DFL-Protest: Auch in vielen Drittliga-Stadien war es still
Nachdem die Erst- und Zweitligisten am Montag vor einer Woche der DFL mit knapper Mehrheit das Mandat gegeben hatten, Gespräche mit Investoren führen zu können, hatten die Fanszenen für das zurückliegende Wochenende einen Stimmungsboykott in den ersten zwölf Minuten angekündigt. Auch in der 3. Liga beteiligten sich zahlreiche Fanszenen.
"Dammbruch für die Bundesliga"
Als "Dammbruch für die Bundesliga" hatten die "Fanszenen Deutschlands" sie bezeichnet, die mehrheitliche Zustimmung der 36 Erst- und Zweitligavereine zu dem von der DFL geplanten Investoren-Einstieg. Und weil der "angebliche Dialog auf Augenhöhe mit der Basis" schon lange eine leere Worthülse gewesen sei, hatten sich die Fanszenen für das Wochenende darauf verständigt, sich "anderweitig Gehör" zu verschaffen.
"Und um gehört zu werden, wird man von uns nichts hören. Zumindest die ersten zwölf Minuten der Spiele am kommenden Wochenende nicht." Die Zahl steht symbolisch für den "vielbeschworenen 12. Mann", der "bundesweit nicht bereit ist, als Teil der Verhandlungsmasse des DFL-Deals mit dubiosen Investoren herzuhalten".
Zwölf Fanszenen machen mit
Zwar stehen die Drittligisten unter dem Dach des DFB und hatten auf die Entscheidung pro Investor keinen Einfluss, dennoch beteiligten sich auch aus der 3. Liga zahlreiche Fanszenen an dem Stimmungsboykott in den ersten Minuten. Konkret war das bei Verl-Ulm, Saarbrücken-Regensburg, Unterhaching-Münster, Duisburg-Dresden und Bielefeld-1860 auf beiden Seiten der Fall, was an die ruhigen Stadien aus der Corona-Zeit zurückerinnerte. Auch die Fanszenen des FC Ingolstadt und Viktoria Köln schwiegen in den ersten zwölf Minuten.
Garniert wurde der Protest mit Bannern wie "Wir werden kein Teil Eures Deals sein" sowie mit "Scheiß-DFL"-Gesängen nach Ablauf der zwölf Minuten. Bei 1860 warfen Fans zudem mehrere Rauchbomben auf den Platz, was zu einer über vierminütigen Spielunterbrechung führte. Nicht am Protest beteiligt haben sich die Fanszenen aus Essen, Lübeck, Mannheim, Aue und Halle. Die Fanszenen von Sandhausen, Dortmund II und Freiburg II waren nicht im Stadion.