RWE überzeugt gegen Viktoria: "Mit so einer Leistung ist viel möglich"

Mit Spannung war erwartet worden, wie Rot-Weiss Essen auf die unglückliche Niederlage in Aue zum Auftakt ins neue Jahr reagieren würde. Die Reaktion fiel hervorragend aus: Dank einer beherzten Vorstellung gewann RWE am Dienstagabend gegen Viktoria Köln mit 3:1 und träumt nun vorsichtig von mehr.

"Es gibt nichts Schöneres als 19 Uhr Hafenstraße"

"Heute haben wir wieder das gesehen, was unsere Mannschaft in den letzten Wochen und Monaten auszeichnet", frohlockte Trainer Christoph Dabrowski nach dem Spiel. Konkret seien das: "Leidenschaft, Intensität, Geschlossenheit, aber auch Positionsspiel und Ballbesitz", so der Essener Coach. Felix Götze, der die RWE-Defensive mit seiner Rückkehr merklich stabilisierte, meinte: "Es gibt nichts Schöneres als 19 Uhr Hafenstraße. Es hat einfach Spaß gemacht heute".

Ungeachtet der widrigen Platzverhältnisse und des Dauerregens, aber dafür mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch ob des späten Gegentreffers in Aue, trat Essen gegen Viktoria Köln von Beginn an leidenschaftlich und spielfreudig auf. Das imponierte auch Gäste-Trainer Olaf Janßen: "Wir sind auf einen Top-Gegner getroffen, der uns richtig gequält hat." Trotz einiger Gelegenheiten auf beiden Seiten fielen im ersten Durchgang allerdings noch keine Tore. Grund dafür war laut Dabrowski, dass seiner Mannschaft noch etwas die nötige Zielstrebigkeit gefehlt habe.

Das änderte sich dann kurz nach dem Seitenwechsel, als Essen durch einen von Sapina gekonnt verwandelten Strafstoß schnell in Führung ging (50.). Herausgeholt hatte den Elfmeter Torben Müsel, der von seinem Trainer nach dem Spiel ein Sonderlob ausgesprochen bekam: "Elfer rausgeholt, 2:0 eingeleitet, für viel Spielkontrolle gesorgt und stark gegen den Ball gearbeitet. Der Junge ist auf einem sehr guten Weg."

Eisfeld mit Thierry Henry-Schusstechnik

Als eigentlich alle Weichen auf Sieg gestellt schienen, brachte sich Essen noch einmal selbst in Bedrängnis: Ein Kurzpass-Spielaufbau resultierte im Kölner Anschlusstreffer (58.). Laut Götze kein Grund, die riskante Spielweise zu überdenken: "Bei uns ist generell ein bisschen Spiel mit dem Feuer. Da passieren manchmal auch Fehler", so der Abwehrchef. "Aber wir wollen das so durchziehen und wissen, dass wir das lösen können, wenn wir uns konzentrieren." Abgesehen vom Gegentor sei das seiner Mannschaft auch sehr gut gelungen. Der Innenverteidiger wagte eine Prognose: "Mit so einer Leistung wie heute ist viel möglich." Gleichzeitig betonte Götze, dass seine Mannschaft "von Spiel zu Spiel" schauen müsse.

Die letzten Zweifel am verdienten Heimsieg beseitigte schließlich Thomas Eisfeld in der 90. Minute, als er einen mustergültig vorgetragenen Konter gekonnt per Direktabnahme abschloss. Glaubt man den Worten von Felix Götze, dann war dieser Abschluss allerdings nichts Besonderes für Eisfeld. "Den macht er zehnmal in der Woche so", kommentierte Götze am "MagentaSport"-Mikrofon. "Er sagt, dass er sich die Schusstechnik von Thierry Henry abgeschaut hat." Ein Hauch von edler Fußballbühne im rauen Essen.

Die Heimtabelle lässt RWE auch tatsächlich von Größerem träumen: Keine Mannschaft fährt zu Hause mehr Punkte ein wie die Rot-Weissen. Auch im Gesamtklassement macht Essen durch den den Sieg gegen die Kölner wieder einen Sprung und zieht als Tabellenvierter vorerst wieder mit dem Tabellendritten aus Ulm gleich. Während der SSV heute Abend in Bielefeld im Einsatz ist, hat RWE noch ein Nachholspiel gegen 1860 in der Hinterhand. Zunächst steht aber am kommenden Sonntag das mit Spannung erwartete Derby gegen Preußen Münster an.

   

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