Brisanter Transfer perfekt: Waldhof holt Lauterns Boyd

Tagelang hing der Wechsel Lauterns Terrence Boyd zum SV Waldhof Mannheim in der Schweben, nun meldeten die Kurpfälzer Vollzug. Beim Erzrivalen der Roten Teufel unterschrieb der 32-jährige Stürmer nach "Sky"-Angaben einen Vertrag bis 2026 und soll den SVW nun vor dem Abstieg retten. Am Abend ist er bereits im Trainingslager der Mannheimer in der Türkei angekommen. 

"Zu Terrence muss man nicht viel sagen"

Bei Sportchef Tim Schork ist die Freude über den Transfer-Coup groß: "Zu Terrence muss man nicht mehr viel sagen. Er bringt eine hohe Qualität mit an den Alsenweg und soll uns offensiv mehr Durchschlagskraft ermöglichen. Auf und neben dem Platz ist Terrence ein Spieler der voran gehen möchte. In den vergangenen Tagen und Wochen haben wir intensiv daran gearbeitet, dass dieser Transfer über die Bühne gehen kann. Letztendlich freuen wir uns, dass sich Terrence für uns entschieden hat und hier etwas bewegen möchte".

Weil Boyd beim FCK noch bis zum Saisonende unter Vertrag stand, mussten die Mannheimer eine Ablöse zahlen. Die genaue Höhe ist noch nicht bekannt, zuletzt war aber bekanntgeworden, dass die Roten Teufel eine Basisablöse von rund 100.000 Euro inklusive jeweils 50.000 Euro Nachschlag für den Fall forderten, dass in dieser Saison der Klassenerhalt und in Boyds angedachter Vertragslaufzeit bis 2026 der Aufstieg gelingen sollte. Der Wechsel ist durchaus brisant, schließlich stehen sich beide Fanlager feindschaftlich gegenüber. Hinzukommt, dass sich der Stürmer nach dem Aufstieg mit dem FCK im Mai 2022 den Schriftzug "lautre" (pfälzisch für Kaiserslautern) auf den Unterarm tätowieren ließ.

Noch vor einer Woche soll Boyd einen Wechsel nach Mannheim abgelehnt und mit dem SV Sandhausen geliebäugelt haben. Allerdings hatte sich der Zweitliga-Absteiger gegen den US-Amerikaner entschieden und stattdessen den Österreicher Markus Pink unter Vertrag genommen. Kurzfristig änderte der 32-Jährige seinen Entschluss daher um, kann nun aber in Heidelberg wohnen bleiben. "Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe hier beim SV Waldhof Mannheim 07. Die Gespräche mit dem Trainer und den Verantwortlichen haben mich davon überzeugt, hier zukünftig auflaufen zu wollen. In der gesamten Metropolregion merkt man, was für einen Stellenwert der SV Waldhof einnimmt. Ich freue mich auf viele bekannte Gesichter in der Mannschaft und möchte dem Verein dabei helfen, aus der aktuellen Lage wieder herauszukommen", so Terrence Boyd zu seinem Wechsel nach Mannheim.

Reichlich Erfahrung

Ungeachtet der Tatsache, dass Boyd ausgerechnet zum Erzfeind wechselt, ist er rein sportlich aber eine absolute Verstärkung für den Waldhof. So stand der Ex-Nationalspieler der USA (14 Einsätze) in der 3. Liga in 98 Partien auf dem Platz und war dabei an 65 Treffern direkt beteiligt. Allein während der Saison 2020/21 netzte er im Trikot des Halleschen FC in 35 Spielen 18 Mal ein und bereitete sechs weitere Treffer vor. In der Rückrunde 21/22 hatte der gebürtige Bremer die Pfälzer mit acht Treffern in 13 Partien zum Aufstieg geschossen. Nun kehrt er nach eineinhalb Jahren in die höchste Spielklasse des DFB zurück.

Auch in der 2. Liga kann der Angreifer angesichts von 90 Einsätzen mit 27 Scorerpunkten einiges an Erfahrung vorweisen und war in der letzten Saison der Top-Torjäger des FCK (13 Tore), konnte die Quote in der laufenden Serie aber nicht halten (nur zwei Treffer in 15 Partien). Hinzukommen sieben Erstliga-Partien für Werder Bremen, elf Einsätze in der MLS und 59 Spiele in der österreichischen Bundesliga – bei 28 Treffern und acht Vorlagen. Mit der Verpflichtung des Angreifers, der auch in der Europa League schon elfmal auf dem Platz stand (fünf Tore), setzt der Waldhof ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf und sendet ein klares Signal an die Konkurrenz. Abzuwarten bleibt aber noch, wie die Fans auf den 32-Jährigen reagieren werden. Nach Kevin Goden ist Boyd die zweite Winter-Verpflichtung der Mannheimer.

   

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