Fragen und Antworten: Wie es nach dem Spielabbruch weitergeht

Ein völlig unter Wasser stehender Platz sorgte am Sonntagnachmittag in der Halbzeitpause für den Abbruch der Partie zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Dynamo Dresden. Wie geht es jetzt weiter? liga3-online.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

Komplette Wiederholung wahrscheinlich

Wie begründete Schiedsrichter Arne Aarnink die Entscheidung, die Partie abzubrechen?

Bei "MagentaSport" sagte Aarnink: "Ein regulärer Ablauf war bei den Wassermassen nicht mehr möglich." Zudem verwies er auf eine zunehmende Verschlechterung der Platzverhältnisse während der ersten Halbzeit sowie die Wetterprognose, die bis in den Abend hinein weitere Regenfälle ankündigte. "Natürlich ist ein Spielabbruch immer die Ultima Ratio. Das machen wir nicht gerne (es war der dritte Abbruch der Drittliga-Geschichte, d. Red.). Aber wenn dann irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem es nicht mehr geht und die Gesundheit der Spieler gefährdet ist, dann müssen wir es machen." Beide Mannschaften hätten zwar gerne weitergespielt, zeigten aber Verständnis für die Entscheidung. 

Hätte die Partie überhaupt angepfiffen werden dürfen?

Nach den Eindrücken aus der ersten Halbzeit auf keinen Fall. Allerdings ist man hinterher bekanntlich immer schlauer. Aarnink zufolge sei "der Großteil des Spielfeldes" sowohl bei einer Begehung am Vormittag um 10 Uhr, als auch gegen 12:30 Uhr und mit Anpfiff bespielbar gewesen. Auch FCS-Keeper Tim Schreiber gab zu Protokoll, dass der Rasen beim Aufwärmen noch nicht den Eindruck gemacht habe, als wäre er unbespielbar. Dynamo-Sportchef Ralf Becker sagte gegenüber der "Sächsischen Zeitung" ebenfalls: "Gestern und vorgestern war alles in Ordnung, zwei Stunden vor dem Spiel war der Platz in einem Zustand, bei dem man sagen konnte, dass man darauf Fußball spielen kann."

Das änderte sich demnach erst im Laufe der ersten Halbzeit. Hinzukommt: Eine kurzfristige Absage will gut überlegt sein – nicht zuletzt aufgrund von sicherheitsrelevanten Aspekten bei der Anreise der Fans. Zudem bestand die Hoffnung, dass die Regenfälle nachlassen würden – auch, wenn die Wetterprognosen am Vormittag eher etwas anderes vermuten ließen. Wenn, dann hätte die Partie schon am Freitag oder Samstag abgesagt werden müssen. Doch wie wären die Reaktionen ausgefallen, wenn es am Sonntag doch nicht geregnet hätte und der Platz bespielbar gewesen wäre? Die Frauen des FCS konnten am Sonntagnachmittag parallel zu den Männer übrigens spielen. Ausgetragen wurde die Partie im Kieselhumes-Stadion, das nur sieben Kilometer östlich vom Ludwigspark liegt.

Wann und wie geht es mit dem Spiel weiter?

In Paragraph 18 Nr. 4 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB ist festgelegt: "Wird ein Bundesspiel ohne Verschulden beider Mannschaften vorzeitig abgebrochen, so ist es an demselben Ort zu wiederholen." Heißt: Es kommt zu einem Wiederholungsspiel. Ausgetragen wird dieses wahrscheinlich über die kompletten 90 Minuten. Bei "fussball.de", einer Online-Plattform des DFB, heißt es: "In der Regel werden Spiele komplett neu angesetzt. Dass lediglich die Restspielzeit nachgeholt wird, geschieht in den allerwenigsten Fällen."

Auch das Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem VfL Wolfsburg, das im November 2013 ebenfalls zur Pause wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgebrochen worden war, wurde komplett wiederholt. Wann gespielt wird, ist noch offen. Um eine zusätzliche Englische Woche zu vermeiden, wäre eine Ansetzung in der Länderspielpause am 18. November eine Option. Der FCS will "am Montag mit dem DFB in Kontakt treten, um möglichst zeitnah eine Entscheidung" bezüglich einer Neuansetzung herbeizuführen. Dabei stehe vor allem die Planungssicherheit bei nun potenziell noch sechs Heimspielen bis zur Winterpause im Vordergrund. Auch die durch die Überbeanspruchung arg in Mitleidenschaft gezogene Spielfläche des Ludwigsparks müsse dabei berücksichtigt werden.

 

FCS-Pokalspiel ebenfalls fraglich

Was bedeutet die Absage mit Blick auf die Tabelle?

Weil der FCS auch noch das Spiel gegen den MSV Duisburg (29. November) nachholen muss, sind die Saarländer gegenüber der Konkurrenz nun gleich zwei Partien im Rückstand. Dynamo ist dagegen vorerst die Tabellenführung an Jahn Regensburg los – aufgrund eines einzigen Treffers.

Kann am Mittwochabend im Pokal gegen Bayern München im Ludwigspark gespielt werden?

Das ist völlig offen. Der Zustand des Rasens am Sonntag sowie die Tatsache, dass es auch den ganzen Montag über regnen soll, sprechen nach aktuellem Stand eher dagegen. Nur wenn es am Dienstag und Mittwoch trocken bleibt, dürfte eine Chance bestehen, dass gespielt werden kann. Die Frage ist allerdings, ob das Wasser so schnell abfließen kann. Die Drainage unter dem Platz wird in den nächsten Tagen einiges zu tun haben. Eine kurzfristige Verlegung der Partie in ein anderes Stadion wird es nicht geben. Auch ein Tausch des Heimrechts ist nicht möglich.

Wer übernimmt die Reisekosten der SGD?

Vermutlich wird Dynamo auf den Kosten sitzen bleiben. Und weil die Sachsen per Flugzeug angereist waren und sich auf diesem Weg auch wieder zurück nach Dresden begaben, dürften die Reisekosten nicht gerade gering ausgefallen sein.

Bleiben die Tickets gültig?

Das ist noch nicht geklärt.

   

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