"Anderer Fokus": Jahn will Herbstmeisterschaft nicht feiern

Drittliga-Rekord knapp verpasst, dennoch Herbstmeister: So stellt sich die Lage für den SSV Jahn Regensburg nach dem 1:1 gegen Viktoria Köln dar. Gefeiert werden soll die Herbstmeisterschaft allerdings nicht, obwohl diese ein gutes Omen ist.

Enochs warnt

Bis tief in die Nachspielzeit sah alles nach dem elften Jahn-Sieg in Folge aus, was einen Drittliga-Rekord bedeutet hätte. Doch dann schlug Viktoria Köln in der achten Minute der Extrazeit noch zu und entriss dem Jahn sowohl den Sieg als auch den Rekord. Dennoch können die Regensburger bei nun 41 Zählern vor dem letzten Hinrunden-Spieltag am kommenden Wochenende nicht mehr von Dynamo Dresden abgefangen werden und sind damit Herbstmeister. Wird dieser, wenn auch inoffizielle Titel, nun gefeiert? "Nein", stellte Trainer Joe Enochs kurz und knapp am "MagentaSport"-Mikrofon klar.

Dabei ist die Herbstmeisterschaft ein gutes Omen. Schließlich stiegen von allen bisherigen 15 Teams, die zur Hinrunde an der Tabellenspitze standen, nur Osnabrück (2013) und Duisburg (2020) nicht auf. Doch Enochs betonte: "Wir haben in diesem Jahr noch zwei schwere Spiele vor uns. Und wenn wir so spielen wie heute, werden wir Probleme bekommen." Dass der US-Amerikaner derart warnende Wort fand, hing mit einer gewissen Unzufriedenheit über die Leistung seiner Mannschaft zusammen: "Wir haben nicht das auf den Platz gebracht, was wir machen müssen, um ein Spiel zu gewinnen. Ein paar Prozente haben gefehlt." Entsprechend sei das ganz späte Gegentor gerechtfertigt gewesen, sagte Enochs und sprach von einem "kleinen Rückschritt".

"Macht uns zwar stolz, aber …"

Noah Ganaus hatte den Jahn zuvor nach 27 Minuten in Führung gebracht, konnte sich über den Treffer aber nicht wirklich freuen. "Es ist schon bitter, in der Nachspielzeit noch das Tor zu bekommen." Das wäre möglicherweise nicht passiert, hätte der Jahn seine beiden Top-Chancen im zweiten Durchgang genutzt, "doch wir waren in manchen Stationen nicht konsequent genug", bemängelte der 22-Jährige. Auch die Freude über die Herbstmeisterschaft hielt sich daher in Grenzen: "Das macht uns zwar stolz, aber wir haben einen anderen Fokus." Dieser sei bereits auf das Spiel beim 1. FC Saarbrücken am kommenden Samstag gerichtet. "Dann wollen wir wieder an die Leistungsgrenze gehen", blickte Enochs voraus. Startet der Jahn eine neue Siegesserie?