"Keine Selbstverständlichkeit": Dynamo stellt Rekord ein
Durch den 2:0-Erfolg gegen die U23 des SC Freiburg hat Dynamo Dresden am Samstagnachmittag nicht nur die Tabellenspitze zurückerobert, sondern auch einen Drittliga-Rekord eingestellt. Diskussionen gab es indes um zwei nicht gegebene Elfmeter für Freiburg II.
Elfter Heimsieg in Folge
Es ist wahrlich eine beeindruckende Serie, die Dynamo vor heimischer Kulisse vorweisen kann. Schon seit März sind die Sachsen zuhause ungeschlagen – und haben mit dem Erfolg gegen Freiburg II nun zum elften Mal hintereinander vor heimischer Kulisse gewonnen. Eine solche Serie gab es in der Geschichte der 3. Liga erst einmal – aufgestellt von Eintracht Braunschweig in der Saison 2010/11. Nur ein weiterer Sieg fehlt den Sachsen noch zum alleinigen Rekord. Dass auch gegen die Breisgauer am Ende drei Punkte zu Buche standen, ging auf ein umkämpftes Spiel zurück, in dem sich Dresden durchaus schwer tat. "Freiburg hat das richtig gut gemacht, das war sehr guter Fußball", sprach Trainer Markus Anfang im Interview bei "MagentaSport" lobende Worte aus. Luca Herrmann befand gar, dass der Sportclub der bislang beste Gegner gewesen sei, auf den Dynamo in dieser Saison traf.
Der 24-Jährige war im Duell mit seinem Ex-Klub derweil nicht ganz unbeteiligt daran, dass der Sieg dennoch an Dynamo ging. Schließlich hatte er seine Farben bereits nach drei Minuten in Führung gebracht – mit einem Tor aus 50 Metern! Es war sein erster Treffer für Dresden überhaupt. "Das war Intuition und nichts, was man sich vornehmen kann", gab sich Hermann ganz bescheiden. Wie es zu dem sensationellen Tor kam, erklärte er so: "Ich bekomme den Ball im Mittelfeld, habe kurz den Blick oben und sehe gar nicht, wie weit er (SCF-Keeper Uphoff, d. Red.) vor dem Tor steht. Dann dachte ich: 'Komm, probier ich es mal." Der Ball wurde länger und länger – und landete tatsächlich im Tor. Auch, weil Uphoff den Ball noch mit den Fingerspitzen abfälschte. "Ich habe erst gesehen, dass er drin war, als alle gejubelt haben", so Hermann. "Es tut gut, endlich mal getroffen zu haben."
Elfmeter? "Völliger Quatsch"
Im Fokus stand der 24-Jährige auch nach 48 Minuten, als er im Strafraum einen Schuss von Ambros an den Arm bekam. Auf den Punkt zeigte Schiedsrichter Fuchs aber nicht. Während Freiburg-Coach Thomas Stamm von einer "Vergrößerung der Körperflache" sprach und klar auf Elfmeter plädierte, konnte Hermann nur müde lächeln: "Wenn du sowas pfeifen willst, können wir uns auch alle zum Elfmeterschießen verabreden. Das ist ganz klar kein Elfmeter, das wäre völliger Quatsch." Er habe sich lediglich weggedreht, um nicht abgeschossen zu werden. Auch nach 24 Minuten hatte Freiburg Elfmeter gefordert, nachdem Al Ghaddioui im Duell mit Keeper Drljaca zu Fall gekommen war. Anfang meinte dazu: "Drljaca war zuerst am Ball."
Doch auch unabhängig von den strittigen Szenen sprach der Dynamo-Coach von einem "verdienten Heimsieg", wenngleich er abermals anmerkte, "dass wir das eine oder andere Tor mehr hätten machen können". Auch Hermann meinte: "Wir können zwar euphorisch sein, müssen aber weiter an einigen Dingen arbeiten und dürfen uns nicht darauf ausruhen, dass wir gerade die Punkte holen." Insgesamt steht das Punktekonto der SGD nun bei 31, wodurch Dresden aufgrund der um einen Treffer besseren Tordifferenz gegenüber Jahn Regensburg wieder von der Spitze grüßt. Anfang mahnte aber zur Demut: "Es ist keine Selbstverständlich, was hier abgeht und dass wir 30.000 Zuschauer im Stadion haben." Beim Auswärtsspiel in Köln am kommenden Freitag wollen die Sachsen die Tabellenführer weiter ausbauen – ehe im direkten Duell gegen Regensburg am 25. November der zwölfte Heimsieg und damit der Drittliga-Rekord her soll.