"Geht nicht um mich": Ristic kämpft beim HFC auch um seinen Job

Findet der Hallesche FC ausgerechnet beim SSV Ulm 1846 aus der Krise? Beim Aufsteiger sind sie Saalestädter am Samstag (14 Uhr) der Underdog, brauchen aber dringend drei Punkte – auch, damit Trainer Sreto Ristic nicht allmählich die Argumente ausgehen.

"Es geht um die Situation"

Erst hatte Sportchef Thomas Sobotzik dem 47-jährigen Coach am Samstag im Anschluss an die Niederlage gegen Regensburg den Rücken gestärkt, am Montag machte dann auch der Vorstand deutlich, dass das Vertrauen in die Verantwortlichen "uneingeschränkt gegeben" sei. Doch klar ist: Ewig halten werden die Treuebekenntnisse nicht, wenn die Talfahrt mit nur einem Punkt aus den letzten sechs Spielen nicht in Kürze gestoppt wird. Dessen dürfte sich auch Ristic bewusst sein, wenngleich er im Vorfeld des Auswärtsspiels beim SSV Ulm 1846 keine Gedanken daran verschwenden wollte: "Es geht nicht um mich, sondern um die Situation", sagte er gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung".

Dass ihm der Vorstand den Rücken gestärkt hatte, sei "eine schöne Sache" gewesen, betonte er im Gespräch mit dem "MDR", hielt aber fest: "Meine Aufgabe ist, mit der Mannschaft bestmöglich zu arbeiten und die Ergebnisse zu liefern. Darauf konzentriere ich mich. Ich kann für nichts garantieren außer dieser Arbeit." Die Situation sei derzeit nicht einfach, dennoch gebe die Mannschaft Gas und sei willig, "den Bock umzustoßen".

"Haben nichts zu verlieren"

Schon am Samstag? In Ulm trifft der HFC auf den Tabellendritten, der saisonübergreifend nur zwei der letzten 31 Partien zuhause verloren hat. Ristic schätzte die Spatzen, für die er einst als Spieler aktiv war, als die "vielleicht beste Mannschaft" ein, "die ich bisher gesehen habe. Sie sind ein herausragender Aufsteiger und stehen sehr kompakt". Erst 15 Gegentore beweisen das. Zum Vergleich: Halle musste schon 25 Treffer hinnehmen. "Aber wir können gegen jedes Team bestehen, und so werden wir das auch angehen." Der HFC habe nichts zu verlieren, meinst Ristic. Ganz stimmt das allerdings nicht: Schließlich könnte Halle bei einer weiteren Niederlage auf den letzten Tabellenplatz zurückfallen. Damit das nicht passiert, wollen die Rot-Weißen die "Null so lange wie möglich halten", setzt der Coach erneut auf eine Defensivtaktik. Das Motto: "Brust raus, Kopf hoch."

Die Mannschaft ist gewillt, wie Kapitän Jonas Nietfeld gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung sagte: "Ich habe keinen Bock, jede Woche zu verlieren. Wir arbeiten jeden Tag hart." Auch, damit die aufkeimende Trainerdiskussion erstmal beendet wird. Gute Nachrichten gibt es derweil vom Trainingsplatz: Besar Halimi ist nach überstandenem Syndesmosebandanriss zurück. "Es ist sehr gut und positiv, dass er wieder auf dem Platz steht", sagte Ristic. Für die Partie am Samstag ist der 28-Jährge aber noch keine Option: "Es wird noch dauern. Wir werden ihm die Zeit geben." Ristic selbst dürfte dagegen nicht mehr viel Zeit haben, um die Talfahrt zu beenden.

   

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