"Extrem scheiße": Kniat nach Last-Minute-Gegentreffer sauer
Trotz einer 2:0-Führung reichte es für Arminia Bielefeld in Lübeck nur zu einem Punkt, nachdem der Aufsteiger in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch zum Ausgleich gekommen war. Trainer Mitch Kniat war entsprechend sauer.
"Nervt mich brutal"
Die zuvor angezeigte Nachspielzeit von fünf Minuten war bereits um wenige Sekunden überschritten, als es nochmal einen Angriff für die Lübecker gab. Großer wollte den Ball im Strafraum mit der Hacke klären, schoss dabei aber den aufgerückten VfB-Keeper Klewin an, von dem der Ball zu Facklam prallte. Dieser hatte dann freie Bahn und keine Probleme mehr damit, den Ball aus kurzer Distanz im Netz unterzubringen. Großer Jubel beim VfB, große Enttäuschung beim DSC.
"Das nervt mich brutal und ist extrem scheiße", war Trainer Mitch Kniat noch spürbar angefressen, als er wenige Augenblicke nach dem späten Nackenschlag zum Interview mit "MagentaSport" kam. Es habe ihn "extrem aufgeregt, dass wir da hinten am schlafen waren", schimpfte der 38-Jährige über das Abwehrverhalten seiner Mannschaft ganz zum Schluss. Noch mehr störte sich der Arminia-Coach aber am ersten Gegentreffer, der nur eine Minute nach dem zweiten Bielefelder Tor fiel. "Wenn du 2:0 führst, muss du das Spiel nach Hause bringen. Stattdessen bekommen wir sofort das Gegentor." Unter dem Strich ein "bitterer Punkt, der sich wie eine Niederlage anfühlt", so Kniat.
"In den ersten 30 Minuten nicht auf dem Platz"
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Bielefeld einen ganz schwachen Start in die Partie erwischt hatte. "In den ersten 30 Minuten waren wir nicht auf dem Platz und haben nicht stattgefunden", bemängelte der Trainer, war aber weit davon entfernt, auf seine Mannschaft draufzuhauen: "Das gehört auch mal dazu, da muss ich die Jungs in Schutz nehmen." Zumal sie es anschließend "relativ vernünftig" gemacht hätten, wie Kniat, der sein Team mit einer Standpauke wachgerüttelt hatte, befand. Umso ärgerlicher, dass die Leistungssteigerung und die beiden Tore durch Biankadi (56.) und Schneider (62.) nicht zum Sieg reichten.
"Ich kann es noch nicht ganz glauben. Das ist extrem bitter", gab Schneider zu und sprach von einer "großen Enttäuschung". Ähnlich wie sein Trainer befand auch der 23-Jährige: "Es darf uns nicht passieren, dass wir so schnell ein Gegentor bekommen. Das tat sehr weh und ist sehr unglücklich." Den 2.000 mitgereisten Fans wollte Bielefeld für einen tollen Support drei Punkte schenken, "doch es sollte nicht sein", musste Schneider feststellen. Durch den verpassten Sieg bleibt Bielefeld in der Tabelle auf Rang 14 hängen. Dabei wollten die Ostwestfalen bis zur Winterpause eigentlich weiter nach oben klettern, wie Kniat vor der Partie ausgerufen hatte. Die nächste Chance dazu, den ersten Sieg seit Ende Oktober einzufahren, gibt es am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue.