Serie gerissen: Verls Spielweise wird im Winter auf die Probe gestellt

Der Höhenflug des SC Verl ist vorerst beendet. Nach zuvor neun Spielen ohne Niederlage und fünf Siegen in Folge mussten sich die Ostwestfalen am Sonntag dem SC Preußen Münster mit 1:3 geschlagen geben und sich hinterher Fragen zu ihrer Spielphilosophie gefallen lassen. Der Winter könnte ein Problem für die bisherige Überraschungsmannschaft werden. 

"Der verdiene Sieger heißt Preußen Münster"

Schon vor der Partie beim SC Preußen Münster hatte festgestanden, dass der SC Verl Platz drei mit ziemlicher Sicherheit behalten würde. Dennoch hätte sich die bisherige Überraschungsmannschaft sicherlich einen anderen Spielausgang gewünscht, schließlich beendete das 1:3 bei den Adlerträgern eine Serie von neun ungeschlagenen Spielen. Allerdings vollkommen zurecht, das wollte hinterher keiner der Akteure aus dem Lager der Ostwestfalen anzweifeln. "Heute gibt es keine zwei Meinungen, der verdiente Sieger heißt Preußen Münster", meinte zum Beispiel Verls Trainer Alexander Ende am Mikrofon von "MagentaSport".

Tatsächlich hatte der SCP bei Dauerregen auf einem tiefen Boden von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand genommen und hätte bereits im ersten Durchgang mehrmals in Führung gehen können. Letztlich fielen die Treffer aber nach dem Seitenwechsel durch Malik Batmaz (54. und 78.) und den ehemaligen Verler Joel Grodowski (89.). Der Ausgleichstreffer von Mael Corboz (74.) hatte nur kurz Bestand. Der Kapitän der Gäste sah im Spiel seiner Mannschaft "viele Probleme im Spielaufbau" und daraus resultierend eine mangelnde Torgefahr, wodurch sich der 29-jährige Amerikaner kurz darauf mit einer Frage zur Spielweise des Sportclubs konfrontiert sah.

Verl will Philosophie weiter durchziehen

Angeführt von einem überragenden Leihspieler Oliver Batista Meier (19 Torbeteiligungen in 18 Spielen) fiel der SC Verl in der laufenden Saison häufig vor allem durch seine spielerische Finesse und eine feine Technik auf, Münsters tiefer Rasen gab dafür aber nicht die Voraussetzungen her. "Im Winter wird es für uns schwierig, weiterhin so Fußball zu spielen", musste Corboz zugeben. Von großen Änderungen wollte er aber dennoch nichts wissen: "Das ist unsere Philosophie, das werden wir auch durchziehen." Allerdings, so Corboz weiter, werde man "noch ein bisschen schlauer werden" und letztlich "Lösungen finden."

Ähnlich sah das nach Schlusspfiff auch sein Trainer, der zumindest im zweiten Spielabschnitt über eine Änderung der Taktik nachgedacht hatte, sich dann aber dagegen entschied. "Es wäre vielleicht die bessere Lösung gewesen, aber im Nachhinein ist man immer schlauer", so Ende, der seinem Team trotz schwächerer Leistung immerhin eine gute Einstellung attestierte. Verärgert war der 44-Jährige aber ein wenig über den Treffer zum 1:2, bei dem er in der Entstehung "ein klares Abseits" gesehen haben wollte. Der Sieg der Heimmannschaft ging für ihn nach dem Spielverlauf aber dennoch in Ordnung. Für die Verler war es das letzte Auswärtsspiel des Jahres, zum Abschluss vor der Winterpause dürfen sie sich noch auf zwei Heimspiele freuen. Zunächst kommt der SSV Ulm nach Ostwestfalen, anschließend ist Viktoria Köln zu Gast. Spannend wird sein, wie sich der SC Verl dann schlagen wird, denn die Platzverhältnisse in der Sportclub-Arena dürften so anders als in Münster nicht sein.

   

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