FCS auf dem Weg nach oben: "Pokal-Euphorie hat uns gut getan"
Für die Fans des 1. FC Saarbrücken waren nach dem erfolgreichen Jahresabschluss Weihnachten oder Silvester kein Thema: "Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin", skandierte der Anhang nach dem 2:1-Erfolgs der Blau-Schwarzen gegen Überraschungsaufsteiger SSV Ulm 1846 voller Vorfreude allein auf den nächsten Pokal-Feiertag Anfang Februar im Viertelfinale gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach.
15 Punkte aus sieben Spielen ohne Niederlage
FCS-Trainer Rüdiger Ziehl nahm die Begeisterung in der Kurve über seine Mannschaft nach dem gelungenen Rückrundenstart durch die Treffer von Calogero Rizzuto (33.) und Kai Brünker (77.) mit Humor. "Berlin“, mimte der Coach am "MagentaSport"-Mikrofon augenzwinkernd den Unwissenden, "spielt doch gar nicht in der 3. Liga.“
Das ultimative Traumziel Pokalfinale in der Hauptstadt jedoch verleiht Saarbrücken auch im Rennen um den Zweitliga-Aufstieg anhaltend Flügel: Von den elf Pflichtspielen seit dem Zweitrunden-Sensationssieg gegen Meister Bayern München verlor Ziehls Team nur eine Begegnung, in der Meisterschaft stehen aus den vergangenen sieben Partien nacheinander ohne Niederlage beachtliche 15 Punkte zu Buche. "Daher Hut ab", so der FCS-Coach.
Torschütze Rizzuto schrieb dem Erfolgsweg im Pokal auch maßgebliche Bedeutung für Saarbrückens fortgesetzten Vormarsch in der Tabelle zu. "Wir haben ja zwischendurch irgendwo im Quark gesteckt, aber die Euphorie aus dem Pokal hat uns gut getan", sagte der aus Saarbrücken stammende Abwehrspieler.
Ziehl: "Ausnutzen, wenn oben jemand schwächelt"
Der erste Erfolg im Ludwigspark nach zuletzt nur drei Remis hatte aus seiner Sicht nur wegen des guten Gefühls unterm Weihnachtsbaum hohen Stellenwert: "Wichtig ist, dass wir wieder ein Stück näher herangerückt sind." Tatsächlich hat sich der FCS durch seine Erfolgsserie in Sichtweite zur Aufstiegszone festgesetzt. Als Sechster liegt der FCS nur noch drei Punkte hinter Rang 3.
Die Ausgangsposition gefällt Ziehl trotz Anzeichen für vereinzelte Unzufriedenheit mit der Winterbilanz vor dem Restart am 20. Januar bei Viktoria Köln. "Wir wissen", resümierte der 46-Jährige in der Pressekonferenz nach Abpfiff, "dass nicht alles toll gewesen ist. Wir haben zuhause zu oft unentschieden gespielt, da fehlen ein paar Punkte, die wir mehr haben müssten. Aber wir sind dran und beobachten, was oben passiert, um ausnutzen zu können, wenn oben jemand schwächelt." Bis dahin aber freuen sich womöglich nicht nur die Saarbrücker Fans auf den nächsten Pokal-Feiertag.