"Unglaubliches Gefühl": MSV Duisburg sendet Lebenszeichen

Mit dem Last-Minute-Sieg gegen den VfB Lübeck hat der MSV Duisburg einerseits den so dringend benötigten Befreiungsschlag gefeiert und anderseits ein Lebenszeichen im Abstiegskampf gesendet. Dass die Mannschaft nach Spielende nur zaghaft vor die Fankurve kam, sorgte jedoch für Pfiffe. 

Erster Sieg unter Schommers

Die Hälfte der Nachspielzeit war bereits abgelaufen, als es nochmal einen Eckball für die Zebras gab. Lübeck bekam den Ball nicht geklärt, sodass Pledl diesen auf Castaneda ablegte. Der US-Amerikaner ließ sich nicht zweimal bitten und schlenzte den Ball aus knapp zwölf Metern sehenswert ins rechte Eck. Riesiger Jubel im Stadion war die Folge, kurzzeitig hatte man gar das Gefühl, das Stadiondach würde wegfliegen. Auch mit Abpfiff wurde es nochmal laut, selbst der sonst so ruhige Boris Schommers ging an der Seitenlinie aus sich heraus und bejubelte den Sieg ausgiebig. "Wir sind sehr, sehr glücklich und sehr froh, dass wir es endlich geschafft haben", sagte der 44-Jährige bei "MagentaSport".

Im achten Pflichtspiel unter seiner Regie ging Duisburg erstmals als Sieger vom Platz, was laut Schommers gemessen an den kompletten 90 Minuten auch "völlig verdient" gewesen sei, wenngleich die Zebras Glück hatten, dass Lübeck nach 53 Minuten nur den Pfosten traf. "Ich freue mich riesig für die Spieler und die Fans, dass wir für den großen Aufwand belohnt worden sind." Als Hauptgrund für den so dringend benötigten Erfolg nannte der MSV-Coach die "mannschaftliche Geschlossenheit". Jeder Spieler gebe alles für das Team, wenngleich noch nicht alles klappen würde. Schommers hofft, "dass die Jungs diesen Brustlöser jetzt mitnehmen".

"Gibt keine Worte"

Siegtorschütze Castaneda konnte es direkt nach Schlusspfiff noch nicht so richtig fassen, dass er es war, der die Zebras ganz spät zum Sieg geschossen hatte. "Ein unglaubliches Gefühl. Es gibt keine Worte, um das zu beschrieben." Bei seiner Einwechslung in der 60. Minute habe ihm Schommers gesagt: 'Lass Dein Herz auf dem Platz.' Eine Vorgabe, die der 19-Jährige schließlich auch umsetzte.

Auch Vorlagengeber Pledl war "einfach nur glücklich" und betonte: "Man hat gespürt, das wir es bis zur letzten Sekunde wollten." Der Sieg sei eine "absolute Befreiung". Zwar bleiben die Zebras Vorletzter, konnten den Rückstand auf das rettende Ufer durch den zweiten Sieg in dieser Saison aber auf fünf Zähler verkürzen – wenn auch bei einem Spiel mehr. Starten die Zebras jetzt die Aufholjagd? "Hoffen wir mal, dass wir noch den einen oder anderen Sieg holen", blickte Pledl voraus. Am besten schon nächsten Samstag in Aue.

Pfiffe aus der Kurve

Zu ausgiebigen Feierlichkeiten war der Mannschaft unmittelbar nach Spielende trotz des Erfolgs indes nicht zu Mute. Jedenfalls kamen die Spieler nur zaghaft und mit großem Abstand vor die Fankurve und verschwanden dann auch großenteils relativ zügig in die Kabine, was zu Pfiffen führte. Den Eindruck, dass die Spieler nicht mit den Anhängern feiern wollten, hatte Schommers allerdings nicht. "Ich glaube, dass die Jungs in dieser Englischen Woche alles aus den Töpfen rausgeholt haben. Viele lagen in der Kabine platt auf dem Boden und waren froh, als sie drin waren." Dennoch seien alle rübergegangen. "Es war einfach positiver Moment. Wir alle, ob Mannschaft, Verein oder Fans, haben diesen Sieg gebraucht und sollten einfach glücklich über die drei Punkte sein."

Der Anfang ist gemacht, weitere Siege müssen auf den Weg zum Klassenerhalt nun folgen. Ob Caspar Jander in Aue dabei sein wird, ist derweil noch offen. Der U20-Nationalspieler musste nach 60 Minuten mit Problemen am Sprunggelenk vom Platz. Schommers zufolge habe der 20-Jährige nach der Partie über Schmerzen geklagt. "Ich hoffe, dass es nicht schlimmeres ist." Ein längerer Ausfall käme ohne Frage einem erneuten Rückschlag gleich.

 

   

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