"Brutal enttäuscht": MSV-Serie reißt, aber Leistung macht Mut

Dreimal hintereinander blieb der MSV Duisburg zuletzt ungeschlagen und holte dabei fünf Punkte, nun ist die kleine Serie durch die 2:4-Niederlage gegen Dynamo Dresden gerissen. Die Enttäuschung war groß, wenngleich die Leistung überzeugend war und Mut machte.

"Spielerisch ein Schritt nach vorne"

Es fiel ihm sichtlich schwer, am "Telekom"-Mikrofon kurz nach Spielende eine Erklärung für die Niederlage finden, Niklas Kölle. "Mir fehlen gerade die Worte", offenbarte der Flügelstürmer und zeigte sich "brutal enttäuscht" ob der Niederlage. Es sei "extrem bitter", als Verlierer vom Platz zu gehen. Denn schlecht war der Auftritt der Zebras an diesem Nachmittag keineswegs. Im Gegenteil: Gerade in der ersten Halbzeit begegnete Duisburg dem Tabellenzweiten auf Augenhöhe und belohnte sich nach einem frühen Gegentreffer (5.) in der Nachspielzeit mit dem Ausgleich durch Pusch, ehe Dynamo die Partie zu Beginn des zweiten Durchgangs per Doppelschlag drehte (54. / 56.) und zwischenzeitlich gar auf 4:1 davonzog (83.), bevor Robin Müller zum Endstand traf (87.)

"Man hat gesehen, dass wir spielerisch einen Schritt nach vorne gemacht haben", verwies Kölle auf die in der Tat überzeugende Leistung und bezeichnete diese als "nicht typisch" für einen Tabellenvorletzten. Womöglich wäre sogar ein Punkt drin gewesen, wäre der MSV besser mit seinen Chancen umgegangen. Kurz nach der Pause traf Girth nur den Pfosten und verpasste damit den Führungstreffer. "Daran müssen wir arbeiten", sagte Pusch. Es gelte, effektiver zu werden.

Schommers sieht "richtig, richtig gutes Spiel"

Trainer Boris Schommers machte die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor ebenfalls als Knackpunkt aus. Dennoch sprach er seiner Mannschaft ein großes Lob aus, sah ein "richtig, richtig gutes Spiel" und zeigte sich "sehr stolz" auf die Leistung. Trotz Rückstand so gegen einen Tabellenzweiten zu spielen und dabei auch ganz viel Leidenschaft zu zeigen, nötigte dem 44-Jährigen Respekt – und löste gleichzeitig die große Hoffnung aus, "dass wir auch am Mittwoch ein gutes Spiel abliefern werden".

Dann gastiert Schlusslicht Freiburg II an der Wedau. Der Druck ist groß, schließlich ist ein Sieg Pflicht, um den Rückstand von nach wie vor fünf Punkten auf das rettende Ufer verkürzen zu können. "Wir können mit Druck umgehen, da mache ich mir keine Sorgen", versicherte Schommers. Gleichwohl sprach auch der 44-Jährige von einem "wichtigen Spiel", das aber die "große Chance" biete, mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause gehen zu können. Mit einem ähnlich couragierten Auftritt gegen Dresden erscheint das durchaus realistisch. Verzichten müssen die Zebras jedoch auf Abwehrspieler Rolf Feltscher, der nach einem kleinen Disput mit Kutschke zum fünften Mal Gelb sah. Dafür kehrt Kapitän Sebastian Mai aus einer Gelb-Sperre zurück.

   

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