Schon elf Punkte Rückstand: Bei Freiburg II schwindet die Hoffnung
Seit zehn Spielen sieglos und am Mittwochabend zum sechsten Mal in Folge verloren: Der SC Freiburg II blickt nach der Vizemeisterschaft im Vorjahr auf katastrophale Wochen zurück. Angesichts von bereits elf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer schwindet die Hoffnung auf den Klassenerhalt. Zumal die Breisgauer einen Negativrekord aufgestellt haben.
"Einfach nicht gut verteidigt"
Nur neun Punkte nach 20 Spielen, so schlecht war in der Geschichte der 3. Liga bislang kein Team. Den bisherigen Negativrekord hielten Jahn Regensburg (2014/15) und Carl Zeiss Jena (2019/20) mit jeweils zwölf Zählern. Am Ende stiegen beide Klubs abgeschlagen als Letzter ab. Ein Schicksal, das nun auch den Breisgauern droht. Die Hoffnung auf Rettung ist schwindend gering.
Das Spiel in Duisburg war für die U23-Mannschaft einmal ein Spiegelbild der Saison. Zweimal kam Freiburg II per Anschlusstreffer zurück, doch zweimal dauerte es nicht lange, bis der Gegner den zweifachen Torabstand wieder herstellte. "Wir haben es über 90 Minuten nicht geschafft, einfach gut zu verteidigen", fasste SCF-Coach Thomas Stamm zusammen. "Die Tore sind dann in Summe deutlich zu einfach gefallen." Entscheidend sei daher nicht die rote Karte gegen Berkay Yilmaz, der für ein Spiel gesperrt wurde, gewesen (68.), sondern die Art und Weise der Gegentore. Bei "MagentaSport" ergänzte Stamm: "Von Duisburg war das nicht gut herausgespielt, sondern von uns einfach nicht verteidigt." Insgesamt schlug es in dieser Saison bereits 40 Mal ein. Nur Halle kassierte noch mehr Gegentreffer.
Düstere Aussichten
Seit zehn Spielen wartet das Team von Stamm nun auf einen Sieg – und nur ein Punkt sprang in dieser Spanne für den SCF II heraus. Die Aussichten für das neue Jahr sind düster, denn die jungen Breisgauer müssten elf Punkte zum rettenden Ufer aufholen. Mindestens elf Siege in 18 ausstehenden Spielen wären nötig, um noch die Grenze von 43 Punkten zu erreichen, die in der Regel für den Klassenerhalt nötig sind. Die Lage für den amtierenden Vizemeister ist brenzlig. Gut möglich, dass der Kader im Winter verändert wird. Verteidiger Andreas Vaher hat seinen Vertrag bereits aufgelöst.
"Wir müssen jetzt Kräfte tanken. Das ist wichtig für alle Spieler", gab Stamm für die Winterpause vor. Die Hoffnung wird er nicht begraben: "Es gab schon viele Mannschafen, die viele Punkte in der Rückrunde geholt haben. Bayern war drei Punkte vor den Abstiegsrängen und wurde am Ende noch Meister", erinnerte der 40-Jährige an die Saison 2019/20. Ein passender Vergleich? Der FC Bayern München II stieg im Jahr nach der besagten Meisterschaft relativ chancenlos ab. Nun könnte es den Vizemeister erwischen.