Kommentar: Punktabzüge für Offenbach und Aachen angemessen

Nachdem es um Alemannia Aachen und die Offenbacher Kickers zuletzt etwas ruhig geworden ist, erreichte beide Vereine am Donnerstag eine Hiobsbotschaft. "Der Spielausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat die Drittligavereine Alemannia Aachen und Kickers Offenbach mit Vertragsstrafen wegen Verstößen im Rahmen des wirtschaftlichen Zulassungsverfahrens zur Spielzeit 2012/2013 belegt. Beiden Vereinen werden jeweils zwei Punkte abgezogen", teilte der DFB mit. Während der OFC nun nur noch drei Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone hat, belegen die Kicker der Alemannia nach dem Punkteabzug den ersten Abstiegsplatz. Sicher lässt sich über die Maßnahmen des DFB streiten, allerdings muss an dieser Stelle konstatiert werden, dass beide Punktabzüge gerechtfertigt und angemessen sind.

Der DFB hat ein Zeichen gesetzt

Vor allem die Alemannia aus Aachen hat nach Ansicht des Verbandes grobe Fehler bei dem Lizenzierungsvorgang im Vorfeld der Saison 2012/2013 gemacht und dabei Angaben entweder falsch oder unvollständig angegeben. Der Verdacht liegt nahe, dass der TSV nur dadurch eine Lizenz für die 3. Liga erhalten haben könnte. Die Tatsache, dass während der laufenden Saison immer wieder neue finanzielle Probleme und Lücken im Etat an das Tageslicht gekommen sind und daher sogar die Insolvenz angemeldet werden musste, unterstreicht diese Vermutung einmal mehr. Ob die zwei Punkte nun angemessen sind oder ob es in diesem Fall gar eine höhere Strafe hätte geben müssen, lässt sich nur schwer sagen. Sicher ist aber, dass der Zweitligaabsteiger mit dem Abzug der zwei Punkte gut bedient ist, wenngleich er einen Schlag ins Gesicht der jungen Mannschaft bedeutet. Auf der anderen Seite muss aber auch festgehalten werden, dass eben jener Versuch der Alemannia, die Bilanz zu schönigen, ein Dorn im Auge sein muss, für Vereine wie Münster, die zwar nicht in einem hochmodernen Stadion spielen, dafür aber solide wirtschaften und schuldenfrei sind. Der DFB hat mit dem Zwei-Punkte-Abzug ein Zeichen gesetzt! Die Alemannia will sich übrigens noch beraten, ob sie die Strafe annimmt oder ob sie Einspruch dagegen einlegen wird.

Eine Warnung!

Etwas überraschender kam der Punktabzug sicherlich für die Offenbacher Kickers. Erst neulich wurde bekannt, dass dem hessischen Verein eine Schuldenlast von über neun Millionen Euro drücken. Da aber auch hier gegen die Lizenz-Bestimmungen des DFB verstoßen worden ist, lässt sich der Punktabzug ebenfalls plausibel rechtfertigen. Beide Vereine sind nun dazu aufgerufen, ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Für alle anderen Klubs sollte die Maßnahme des DFB eine Warnung sein, die Fehler von Offenbach und Aachen möglichst nicht zu wiederholen.

FOTO: Lennart Ebersbach

 

   

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