Halle schlägt FCI, Dynamo patzt, Lübeck dreht Kellerduell
Rückschlag für Dynamo Dresden im Kampf um den Aufstieg: Zum Auftakt ins neue Jahr mussten sich die Sachsen mit 0:1 gegen den SV Sandhausen geschlagen geben. Spitzenreiter bleibt damit der SSV Jahn Regensburg, der gegen Verl nach Rückstand zu einem 1:1 kam und nun seit 14 Spielen ungeschlagen ist. Im Keller feierten Halle (3:1 gegen Ingolstadt) und Lübeck im direkten Duell mit Mannheim (2:1 nach 0:1) wichtige Siege. Der HFC verlässt damit die Abstiegsplätze, während der Waldhof wieder unter den Strich rutscht.
Dresden 0:1 Sandhausen: Zweite Heim-Niederlage für die SGD
Die erste erwähnenswerte Szene gab es nach 12 Minuten. An der Dresdner Eckfahne flogen Unmengen an Schokotalern auf den Rasen – als Zeichen des Protests gegen den Investoren-Deal der DFL. Fußballerisch lieferten die Akteure in der ersten halben Stunde eher Magerkost. Erst in der 31. Minute kam Herrmann nach Lemmers Flanke zum Kopfball, der aber knapp am Tor vorbeistrich. Zimmerschied versuchte fünf Minuten später sein Glück aus der Distanz. Rehnen machte sich bei dem Schuss aber ganz lang und kratzte ihn aus der rechten unteren Torecke (36.). Alle Offensivpower half Dynamo aber nicht, als in der ersten Minute der Nachspielzeit Neuzugang Pink den ersten richtigen Angriff der Gäste mit links abschloss und die Kugel direkt im Tor unterbrachte.
Unbeeindruckt von der Führung der Gäste drückte Dynamo weiter aufs Gaspedal und erspielte sich zahlreiche – jedoch keine hundertprozentigen – Chancen. In der 65. Minute hatte Kutschke dann den Riesen auf dem Kopf. Will chippte den Ball aus zentraler Position auf den Kapitän, der aus kurzer Distanz zum Kopfball ansetzte und Rehnen zu einer Glanztat zwang. Die Folgeminuten waren geprägt von vielen Wechseln auf beiden Seiten, die dem Spielfluss keineswegs zuträglich waren. Erst in der 78. Minute wurde Dynamo noch einmal richtig gefährlich. Nach einer Unsicherheit in der Sandhäuser Hintermannschaft ging Herrmann alleine auf Rehnen zu, der super parierte und den Nachschuss setzte Meißner dann eine Sekunde später an die Latte. Dynamo versuchte alles, traf aber einfach nicht das Tor. Der Sandhäuser Fuchs sah noch Gelb-Rot (88.), trotzdem blieb es beim Sieg der Gäste, die sich dadurch auf Rang vier vorschoben und nun punktgleich mit Rang drei sind. Dynamo bleibt trotz der zweiten Heim-Niederlage in dieser Saison auf dem zweiten Rang.
Regensburg 1:1 Verl: Jahn bleibt an der Spitze
Der Wintermeister aus Regensburg musste schon nach neun Minuten den ersten Rückschlag hinnehmen. Lokotsch schaltete nach einem Schuss von Sessa und guter Abwehr von Weidinger am schnellsten und brachte die Kugel per Kopf im leeren Tor unter. Der Jahn schüttelte sich einmal und drehte dann in Person von Kother auf. Der dribbelte sich im Strafraum durch gleich drei Verler Verteidiger und hatte dann noch die Kraft, den Ball über die Torlinie zu spitzeln (22.). In der Folgezeit war Regensburg klar feldüberlegen. In der 34. Minute forderten – mehrheitlich die Fans – einen Elfmeter für die Hausherren. Paetow bekam das Spielgerät bei einer Grätsche im Strafraum unglücklich an die Hand. Schiri Braun schätzte die Situation aber richtig ein blies nicht in seine Pfeife.
Regensburg machte nach dem Pausentee da weiter, wo es zuvor aufgehört hatte – attackieren. Verl wusste sich oft nur durch Fouls im letzten Drittel zu helfen, sodass es mehrere Freistöße in guter Position für die Hausherren gab. Spielerisch wurde die Partie in der Folge immer überschaubarer, und auch die Anzahl der Highlights nahm stetig ab. Nach einer Flanke von Faber kam Anspach in aussichtsreicher Position zum Kopfball, setzte diesen aber ein paar Zentimeter neben am Pfosten (64.). Knifflig wurde es in der 80. Minute. Nach einer Verler Ecke rutschte Wolfram mit dem Ball nicht ganz ins Tor, ein paar Zentimeter fehlten offenbar und das, obwohl der Spieler schon zum Jubeln abgedreht war. Mehr passierte nicht. Der Jahn bleibt zum 14. Mal in Folge ungeschlagen und damit Tabellenführer, Verl steht nach drei Partien ohne Niederlage auf Rang sieben.
Lübeck 2:1 Mannheim: VfB dreht Partie nach Unterbrechung
Etwas mehr als eine Viertelstunde dauerte es, bis es an der Lübecker Lohmühle erstmals spannend wurde. Nach Carls' Hereingabe scheiterte Neuzugang Boyd aus kurzer Distanz am gut reagierenden Klewin (18.). In der 27. Minute zeigte sich dann auch mal der VfB in der Offensive. Sternberg flankte von links ins Zentrum, wo Hauptmann den Ball aber um Zentimeter verpasste. Sonst war es in den ersten 45 Minuten Fußball zum Abgewöhnen. Beiden Teams waren die Nervosität und die "Wir dürfen hier nicht verlieren"-Einstellung deutlich anzumerken Der tiefe Rasen tat sein Übriges und so bot sich den Zuschauern eine Partie mit wenig Aufregung.
Schon die ersten Minuten der zweiten Halbzeit entschädigten für das mäßige Gekicke im ersten Durchgang. Velasco schnappte sich die Kugel nach einem Einwurf, ging mit einem technisch feinen Übersteiger durch die Mannheimer Abwehr und nagelte den Ball dann an die Latte (51.). Nur eine Minute brachte Seegert Mannheim in Führung, nachdem der VfB die Situation nach einer Ecke nicht klären konnte (52.). In der 70. Minute sorgte Schiedsrichter Fuchs für Aufsehen, als er die Mannschaften in die Kabinen schickte. Später stellte sich heraus, dass der Linienrichter von einem Schneeball am Hinterkopf getroffen wurde. Nach zehn Minuten wurde die Partie fortgesetzt. Kurz danach gelang dem VfB tatsächlich noch der nicht mehr für möglich geglaubte Ausgleich. Der eingewechselte und sehr agile Velasco traf nach intelligenter Vorarbeit von Facklam. Und dann wurde es noch besser für Lübeck. Erneut war es Velasco, der nach feiner Einzelleistung die Kugel ins lange Eck haute und die Lohmühle beim Pflichtspiel-Debüt von Neu-Trainer Schnorrenberg komplett ausflippen ließ (89.). Der VfB ist nach dem zweiten Sieg in Folge nun punktgleich mit dem Waldhof, der nach zuletzt zwei Siegen wieder unter den Strich rutscht.
Halle 3:1 Ingolstadt: HFC verlässt Abstiegsplätze
Schon in der ersten Viertelstunde bekamen die Zuschauer allerbeste Unterhaltung geboten. Erst erzielte Landgraf nach vier Minuten die Führung für Halle, dann glich Deichmann in der elften Minute aus und nur fünf Minuten später ging Halle durch Halimi erneut in Führung (16.). Anschließend gaben die Akteure den Fans auf den Rängen erst mal eine Möglichkeit zum Durchschnaufen. Kurz vor der Halbzeit ertönte dann noch einmal der Hallenser Torjingle. Wieder war es Halimi, der nach intelligentem Querpass von Gayret einschob (44.).
Ingolstadt suchte in der zweiten Halbzeit sein Heil in der Offensive, was den Hallensern immer wieder beste Konterchancen bescherte, die sie aber zu schlampig ausspielten. In der 54. Minute legte Baumann an den zweiten Pfosten zu Bonga, der allerdings im letzten Moment von Costly gestört wurde. Danach flachte das Spiel stark ab, und es gab nur wenige sehenswerte Aktionen. Gerade als die Schlussviertelstunde eingeläutet wurde, rafften sich die Gäste noch einmal auf. Der sehr aktive Deichmann kam zu einem guten Abschluss, Schulze war aber zur Stelle (76.). Die vielen Wechsel in den Folgeminuten sorgten dann für einen kompletten Bruch im Spiel. Das war es dann auch. Durch den Sieg verlässt Halle die Abstiegsplätze und ist nun 15., während Ingolstadt nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge auf Platz sechs zurückfällt.