2:1! SC Verl dreht Spiel in Aue in den letzten Minuten
Zum Auftakt des 14. Spieltages konnte der SC Verl mit 2:1 bei Erzgebirge Aue gewinnen. Die Verler gerieten zwar nach einem Konter durch Stefaniak in Rückstand (67.), drehten die Partie durch Treffer von Wolfram (89.) und Corboz (90.+1.) aber in den finalen Minuten. Der SCV springt nach dem vierten Sieg in den vergangenen sechs Spielen an Aue vorbei auf den 4. Rang, während der FCE auf Platz 5 abrutscht und den Relegationsrang verpasst.
Aues Danhof kommt ohne Rot davon
Der Sprung in den engsten Verfolgerkreis, der winkte beiden Mannschaften am Freitagabend. Um dies zu erreichen, tauschte SCV-Trainer Alexander Ende in seiner Startelf nach dem souveränen 4:0 gegen Lübeck gleich doppelt: Gruber und Mehlem ersetzten Pernot und Baack. Sein Gegenüber, Pavel Dotchev, setzte bei seinen Veilchen auf die gleiche Elf, die auch beim 1:0-Sieg gegen Freiburg II begann. Die Zuschauer sahen dabei einen munteren Beginn mit zwei offensiv ausgerichteten Mannschaften. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als die Verler Gäste erstmals zum Abschluss kamen. Nach einer starken Kombination drang Corboz rechts in den Strafraum ein, setzte seinen Abschluss aber knapp neben den langen Pfosten. Auf der Gegenseite verfehlte Schikora mit seinem Kopfball den SCV-Kasten nach einer Flanke von Stefaniak ebenfalls überaus knapp (6.).
Wenig später gab es dann auch den ersten Schuss auf den Kasten. Nach einem abgefälschten Schuss von Danhof landete die Kugel am zweiten Pfosten bei Tashchy, der das Leder volley nahm und aufs kurze Eck feuerte, wo Unbehaun aber zur Stelle war, sodass er den Einschlag verhinderte. In der 19. Spielminute landete der Ball dann tatsächlich im Kasten, doch ging die Fahne hoch, bevor Bär per Lupfer Keeper Unbehaun überwand. Der Treffer fand entsprechend keine Anerkennung – eine umstrittene Entscheidung. Der FCE wurde dennoch immer besser. Knapp wurde es dann auch nach 23 Minuten, doch wieder konnte Unbehaun parieren, als Tashchy nach einem Freistoß von Rosenlöcher das linke untere Eck anvisierte. Erst in der Folge verlor die Partie erstmals etwas an Tempo.
Das Spiel fand nun vermehrt im Mittelfeld statt und der nächste Torschuss erfolgte aus diesem. In Kane-Manier zog Verls Sessa aus 50 Metern ab, zielte aber etwas zu hoch (31.). Der Sportclub wurde nun immer körperlicher. Stöcker und Gruber übertrieben es dabei, sodass es für beide Gelb gab (37. / 40.). Kurz vor der Pause versuchte es Sijaric für die Hausherren nochmal aus der Distanz, scheiterte aber deutlich (44.). Ehe es aber wirklich in die Kabinen ging, sollte nochmal Aufregung herrschen. Nach einem Stockfehler ließ Danhof sich das Leder von Sessa abnehmen, der frei auf das FCE-Tor zusteuerte, ehe der Aue-Außenverteidiger ihn als letzter Mann kurz vor dem Sechzehner zu Fall brachte. Schiedsrichter Weller wollte aber einen legitimen Einsatz gesehen haben, sodass das Spiel weiterlief (45.). Somit ging es torlos in die Katakomben.
Stefaniak bringt FCE in Front – Verl dreht die Partie in den letzten Minuten
Verl-Trainer Ende wechselte zum Seitenwechsel und brachte Baack für Mehlem. Die Gäste kamen auch deutlich besser in den zweiten Durchgang, ohne dabei wirklich zwingend zu werden. Dies stellte auch Schikora früh sicher, indem er den durchbrechenden Baack foulte und hierfür verwarnt wurde (53.). Nach einem folgenden Einwurf von Paetow landete das Leder bei Ochojski, der aus 20 Metern wuchtig abschloss, doch drehte sich der Ball am Kasten der Hausherren vorbei (55.). Ende reagierte auf die Angriffswelle seiner Mannen abermals und brachte Wolfram für den unauffälligen Lokotsch (58.). Passend zum Stundenmarker schleuderte Paetow einen weiteren Einwurf weit in den Sechzehner, wo Tashchy die Kugel auf das eigene Tor abfälschte, wo Männel aufpasste und den Einschlag verhinderte.
In der 66. Spielminute war es dann eigentlich so weit: Joker Wolfram setzte einen strammen Flatterschuss ab, doch riss Männel gerade noch so den Arm hoch und lenkte das Leder an die Latte. Der SC ließ zu viel liegen und so kam es dann, wie es kommen musste. Im direkten Gegenzug konterte der FCE und das Leder landete nach einem Lauf von Tashchy bei Sijaric, der den Überblick behielt und auf Stefaniak querlegte, welcher zum 1:0 für den Gastgeber einschoss (67.). Nicht einmal 100 Sekunden später wäre beinahe der Doppelschlag entstanden, doch fehlten Schikora nach einer Hereingabe von Stefaniak wenige Zentimeter, um den zweiten Treffer des Abends zu erzielen (69.). Nach dem folgenden Abstoß foulte der Torschütze Gegenspieler Ochojski und sah entsprechend Gelb (70.).
Verl war nun merklich geschockt, während die Veilchen mehr und mehr Kontrolle übernahmen. Bei einem Konter versuchte Sijaric im Zentrum den mitgelaufenen Bär zu finden, doch spritzte Ochojski gerade noch so dazwischen und unterband die Entscheidung (78.). Diese folgte dann auch beinahe beim anschließenden Eckball, der bei Schikora landete, dessen Kopfball Unbehaun glänzend parierte. Es folgten diverse Wechsel, die dem Sportclub nochmal Leben einhauchten – und wie. So bekam Batista Meier in der 89. Minute zu viel Raum und setzte Joker Wolfram an der Sechzehnerkante ein, der aufdrehte und überlegt ausglich. Doch damit nicht genug. Als alles nach Remis aussah, drehte der SCV das Spiel tatsächlich noch komplett. Corboz fiel das Leder nach einem Freistoß vor der Füße und der Kapitän zog wuchtig ab, sodass das Leder sehenswert zum 2:1 einschlug (90.+1.). Es war der absolute Schocker für die Veilchen, die nicht mehr vor das Tor kommen sollten. Der SCV holte den vierten Sieg aus den vergangenen sechs Spielen und springt an Aue vorbei auf Rang 4, während der FCE auf Platz 5 rutscht. Weiter geht es für die Auer in der kommenden Woche in Unterhaching. Verl empfängt indes Halle.