MSV gewinnt Kellerduell, Waldhof nur Remis, SVS rückt oben ran

Ekstase an der Wedau! Der MSV Duisburg feierte im Kellerkrimi gegen den VfB Lübeck einen wichtigen 1:0-Sieg per Last-Minute-Treffer. Der SV Waldhof Mannheim gab hingegen in der Nachspielzeit eine Führung aus der Hand, musste sich gegen den FC Ingolstadt mit einem 1:1 zufrieden geben und ist damit nun seit zehn Pflichtspielen sieglos. Der SV Sandhausen holte einen 2:1-Sieg bei Rot-Weiss Essen und rückt auf Platz 4 vor, während der 1. FC Saarbrücken in Überzahl nur zu einem 0:0 gegen Münster kam. Bielefeld machte aus einem 0:2 gegen Aue noch ein 2:2.

Saarbrücken 0:0 Münster: FCS betreibt Chancenwucher

Die Adlerträger aus Münster traten im Ludwigspark ohne Cheftrainer Sascha Hildmann an, der erkältet in einem Saarbrücker Hotel geblieben war. Dort sah er die erste Chance der Hausherren, die mit einem Kopfball von Naifi vor dem SCP-Kasten gefährlich wurden (7.). Danach konnte sich Schenk im Duell mit Biada auszeichnen, indem der Münsteraner Keeper einen wuchtigen Schuss aus 16 Metern entschärfte (17.). Auch Münster nahm am Spiel teil, denn Kamkam Kyerewaa tauchte alleine vor dem Tor auf, doch ein Fehler bei der Ballannahme verhinderte einen gefährlichen Abschluss (22.). Die Gastgeber blieben das bessere Team, aber die Präzision fehlte – ab und an aufgrund der Platzverhältnisse. Einen ruhenden Ball aus 16 Metern knallte Biada allerdings nur in die Mauer (32.). Schenk parierte anschließend auch gegen Thoelke (35.). Dann lag der Ball im Tor, doch der Treffer von Gaus stand wegen einer Abseitsstellung von Flankengeber Rizzuto nicht (36.). Vor der Pause münzte der FCS seine Überlegenheit nicht mehr in Tore um.

Nach dem Seitenwechsel behielt Saarbrücken weiter die Oberhand. Dann kam es für die Preußen umso dicker, denn Kapitän Kok kassierte nach einem Festhalten gegen den durchstartenden Stehle die zweite gelbe Karte – und damit den Platzverweis (57.). Der FCS setzte danach wieder Stehle in Szene, dessen Abschluss knapp am langen Pfosten vorbei zischte (60.). Die Hausherren blieben spielbestimmend, der Außenpfosten verhinderte für Münster den Einschlag (69.). Der FCS arbeitete und arbeitete, aber belohnte sich nicht. Am Ende scheiterte Saarbrücken auch an Schenk, weil er bei einem Schuss von Stehle aus elf Metern die Hände rechtzeitig hochriss (87.) – die Partie endete somit torlos. Saarbrücken hängt nach dem zweiten sieglosen Spiel in Folge im Mittelfeld auf dem zehnten Rang fest, während Münster knapp dahinter auf Platz elf steht.

Duisburg 1:0 Lübeck: Castaneda lässt die Wedau explodieren

Beim Kellergipfel an der Wedau suchten beide Mannschaften den Weg nach vorne – erst parierte Müller im Duisburger Kasten gegen einen Distanzschuss von Boland (3.), dann hielt auch Klewin bei einem ähnlichen Versuch auf der anderen Seite von Feltscher (4.). Die Duisburger machten weiter Druck, wieder zog Feltscher aus der Distanz ab – und Klewin klärte dieses Mal nach vorne (14.). Der MSV blieb das aktivere Team auf dem Rasen, aber die großen Torchancen blieben bei den bislang so offensiv harmlosen Zebras noch aus. Ein Konter brachte dem MSV dann beinahe den Erfolg, denn über drei Stationen kam der Ball vom rechten Flügel an den langen Pfosten zu Kölle, der die Kugel über die Linie drückte – dabei aber wohl knapp im Abseits stand (42.). Zur Pause konnten die Lübecker, die nicht wesentlich in Erscheinung getreten waren, durchatmen.

Verbessert kamen die Norddeutschen aus der Kabine, denn Akono startete nach einem Ballverlust der Duisburger durch und zog aus 20 Metern knapp am Tor vorbei (50.). In der nächsten Szene parierte Müller stark gegen Boland, der eine Ablage von Hauptmann erhielt (52.) – und anschließend knallte Grupe den Ball an den Pfosten (53.). Und Duisburg? Bei den Zebras schnappte sich Jander den Ball, dessen Schuss ebenfalls knapp am Tor vorbeiging (54.). Duisburg machte wieder mehr für das Spiel, aber einen Querpass von Pledl grätschte Lübeck gerade rechtzeitig zur Ecke ab (61.). Beide Mannschaften waren in der Folge um den entscheidenden Stich in der Offensive bemüht. Lange Zeit sah es nicht mehr danach aus, dass diese eine Chance noch käme – doch dann explodierte das Wedaustadion: Eine Ecke von Pledl kam über Umwege zu Castaneda, der den Ball wuchtig in den Knick einnetzte (90.+2)! Der Jubel kannte keine Grenzen, als kurz darauf der Schlusspfiff folgte und der erste Sieg unter Boris Schommers feststand. Duisburg bleibt zwar auf Platz 19, hat aber nur vorerst nur noch fünf Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Der VfB belegt nach dem fünften sieglosen Spiel in Folge weiterhin Rang 17.

Mannheim 1:1 Ingolstadt: Testroet trifft Waldhof ins Mark

Der SV Waldhof und Rüdiger Rehm standen unter Druck, doch davon ließ sich die Mannschaft auf dem Rasen nichts anmerken. Und dann zauberten die Mannheimer plötzlich: einen weiten Einwurf gab Wagner von der Grundlinie zurück vor den gegnerischen Kasten, wo Okpala wunderbar mit einem Hackentrick ins lange Eck einschob (11.). Danach zog sich der SVW zurück und überließ Ingolstadt den Ball, um das eigene Spiel auf Konter zu verlagern. Im Zentrum verpasste Deichmann knapp eine Flanke von Lorenz (16.), wenig später prüfte Seiffert den gegnerischen Keeper aus spitzem Winkel (23.). Seit dem Gegentreffer spielten nur noch die Ingolstädter, die auf den Ausgleich drängten. Immer wieder war der auffällige Kanuric an den Offensivaktionen beteiligt, aber ohne 100-prozentige Chancen. Kurz vor der Pause gab es dann nach einem Foulspiel gegen Okpala noch eine kleinere Rudelbildung zum Unverständnis der Mannheimer – und bei der anschließenden Freistoßvariante trudelte ein Schuss von Mause knapp am Pfosten vorbei (45.+4).

Kurz nach der Pause sicherte sich Mannheim die Doppelchance, doch Funk war bei den Versuchen von Okpala und Hawkins zur Stelle (48.). Unter Bedrängnis scheiterte Hawkins nochmal an Hawryluk (53.). Das Spiel wurde ruppiger – binnen acht Minuten hagelte es sechs gelbe Karten. Das sportliche Geschehen flachte ab, ein Kopfball von Kanuric landete nur auf dem Tor (64.). Die Schanzer drückten in der Schlussphase wieder auf den Ausgleich – und Testroet hatte ihn auf dem Fuß, doch nach einer Vorlage von Mause fehlten dem FCI-Stürmer nur Zentimeter zum Treffer (81.). Der Weg zum Sieg war für den Waldhof vorbereitet – und doch so fern: Denn eine Flanke von links rutschte zu Costly durch, der direkt auf Testroet weiterleitete. Dieses Mal ließ sich der Mittelstürmer die Chance nicht entgehen und glich die Partie doch noch aus (90.+1). Dann hatte Sohm dann den Siegtreffer auf dem Fuß, doch Funk parierte aus kurzer Distanz gut (90.+4) – und Bahn traf sogar noch die Latte (90.+6). Die Mannheimer verharren nach dem neunten sieglosen Ligaspiel in Folge auf dem 18. Platz, für Ingolstadt geht der Spieltag auf Rang neun zu Ende.

Essen 1:2 Sandhausen: Essener Jung schlägt zweimal für SVS zu

An der Hafenstraße war es das Verfolgerduell, das mit einem Chancenplus des SV Sandhausen begann. Der gebürtige Essener El-Zein steckte auf Stolze durch, der an Golz scheiterte – und beim anschließenden Eckball kam Otto am langen Pfosten nicht mehr rechtzeitig vor Brumme an den Ball, um die Kugel ins leere Tor zu drücken (8.). Auf der Gegenseite wurde Vonic vor SVS-Keeper Rehnen freigespielt, doch alleine gegen den Torwart traf der RWE-Stürmer beim Versuch eines Lupfers nur dessen Kopf (14.). Auch Müsel blieb glücklos, als er mit einem Kopfball aus fünf Metern an einem guten Reflex von Rehnen scheiterte (19.). In der Folge blieb es ein temporeiches Spiel ohne Riesenchancen, in dem Essen aber die stärkere Mannschaft war. Ein einfacher Spielzug führte dann jedoch zum Jubel beim SVS: Burcu spielte El-Zein zentral vor dem Strafraum an, der die Kugel mit zwei Ballkontakten maßgenau im Kasten versenkte (38.).

RWE hatte die Pause zur Lagebesprechung genutzt, denn nach Wiederanpfiff ging es direkt weiter nach vorne. Obuz (50.) und Kourouma (56.) fehlte es jedoch an Druck und Präzision. Auf der anderen Seite zeigte sich Sandhausen gnadenlos und effizient, denn eine Flanke auf den Fuß von El-Zein verwandelte der SVS-Mittelfeldspieler problemlos zum zweiten Tor für die Gäste (65.). Dann jubelte die Hafenstraße doch noch, denn Berlinski war bei einer Flanke von Obuz kurz vor seinem Gegenspieler am Ball, sodass er zum Anschlusstreffer einnetzte (73.). Auf der Gegenseite verpasste El-Zein den dritten Treffer, weil sich Golz ganz breit machte (74.). Die Essener rannten zwar noch einmal an, doch am Endergebnis konnte der Revierklub nichts mehr ändern. Durch den zweiten Sieg in Folge schiebt sich der SVS an RWE vorbei auf den vierten Platz, die Essener bleiben nach der zweiten Niederlage hintereinander Fünfter.

Bielefeld 2:2 Aue: Arminia feiert Aufholdjagd

Auf der Bielefelder Alm meldete sich Erzgebirge Aue früh mit einem Kopfball ans Außennetz an (5.) – und auch auf der anderen Seite zog Biankadi wuchtig für die Arminia ab, doch Klos fälschte den Schuss noch unglücklich ab (9.). Es war ein hin und her: Shipnoski bediente Klos in der Mitte, doch aus zehn Metern fehlte dem Geburtstagskind die nötige Präzision für den Führungstreffer (11.). Der fiel auf der anderen Seite, weil Danhof mit viel Platz auf das Gehäuse zulief – und nach zwei Tänzchen mit Oppie und Großer schob der Auer ein (18.). Tashchy hatte anschließend sogar den Doppelschlag auf dem Fuß (20.). Bielefeld war bis dato das bessere Team – doch Aue blieb giftig, denn Bär bediente Sijaric nach einem langen Einwurf, dessen Versuch wieder knapp vorbeiging (27.). Aber auch Männel konnte sich für das Erzgebirge auszeichnen, weil er bei einem Abschluss von Klos blitzschnell abtauchte und den Einschlag so verhinderte (29.). Die Bielefelder zogen ein echtes Powerplay auf, doch treffsicherer waren die Gäste: Danhof flankte auf Bär, der stahl sich zwei Gegenspielern davon und erhöhte auf 2:0 aus Auer Sicht (40.). Doch vor der Pause meldete sich Bielefeld noch zurück, weil Mizuta einen Ball für Shipnoski scharf machte, der aus zehn Metern per Kopf einnickte (45.+1).

Zur zweiten Hälfte kam Boujellab in die Partie, dessen Flanke direkt den Kopf von Biankadi erreichte – knapp vorbei (47.). Aus 18 Metern prüfte der Joker anschließend Männel persönlich (51.). Das Spiel wurde ruppiger und die Verletzungsunterbrechungen häuften sich. Von Aue war in der Offensive zu diesem Zeitpunkt nur noch wenig zu sehen. Und dann das: Oppie bediente zuerst Wintzheimer, der mit einem Pass von der Grundlinie auf Mizuta glänzte – Ausgleich (75.)! FCE-Coach Pavel Dotchev regte sich in der Entstehung des zweiten Gegentreffers dermaßen auf, dass Schiedsrichter Florian Lechner ihn mit zwei gelben Karten hintereinander auf die Tribüne verbannte (76.). Die Schlussphase gehörte nur noch den Bielefeldern, bei denen Yildirim in der Nachspielzeit noch einmal das Außennetz traf (90.+1). Der Siegtreffer fiel jedoch auf keiner Seite mehr, sodass die Arminia nach dem vierten sieglosen Spiel den zwölften Rang innehält und Aue sich vorläufig auf Platz sechs vorschiebt.

 

   

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