"Das ist sensationell": Rot-Weiss Essen schwebt auf Wolke 7

Wie schon beim Derby in Duisburg feierte Rot-Weiss Essen auch gegen Arminia Bielefeld einen Last-Minute-Sieg. Es war der vierte Erfolg in Serie, wodurch RWE auf den dritten Tabellenplatz vorrückt und entsprechend auf Wolke 7 schwebt. Ron Berlinski bremste allerdings.
"Bin megastolz"
Wenn selbst der sonst so nüchterne Christoph Dabrowski mal aus sich herausgeht und seinen Emotionen freien Lauf lässt, muss etwas Außergewöhnliches passiert sein. Das war am Samstag mit dem Last-Minute-Siegtreffer gegen Arminia Bielefeld zweifelsfrei der Fall. "Was wir in diesem Jahr in den Schlussminuten jetzt schon erlebt haben, das ist mega", sagte der RWE-Coach nach der Partie am "MagentaSport"-Mikrofon. "Das ist sensationell."
Schon zum vierten Mal in dieser Saison traf RWE in der Nachspielzeit, drei Spiele konnten die Essener dadurch ganz spät noch gewinnen. "Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, ich bin megastolz", wusste Dabrowski gar nicht wohin mit seinen Emotionen. "Dass es dann wieder in der 90. Minute plus passiert, spricht für die Jungs. Einerseits für die Moral, andererseits aber auch für das Momentum, das gerade auf unserer Seite ist." Die Fans feierten den Sieg nach Spielende minutenlang und stimmten "RWE ist wieder da" an.
Berlinski "heiß wie Frittenfett"
Verantwortlich für den Siegtreffer in der Nachspielzeit war Ron Berlinski, für den es nach längerer Leidenszeit das erste Saisontor war. "Es gibt nicht viele Dinge, die schöner sind. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", strahlte der Matchwinner über das ganze Gesicht. "Ich bin einfach nur glücklich. Der Stein vom Herzen ist gefallen. Es zeichnet uns aus, dass wir nicht aufgeben."
Dabrowski sprach dem 29-Jährigen ein Sonderlob aus: "Der ist mit dem Herzen voll dabei und brennt wie Frittenfett. Es freut mich sehr für ihn, weil er der Mannschaft sehr viel Energie gibt. Mit dem Tor hat er sich jetzt belohnt." Zuvor hatte Marvin Obuz die Essener in Führung gebracht (22.), ehe Bielefeld kurz vor Ende der regulären Spielzeit zum Ausgleich kam (86.) und die große Stunde von Berlinski schlug.
"Nicht glauben, dass wir jetzt die Topmannschaft sind"
Mit dem Last-Minute-Erfolg feierte RWE den vierten Sieg in Folge und grüßt nun vom dritten Tabellenplatz. "Wir sind voll im Flow drin, so kann es weitergehen." Peilt Essen nun schon höhere Ziele an? Berlinski trat auf die Bremse: "Wir dürfen nicht glauben, dass wir jetzt die Topmannschaft der 3. Liga sind." Und auch Dabrowski warnte vor zu viel Euphorie: "Nach dem Spiel gegen Verl vor vier Wochen (0:5, d. Red.) ist gefühlt die Welt untergegangen."
Was Dabrowski damit meinte: Im Fußball, gerade in der 3. Liga, kann alles ganz schnell gehen, sodass es zum aktuellen Zeitpunkt vermessen wäre, an den Aufstieg zu denken. Stattdessen lautet die Devise: "Wir wollen so weitermachen und auch das nächste Spiel gewinnen." Das steigt am kommenden Sonntag erneut an der Hafenstraße, dann ist der seit sechs Partien sieglose SV Waldhof Mannheim zu Gast. Mit dem fünften Sieg in Folge würde RWE den dritten Tabellenplatz verteidigen – und die Euphorie im Umfeld weiter befeuern.