Keller-Debüt glückt: "Leidenschaft gesehen, die ich sehen wollte"
Debüt geglückt! Mit einem 2:1 bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund hat der SV Sandhausen den ersten Sieg seit drei Spielen und unter Neu-Trainer Jens Keller eingefahren. Der 52-Jährige sah dabei vor allem eine leidenschaftlich kämpfende Mannschaft.
Leidenschaft hat den Ausschlag gegeben
Allen Beteiligten des SV Sandhausen stand die Erleichterung nach dem Abpfiff ins Gesicht geschrieben. Nach zuletzt drei sieglosen Spielen in Folge (Ulm, Unterhaching, Verl) gelang wieder ein Dreier. Der Abstand zu den vorderen Tabellenplätzen war zuletzt bereits etwas angewachsen, konnte nun aber verkürzt werden. Bei der Nachbetrachtung des Sieges fiel ein Wort immer wieder: Leidenschaft.
Jens Keller hatte "die Leidenschaft gesehen", die er sehen wollte. Er spürte, dass "die Jungs den Sieg wollten", wie er bei "MagentaSport" sagte. Auch wenn der Auftritt beim BVB "fußballerisch noch ausbaufähig war". Sein Stürmer Rouwen Hennings schlug in eine ähnliche Kerbe. Auch er fand die kämpferische Leistung seines Teams bemerkenswert: "Wir konnten in einem umkämpften Spiel gegen eine technisch versierte Mannschaft leidenschaftlich verteidigen. Wir wollten Leidenschaft sehen und haben es heute mal geschafft, das über 90 Minuten durchzuziehen." Ganz genauso bewertete Mittelfeldspieler Alexander Fuchs das Geschehen auf dem Platz: "Wichtig war, dass wir heute gewonnen haben. Mit Leidenschaft und Kampf haben wir uns den Dreier verdient."
Keller widerspricht Zimmermann
Der viel zitierte Dreier geriet kurz vor Schluss in einer Szene nochmal fast ins Wanken. In der 84. Minute forderte die gesamte BVB-Delegation einen Elfmeter, als Semić im Strafraum durch Geschwill und Weik bearbeitet wurde und zu Fall kam. Während Dortmunds Trainer Jan Zimmermann in dieser Aktionen einen klaren Strafstoß sah, widersprach ihm Keller zunächst deutlich: "Aus meiner Sicht war es nichts." Anschließend relativierte er seine Aussage etwas und meinte: "Es gab sicherlich schon Elfmeter in solchen Situationen. Ich bin froh, dass er nicht gegeben wurde."
Auch zu Zimmermanns Aussage, dass der Sieg unverdient gewesen sei, bezog der neue Mann an der Sandhäuser Seitenlinie Stellung: "Das sehe ich nicht so. Wenn ich die Großchancen sehe, die wir zum Schluss noch hatten. Wenn wir davon eine oder zwei machen, wäre es deutlich einfacher gewesen." Eine beispielhafte Situation brachte er noch an: "Wir da laufen da zu viert gegen einen und stehen plötzlich im Abseits." Nach dem DFB-Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen bekommen die Kurpfälzer am Samstag die nächste Chance, weiter Boden auf die Spitzenplätze gutzumachen, die derzeit vier Punkte entfernt sind. Dann kommt der 1. FC Saarbrücken ins Hardtwald-Stadion.