Alles, was ihr zum 14. Spieltag wissen müsst

Fünf Drittligisten kommen aus Pokalduellen, darunter der 1. FC Saarbrücken, der Bayern München sensationell aus dem Wettbewerb gekegelt hat: Vor dem 14. Spieltag geht es nicht nur tabellarisch hoch her. Natürlich bringt das Wochenende wieder eine Menge mit sich – unter anderem ein bayrisches Derby, in dem es um die Tabellenspitze geht. Unser Blick auf Runde 14!

Die Ausgangslage

Vor allem der Westschlager zwischen Duisburg und Essen blieb am Vorspieltag in Erinnerung: Da glückte dem MSV noch irgendwie der umjubelte 1:1-Ausgleich für ein zumindest kleines Erfolgserlebnis – und dann schlägt RWE spät tatsächlich nochmal zu. Nun ist Essen, drei Siegen in Folge sei Dank, plötzlich mitten im Verfolgerfeld. Kein Wunder, dass das Heimspiel gegen Bielefeld schon ausverkauft ist! Der MSV bleibt erstmal Letzter und hat doch bereits die nächste Chance vor der Nase: Das Gastspiel in Mannheim wird zum Krisengipfel, und vielleicht brauchen die Zebras ja genau solch einen angeschlagenen Kontrahenten?

Weil auf dem Saarbrücker Rasen am vergangenen Sonntag ein Segeltörn angebrachter gewesen wäre als ein Fußballspiel, musste Dynamo Dresden die Tabellenführung erstmal kampflos an Jahn Regensburg abgeben. Im Fernduell geht es für die SGD gegen Freiburg II – eine Pflichtaufgabe. Der Jahn reist an die Grünwalder Straße zum TSV 1860 und könnte dort den bereits siebten Sieg in Folge einfahren. Schon der zweite in Serie wäre für den Halleschen FC nach dem Befreiungsschlag in Ulm ein Riesending. Viktoria Köln stellt sich dort in den Weg. Gelingt Sreto Ristic und seinen Spielern der Anschluss ans hintere Mittelfeld? Gleiches ist für Lübeck daheim gegen Unterhachinger möglich, die beim 3:6 im Pokal gegen Düsseldorf die vollen 120 Minuten absolvieren mussten.

Auch dem FCS stecken anstrengende 90 Minuten gegen den FC Bayern in den Knochen, gleichwohl hat der Last-Minute-Siegtreffer eine riesige Euphorie ausgelöst. Es wird spannend zu beobachten sein, ob die Saarländer den Schwung mitnehmen können, oder ob sie direkt auf dem harten Boden der Drittliga-Realität aufprallen und gar auf einen Abstiegsplatz rutschen.

 

Fünf Spiele im Fokus

Spektakel zum Wochenendstart? Erzgebirge Aue gegen den SC Verl

Vielleicht sollte Pavel Dotchev seinen Erzgebirgern auf den Weg geben, es am Freitag gegen Verl in der ersten halben Stunde ruhiger angehen zu lassen – wahrscheinlich sind einige Fans, die sich schon an den "Lieblingstermin" sonntagabends um 19.30 Uhr gewöhnt haben, zum Start ins Wochenende gar nicht pünktlich im Stadion. Zuletzt brachte die elend lange Reise nach Freiburg immerhin alle drei Punkte, die Veilchen sind wieder dran am Relegationsplatz.

Der SC Verl kommt aber mit einer 29-Tore-Offensive, die über jeden Zweifel erhaben ist, dazu sind die Ostwestfalen seit fünf Partien ungeschlagen. In all diesen Partien war Topscorer Oliver Batista Meier (sieben Tore, sieben Vorlagen) an Treffern beteiligt – die Leihgabe von Aue-Rivale Dynamo Dresden zu stoppen, wird zur Hauptaufgabe der FCE-Defensive. Aus dem Vorjahr sollte Aue gewarnt sein, denn da siegte der Spektakel-Garant aus Verl in beiden Spielen mit 3:2.

FCS mit Pokal-Euphorie: SV Sandhausen gegen den 1. FC Saarbrücken

Was war das für eine starke Willensleistung, mit der Saarbrücken den großen FC Bayern am Mittwochabend in die Knie zwang. Die Euphorie rund um den Ludwigspark ist riesig, selbst der sonst so sachliche Rüdiger Ziehl gab nach der Pokal-Sensation den Partybefehl. Am Samstag wartet in Sandhausen nun allerdings wieder rauer Drittliga-Alltag. Können die Blau-Schwarzen den Schwung aus dem Coup gegen die Bayern nicht mit rübernehmen, droht gar das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz. Auf der anderen Seite kann mit einem Auswärtssieg die dringend benötigte Trendwende in der Liga eingeleitet werden.

Doch auch der SVS kommt nach einem starken Pokal-Auftritt gegen Bundesliga-Tabellenführer Leverkusen, als ihnen zweimal der Ausgleich gelungen war und sie erst kurz vor Schluss unterlagen, mit viel Selbstvertrauen daher. Zumal die Kurpfälzer am vergangenen Samstag beim Debüt von Trainer Jens Keller mit 2:1 gewinnen konnten – ein unspektakulärer Arbeitssieg, bei dem sich die Erfahrung von Rouwen Hennings als Torschütze und Einleiter des zweiten Treffers voll auszahlte.

Löwen wollen Vierfach-Sperre trotzen: 1860 München gegen Jahn Regensburg

Die 1:2-Niederlage bei Viktoria Köln warf den TSV 1860 nicht nur aufgrund des Ergebnisses wieder ein ganzes Stück zurück. Auch muss Trainer Maurizio Jacobacci eine ganze Reihe an Sperren verkraften, denn gleich vier (!) Löwen-Kicker handelten sich eine Auszeit ein: Leroy Kwadwo sah beim Festival der persönlichen Strafen am Höhenberg glatt Rot, Morris Schröter Gelb-Rot und Albion Vrenezi sowie Niklas Lang jeweils die fünfte gelbe Karte, wobei die gelbe Karte gegen Vrenezi inzwischen wieder annulliert worden ist. Auch Jacobacci sah Rot, darf wie Geschäftsführer Pfeifer nicht in den Innenraum.

Viel zu tun also für die Löwen vor dem Derby gegen Seriensieger und Spitzenreiter Jahn Regensburg. Schafft es Joe Enochs, dessen Verpflichtung sich mehr und mehr als Coup entpuppt, noch einen draufzusetzen? Zuletzt siegte der Jahn nach gewohntem Schema mit 2:1 gegen Preußen Münster. Kurios: Zuletzt trafen sich die Klubs in einer denkwürdigen Zweitliga-Relegation 2016/17 – Regensburg gewann, 1860 marschierte damals bekanntlich bis in die Regionalliga durch. Es sollte das letzte Heimspiel der Löwen in der Allianz-Arena sein…

Zwei Seriensieger vor Top-Kulisse: Rot-Weiss Essen gegen Arminia Bielefeld

Ein besonderes Spiel – unter anderem für Essens Geschäftsführer Marcus Uhlig, der einst in Bielefeld tätig war. Nun treffen zwei Mannschaften der Stunde direkt aufeinander, denn sowohl RWE als auch der DSC holten aus den vergangenen drei Spieltagen die perfekte Ausbeute. Während sich Essen für einen erstaunlich reifen, lange dominanten Auftritt in Duisburg belohnte, scheint auch Arminia Bielefeld immer besser in die Spur zu finden – das 4:0 über Ingolstadt war eine Ansage.

Allerdings steckt die 120-minütige Pokalpartie gegen Hamburg (3:4 nach Elferschießen) noch in den Knochen und Noah Sarenren Bazee fehlt aufgrund einer Knieverletzung. RWE kam im Landespokal souverän weiter (4:0 gegen Oberligist Straelen) und darf sich auf ein ausverkauftes Haus freuen: Schon zu Wochenbeginn waren alle Karten für Heim- und Gästesektoren restlos vergriffen.

Resilienz ist im Krisengipfel gefragt: Waldhof Mannheim gegen den MSV Duisburg

Für die Entscheidung, auf den Rauswurf von Trainer Rüdiger Rehm zu verzichten, hat sich der SV Waldhof Mannheim Respekt verdient. Manch anderer Klub hätte wohl aus purem Aktionismus gehandelt, doch der SVW war beim 0:3 in Unterhaching – Krise hin oder her – lange die bessere Mannschaft. Es war keine Leistung, die eine Entlassung rechtfertigt hätte. Doch zieht der Waldhof den Kopf nochmal aus der Schlinge? Daheim gegen den MSV wartet ein Kellerduell mit absolutem Endspielcharakter, auch wenn just erst ein Drittel der Saison absolviert ist.

Dass beide die Liga halten, scheint nach aktuellem Stand eher unwahrscheinlich. Umso wichtiger ist es auch für die Zebras und Boris Schommers, Zeichen zu setzen. Im Derby gegen Essen gab es den nächsten fetten Nackenschlag mit einer Last-Minute-Niederlage. Einen Vorteil wird daher auch der Verein haben, der die Vorwochen besser verdrängen kann. Für Freunde der Statistik: In den acht Drittliga-Duellen seit 2019 holte Mannheim gegen Duisburg 20 von 24 möglichen Punkten, verlor kein Spiel. Zumindest das macht den Hausherren Mut…

   

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