Halle gegen den FCS gefordert: "Da wird es zur Sache gehen"
Saarbrücken, Freiburg II und Unterhaching: Innerhalb von wenigen Tagen warten auf den Halleschen FC drei richtungsweisende Spiele. Zunächst sind die Saalestädter am Samstag gegen den 1. FC Saarbrücken gefordert – und rechnen mit einem umkämpften Spiel.
Viel Respekt vor dem FCS
In der Tabelle sind Halle (16.) und der FCS (15.) direkte Nachbarn, doch wie Erich Berko bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag betonte, sage dies nur wenig über das tatsächliche Leistungsvermögen der Saarländer aus: "Saarbrücken gehört mit diesem Kader nicht da unten hin. Von der Qualität ist das eine sehr hochwertige Mannschaft." Auch Trainer Sreto Ristic weiß um die Stärken der Blau-Schwarzen: "Sie haben die Bayern geschlagen. Das schafft man nicht mal eben so." Entsprechend erwartet der 47-Jährige "keine einfache Aufgabe".
Berko ging gar noch einen Schritt weiter: "Das wird schon eine Nummer, der wir uns stellen müssen, da wird es zur Sache gehen." Der HFC müsse sich strecken und dagegenhalten, "um die Punkte hierzubehalten". Auch sich selbst nimmt der Flügelspieler in die Pflicht: "Bislang habe ich noch nicht das gespielt, was ich kann. Ich könnte noch mehr Risiko gehen. Das ist aber auch eine Sache des Selbstvertrauens." Dieses holte sich Halle vor einer Woche im Landespokal bei Fünftligist Union Sandersdorf, wenngleich die Partie nur knapp mit 1:0 gewonnen werden konnte.
"Das Erlebnis, zu Null zu spielen fehlt"
Dass das Selbstvertrauen noch nicht ganz da ist, dürfte auch damit zusammenhängen, dass Halle die schwächste Abwehr der Liga stellt (31 Gegentore) und in dieser Saison noch kein einziges Mal zu Null blieb. Eine Erklärung dafür hatte Kapitän Jonas Nietfeld nicht: "Da kommt viel zusammen. Mal verteidigen wir es als Team nicht gut. Mal sind wir den entscheidenden Schritt zu spät. Und Fehler, die wir in der Rückrunde auch schon gemacht haben, werden aktuell viel schneller bestraft", wird er im "Kicker" zitiert. Inzwischen sei es auch Kopfsache. "Das Erlebnis, zu Null zu spielen fehlt."
Auch Ristic konnte nicht den einen Grund für die hohe Anzahl an Gegentoren nennen, meinte aber: "Wir müssen uns nicht den Kopf machen, ob wir zu Null spielen. Wir wollen Spiele gewinnen. Und wenn es der Weg ist, dass wir Spiele mit 2:1 oder 3:2 gewinnen, dann ist es eben so. Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen. Ich denke schon, dass wir eine gute Verteidigungsstruktur haben."
Baumann wieder zurück
Die Tatsache, dass binnen sieben Tagen nun gleich drei wichtige Spiele anstehen, wollte Ristic indes nicht überbewerten: "Es gibt keine unwichtigen Spiele, schon gar nicht in unserer Situation." Der Fokus liege auf der Partie am Samstag. Während hinter dem Einsatz von Tunay Deniz (angeschlagen) noch ein Fragezeichen steht und Aljaz Casar (fünfte gelbe Karte) gesperrt ist, sind Dominic Baumann, Tom Baumgart und Marco Wolf wieder spielfähig.
Gerade die Rückkehr von Baumann kommt Halle gelegen, ist er mit zehn Toren doch der Top-Torjäger der 3. Liga. Fast in jedem Spiel hat er bislang getroffen. Bleibt Halle auf der anderen Seite erstmals zu Null? Ristic: "Ich bin mir sicher, dass wir das können." Vielleicht schon am Samstag. Bei einem Sieg könnte Halle die Abstiegsplätze auf bis zu vier Punkte distanzieren.