"So haben wir keine Chance": HFC-Sportchef schlägt Alarm

Spätestens durch die Niederlage gegen Preußen Münster ist der Hallesche FC nun endgültig dort angekommen, wo er in dieser Saison eigentlich nicht mehr zu finden sein wollte: im Abstiegskampf. Angesichts der aktuellen Negativbilanz schlägt Sportchef Thomas Sobotzik Alarm – und findet deutliche Worte.

Niederlage als "Schlag in die Fresse"

Seit fünf Spielen sieglos und in der Tabelle auf den vorletzten Platz abgerutscht: Der Hallesche FC gerät immer tiefer in eine Krise. Konnten sich die Saalestädter zu Beginn der Saison wenigstens noch auf ihre Heimspiele verlassen, setzte es zuletzt nun auch vor heimischer Kulisse gegen 1860 und Münster zwei Niederlagen. Vor allem die Pleite gegen die Adlerträger, als Halle schon zur Pause 0:3 zurücklag, war ein "Schlag in die Fresse", wie Sportchef Thomas Sobotzik in der "Mitteldeutschen Zeitung" sagt. "Das war wenig bis gar nichts, so haben wir keine Chance", schlägt der 48-Jährige Alarm und kündigt an: "Wir werden intern einige Dinge klar ansprechen."

Besonders alarmierend ist die Anzahl der Gegentore. Schon 23 Mal schlug es hinter Sven Müller ein, damit stellt die Halle die mit Abstand schwächste Defensive der 3. Liga. Dabei sollte nach mehreren Jahren im Abstiegskampf in dieser Saison eigentlich alles besser werden. Doch der Vergleich zur Vorsaison zeigt: Halle steht genauso schlecht da, wie in der vergangenen Spielzeit. Auch in der letzten Saison hatte der HFC nach zehn Spieltagen acht Punkte auf dem Konto und stand ebenfalls unter dem Strich. Der einzige Unterschied: Damals hatte Halle "erst" 18 Gegentore kassiert. Folglich stellt die aktuelle Bilanz den schlechtesten Saisonstart in der eigenen Drittliga-Historie dar.

"Arschbacken zusammenkneifen"

Wie kommt der HFC aus der Negativserie heraus? "Wir müssen die Arschbacken zusammenkneifen, hart arbeiten, uns so Punkte erarbeiten. Einfache Tugenden müssen in den Vordergrund", fordert Sobotzik. Weil das Auswärtsspiel bei Freiburg II am Samstag verlegt wurde, bleiben nun knapp zwei Wochen bis zum Heimspiel gegen Jahn Regensburg am 21. Oktober. "Wir müssen den Kampf annehmen. Nur darum geht es", hatte Trainer Sreto Ristic die Mannschaft, aber auch das Umfeld nach der Niederlage gegen Münster auf "harte Wochen und Monate" eingestellt. "Es ist jetzt Abstiegskampf pur. Nur Fußballspielen reicht nicht." Immerhin: Wie man den Abstiegskampf erfolgreich bestreitet, weiß Halle aus den vergangenen Spielzeiten. "Wir haben uns in den letzten Jahren immer wieder aus solchen Phasen rausgekämpft. Das werden wir jetzt wieder schaffen", sagte Kapitän Jonas Nietfeld am Sonntag.

Einer, an dem die aktuelle Krise nicht festzumachen ist, ist Dominic Baumann. Mit sechs Toren ist der 28-Jährige mit großem Abstand der Top-Torjäger des HFC. Gegen Münster musste er allerdings schon zur Pause raus. Leistenprobleme waren der Grund. "Wir wollten kein Risiko eingehen. Wichtig ist, dass er die Schmerzen auskuriert", so Ristic. Damit er gegen Regensburg wieder auf dem Platz stehen kann.

   

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