Halle: Ungewöhnliche Körperkontrollen sorgen für Verwunderung

Beim Drittliga-Spiel zwischen dem SV Darmstadt 98 und dem Halleschen FC gab es am vergangenen Sonntag Vorfälle, die nun die Fanszene des HFC sehr stark beunruhigen. So sind zwei Gästefans durch Darmstädter-Polizeibeamte so intensiv untersucht worden, dass nun von den beiden Betroffenen mit rechtlichen Schritten gegen die Beamte nachgedacht wird. Besonders die Tatsache, dass sich die 17 und 20 Jahre alten HFC-Anhänger bis auf die Unterhose ausziehen mussten, ruft reichlich Verwunderung hervor.

Friedliche 500 HFC-Fans

Bei den beiden „Untersuchten“ ist angeblich nichts gefunden worden. Grund für diese „Extrabehandlung“ in Zelten ist nach Angaben der szenekundigen Beamten der „auffällige Gang“ gewesen sein. Die Polizisten wollten die beiden HFC-Anhänger auf Pyrotechnik oder andere gefährliche Gegenstände untersuchen. Insgesamt haben sich die rund 500 mitgereisten Hallenser-Fans sehr vernünftig benommen und boten keinen Anlass für solch eine umfangreiche Untersuchung der Beiden.

„Verurteilen das Vorgehen der Polizei aufs Schärfste“

Nun hat sich die Fanszene des Traditionsvereins aus Sachsen-Anhalt in einem offenen Brief zu Wort gemeldet und verkündet: „Nach Rücksprache mit den zwei Betroffenen, zahlreichen Zeugen, dem Fanprojekt Halle, sowie dem HFC-Ordnungsdienst und dem HFC-Fanbeauftragten verurteilen wir das willkürliche Vorgehen der Polizei in Darmstadt zur sogenannten Vollkontrolle im Stadion in Darmstadt auf das Schärfste!“ Von Seiten der Darmstädter Polizei gab es diesbezüglich keinen weiteren Kommentar. Als Begründung für diese Sprachlosigkeit wurde eine laufende interne Prüfung genannt. Erst einmal möchte man die konkreten Vorwürfe umfangreich prüfen, bevor es zu einer Aussage kommen wird.

Gefahr für den Dialog zwischen Fans und Polizei

Die Fanszene des Halleschen FC ist regelrecht empört und lässt in dem offenen Brief mitteilen: „Derartige ehr- und würdeverletzenden, rechtswidrig erzwungenen Maßnahmen einer Ganzkörperkontrolle im Intimbereich tragen in keinster Weise zu einer Verbesserung des fragilen Verhältnisses der aktiven Fanszene zur Polizei bei. Nicht zuletzt widerspricht dieses Handlungsmuster den Bemühungen eines ehrlich gewollten Dialogs der beteiligten Sicherheitsinstitutionen, der Verbände und Vereine mit den Fans und gefährdet somit auch die Anstrengungen der “AG Fanbelange & Fanarbeit” sowie der DFL-Kommission “Stadionerlebnis.“

FOTO: regensburg1889.de

   

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