "Es darf nicht immer sein, dass wir nur über eine gute Halbzeit reden."
Davon war am Sonntagmittag beileibe nicht die Rede. "Die erste Halbzeit haben wir so ziemlich alles vermissen lassen an Überzeugung und Energie, was wir mitbringen müssen, um in der Liga zu überstehen", hielt daher auch Cheftrainer Lukas Pfeiffer fest. Nach dem Seitenwechsel wurde es zwar besser, aber nicht gut genug. "Spätestens jetzt hat jeder verstanden, dass das eine lange und schwierige Saison wird. Jeder, der das vorher schon gesehen hat, fühlt sich jetzt bestätigt."
"Wir sind in der Pflicht"
Das bessere Torverhältnis gegenüber den Konkurrenten aus Bielefeld hält Lübeck derzeit noch über dem Strich. Generell schlug das Pendel aber zu selten zu Gunsten der Norddeutschen aus. "Wir müssen in den Spielen über die gesamte Dauer auf 100 Prozent kommen. Nicht nur eine Halbzeit oder nur 30 Minuten. Wir sind in der Pflicht, das hier anders zu leben", machte Pfeiffer die größte Schwäche in der Bereitschaft und dem Einsatzwillen aus. Den stritt er seiner Mannschaft zwar nicht ab, dennoch müssten die Lübecker noch eine Schippe drauflegen. War die schwache Halbzeit möglicherweise auch einer taktischen Umstellung geschuldet? "Am Dienstag haben wir uns in Saarbrücken noch darüber unterhalten, wie gut die Umstellung gepasst hat", verwies Pfeiffer darauf, dass die Taktik alleine kein K.O.-Kriterium war.
Trotzdem nahm sich der Übungsleiter selbst in die Pflicht, dass es dieses Mal wohl nicht so gepasst hätte. Den Unmut der Fans nach fünf sieglosen Spielen im eigenen Stadion konnte er daher auch verstehen. "Es waren aber ganz, ganz wenige dabei, die ihre Emotionen geäußert haben, was auch okay gewesen wäre", sprach Pfeiffer später von einem konstruktiven Dialog mit den Zuschauern. Das sah auch Boland ähnlich, der einen weiteren Punkt ausgemacht hat, mit dem sich die Mannschaft beschäftigen wird: "Unsere Stärke war in der vergangenen Saison die Defensive. Jetzt kriegen wir immer mindestens einen." Auch dies gilt es, abzustellen. Ob die Negativserie am kommenden Samstag nun ausgerechnet beim SSV Jahn Regensburg, der zuletzt dreimal in Folge gewinnen konnte, ein Ende findet?