Über 100.000 Euro! Rekordstrafe für Münster nach Pyroshow im Pokal
Rekordstrafe für den SC Preußen Münster! Stolze 106.950 Euro müssen die Adlerträger zahlen, nachdem Fans beim Pokalspiel gegen den FC Bayern München am 26. September eine riesige Pyroshow abgebrannt hatten.
Höchste Geldstrafe der Vereinsgeschichte
Unzählige Raketen, Rauchtöpfe und Bengalos: Die Pyroshow der Preußen-Fans vor dem Pokalspiel gegen die Bayern hatte es mächtig in sich. Der DFB geht davon aus, dass mindestens 15 Feuerwerksbatterien gezündet worden sind – diese schlagen mit jeweils 5.000 Euro, insgesamt also 75.000 Euro zu Buche. Zudem berechnete der DFB 20 weitere pyrotechnische Gegenstände zu je 350 Euro. Weil sich der Spielbeginn durch die Pyroshow um drei Minuten verzögerte, wurde ein Aufschlag von 30 Prozent berechnet, was nochmal 24.600 Euro ausmacht. Das Abbrennen eines bengalischen Feuers in 80. Minute schlägt mit weiteren 350 Euro zu Buche, sodass sich eine Gesamtstrafe von 106.950 Euro ergibt. Nie zuvor in ihrer Vereinsgeschichte mussten die Preußen eine derart hohe Geldstrafe zahlen. Die Prämie für das Erreichen des DFB-Pokals in Höhe von 215.000 Euro ist damit schon zur Hälfte wieder weg.
Zwar können 35.650 Euro für sicherheitstechnische und gewaltpräventive Maßnahmen verwendet werden, doch aufgebracht werden muss das Geld dennoch. Zusammen mit der Geldstrafe in Höhe von 18.635 Euro für das Abbrennen von Pyrotechnik beim Auswärtsspiel in Essen musste Münster in dieser Saison bereits 125.585 Euro an den DFB zahlen, was mit riesigem Vorsprung den ersten Platz der Strafentabelle bedeutet.
"Schwerer Rückschlag"
"Für einen Aufsteiger, der vor großen wirtschaftlichen und strukturellen Herausforderungen steht und der sich in vielen Bereichen dringend weiterentwickeln muss, um dauerhaft im Profifußball bestehen zu können, sind 125.585 Euro an Strafzahlung in Summe ein schwerer Rückschlag“, sagt Finanzgeschäftsführer Albrecht Dörries, der zugleich betont: "Diese Aktionen sind sicher nicht der Grund für zuletzt ins Stocken geratene Investitionen in Personal und Infrastruktur, doch sie erschweren den jetzt eingeschlagenen Weg und behindern notwendige Entwicklungsschritte erheblich."
Der Dialog mit den Fans soll aber aufrecht erhalten werden: "Ich bin davon überzeugt, dass wir alle gemeinsam Preußen voranbringen wollen. Dabei müssen wir aber reflektieren, was hilft und was eben nicht", sagt Preußen-Geschäftsführer Ole Kittner. Gleichwohl hält Sport-Geschäftsführer Peter Niemeyer fest, dass Ereignisse wie in Essen und gegen die Bayern nicht zu tolerieren seien, "weil sie unseren Sportclub vor allem finanziell sehr stark belasten". Als Konsequenz aus den Vorfällen hatte der Klub beschlossen, bis Jahresende keine Choreografien und Blockfahnen mehr genehmigen zu wollen.